Was weißt du über Mick Jagger - hier der ultimative Test

  • Und dass der neue deutsche Film schlecht war, das kann man gar nicht sagen, nicht so pauschal.

    Habe ich ja auch nicht. Nur, dass ich ihn größtenteils schlecht finde. Klar es gibt da ein paar Ausnahmen. Aber Größtenteils sehe ich da nur einen Haufen arroganter, junger Autoren, die mit allen Mitteln versucht haben das Rad neu zu erfinden.

  • Unglaublich, wie gut sich manche Threads entwickeln können ..... Weiter Leute !


    Jetzt weiss ich auch, warum Milef sich so gut im Filmrätsel - Thread auskennt :thumbsup:

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    » Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit . «
    ( Wolfgang Neuss )

  • Der führte in diesem Film Regie. Zum letzten Mal.

    Wow, Milef146, ich habe gerade über "Deinen berühmten Verwandten" gelesen... und bin total beeindruckt. Wenn ich nur an "Zeugin der Anklage" denke....und, und, und .
    Da verfügst Du ja bestimmt über eine Menge Insiderwissen, oder?


    Kein Wunder, dass Du Cineast geworden bist ;)...

    Don’t judge a book by its cover!

  • Naja man wollte ihn nicht unbedingt nerven mit solchen Sachen. Die Familie meiner Mutter war der letzte Rest, seiner Familie, der den Holocaust überlebte. Da wurde dann hauptsächlich über die gute alte und über die schlechte alte Zeit geredet. Und wenn man das alles so gehört hat, dachte man auch über alles mögliche nach, nur nicht über seine Filme. Ich wünschte natürlich, dass man da mehr Gelegenheiten gehabt hätte. Zeitweise spielte er mit den Gedanken nach der Wende nach Berlin zu ziehen, sozusagen zu seine Familie, die alle in dem Umkreis von Berlin lebten. Aber er hatte Angst davor, mit der Situation nicht klar zu kommen, plötzlich auf Holocaust Gedenkfeiern zu sprechen, plötzlich den und den Preis entgegenzunehmen von irgendwelchen Politikern und einem Land, das vorher keine Mühen gescheut hat seine Familie auszulöschen.


    Filmfreund wurde ich eigentlich schon lange bevor ich Billy Wilder überhaupt kannte, durch einen anderen Verwandten, der war Requisiteur in Babelsberg, bei der DEFA. Der brachte mir Requisiten vom Set mit, kam an alle Hollywood Filme ran und führte sie auf Leinwand vor, konnte zu jedem Film etwas erzählen usw. Und wenn du als Zehnjähriger ein Stück Styropor geschenkt bekommst, was aussieht wie eine 80 Kilo Hantel und du dich an die Hauptstraße stellst und sie scheinbar problemlos stemmst oder einen 1,50m großen Feldstein über die Straße schleppst, begeistert dich das mehr als der komische Onkel aus Amerika. :thumbup:

  • Die Familie meiner Mutter war der letzte Rest, seiner Familie, der den Holocaust überlebte. Da wurde dann hauptsächlich über die gute alte und über die schlechte alte Zeit geredet. Und wenn man das alles so gehört hat, dachte man auch über alles mögliche nach, nur nicht über seine Filme.

    Von einer ziemlich tragischen Familiengeschichte berichtest Du da. Da wird natürlich alles andere nebensächlich. Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass er so viele Komödien gedreht hat...oder vielleicht gerade deshalb..

    Don’t judge a book by its cover!

  • Naja. Es ist oft so, dass richtig guter Humor oft erst durch einen ernsten Hintergrund entsteht. Es gibt da richtig viele Komiker, die sich auf diese Weise von ihrer Trauer ablenken. Eine sehr angenehme Trauerbewältigung übrigens. Für die Personen und auch für ihre Umwelt. Andere machen sich da auf unschönere Weise Luft.


    Auch als Filmzuschauer bekommt man das auch oft innerhalb eines Films zu spüren. Beispielsweise ist "Der große Diktator" nur so genial komisch, weil er auf einen eigentlich schrecklichen Hintergrund basiert. Billy Wilders "Manche mögen's heiß", das vom amerikanischen Filminstitut auf Platz 1 der besten Komödien gelistet wird, beginnt beispielsweise mit einem grauenhaften Massaker. Wenn Eddi Arent zu den Lümmeln von der ersten Bank einen lustigen Spruch reißt, wirkt das weitaus weniger witzig, als wenn er den gleichen Spruch bringt, nachdem Edgar Wallace' unheimlicher Mönch gerade jemanden das Genick gebrochen hat.


    Gibt da viele Filmhistoriker die sich mit dem Humor Wilders befasst haben, ihn deuten oder erklären wollten. Meine persönliche These ist dazu eigentlich relativ einfach. Niemand aus meiner Familie oder der meiner Lady hat so viel Humor, wie die Familie meiner Mutter. Egal mit wem man von ihnen spricht und wie traurig du bist, irgendwann haben sie dich so weit, dass du einfach nur am Boden liegst und lachst. Ich glaube also, dass es einfach in den Genen dieser Familie liegt. Aber eine solche These wäre den Historikern viel zu einfach. :D