Roger Waters - Hamburg 14.05.2018

  • ROGER WATERS - Barclaycard Arena Hamburg 14.05.2018


    Ein sonniger Tag war dieser Montag 14.5. und ich auf dem Weg nach Hamburg um Roger Waters das dritte Mal LIVE zu erleben.
    Diesmal auf der "Us & Them" Tour 2018 dem deutschen Europaauftakt in der Barclaycard-Arena Hamburg.
    Mit Kumpel Kingbee war ich in Altona verabredet, lecker im Biergarten essen und trinken. Gegen 17,15 Uhr war ich dort und die 4 Rostocker hatten schon das erste Bier am Hals, da wollte ich natürlich gar nicht hinterher hinken .... :cheers
    Wir quatschten viel um dann irgendwann gegen 19 Uhr per Nahverkehr (HVV war im Tixpreis enthalten) zur Arena zu fahren.
    Alles klappte bestens, zu Fuß vorbei am Volksparkstadion das ein paar Tage vorher den Abstieg des HSV in Liga 2 erlebt hatte.
    Nach einer kurzen Wartezeit in der Schlange vor der Arena und einer nicht sehr scharfen Sicherheitskontrolle gingen wir gleich hinein.



    Am Merchstand kaufte ich einen Tour-Pin um ein kleines Souvenir von diesem Abend zu haben.
    Dann noch mit etwas flüssigen bewaffnen und ab zum Platz der auf dem Ticket stand.
    Von Flottmann hatte ich den Hinweis beim Ticketkauf erhalten auf alle Fälle keine Plätze mittig im Innenraum zu kaufen - ein Rat der sich goldrichtig erweisen sollte.
    Wir 5 saßen linke Tribüne in der 4. Reihe von unten (in etwa die Position wie in dem unteren Video)
    Warum nicht im mittigen Innenraum ? .... erkläre ich später. ;)


    Es war Punkt 20 Uhr und auf der Leinwand der Bühne erschien ein Bild einer Frau die in einer Dünenlandschaft sitzt und wartet (Startsequenz im Video) Möwen schreien, Wind und Brandung brausen .... wir fühlten uns in unsere mecklenburgische Künstenlandschaft versetzt.
    Dieses Videointro war ca. 20 min. lang, ich fragte mich zunächst was das sollte, aber es hatte seinen Sinn vor allem darin das die letzten auch endlich zu ihren Plätzen gingen und die Halle sich merklich beruhigte zudem sollte die Frau im Video in mehreren Sequenzen des Konzertes wiederkehren und vor allem das Flüchtlingsthema und alles was damit zusammenhängt zum Thema machen.
    Mit "Speak To Me"/"Breathe" vom "Dark Side of the Moon" Album begann das eigentliche Konzert. (ca. 20.20 Uhr)
    Was dabei an Bildern, Sounds, Effekten und Emotionen durch die Halle strömte ist kaum in passende Worte zu fassen.
    Ich habe Roger Waters schon 2 mal erlebt, beim ersten Mal in Berlin (Wuhlheide) 2006 gab es "Dark Side Of The Moon" komplett + Greatest Hits, 2011 dann in Hamburg "The Wall" komplett - jedesmal ein fantastsischer Sound und perfekte Konzerte..... aber ein Makel haftete beiden an. Es waren Konzerte die klangen wie von der CD, kaum Variationen, nichts überraschendes - dadurch das beide Alben komplett in der richtigen Reihenfolge gespielt wurden wußte man gar auch schon immer welcher Track der nächste ist .... Ich erinnere mich gern an beide Konzerte, aber dies jetztige Konzert ist die klare Nummer 1 dieser 3 Gigs, halbwegs vergleichbar nur mit dem einen Gig von David Gilmour den ich bisher erleben konnte 2015. Der spielt natürlich die authentischere Gitarre und hat auch die bessere Stimme - aber Roger Waters punktet mit ungleich mehr Aufwand an Technik, einem irren Bassspiel, unglaublichem Sound, eben bei diesem Mal ungewohnten, variierenden Klängen bei der Instrumentierung und nicht zuletzt mit einer klareren Haltung zu aktuellen Themen (wie man selbst zu diesen Themen steht sei mal dahingestellt)


    Querbeet gings durch die Highlights im Pink Floyd Schaffen "One Of These Days" war für mich das erste echte Highlight - ein Meisterwerk der frühen Zeit. :thumbup:
    Dann gings Schlag auf Schlag - Kingbee neben mir kam aus dem feiern gar nicht mehr raus......"Time", "Welcome To The Machine" bestachen durch den besten Sound den ich je hörte :!: ....woher kamen nur all diese Töne :?:
    Es folgte ein Set von 3 Songs des letzten Solo-Albums, sie fügten sich musikalisch nahtlos ein ins Programm ohne jedoch die Stimmung im Saal halten zu können, denn die meisten in der ausverkauften Halle wollten natürlich Klassiker hören.
    Die gibts natürlich dann wieder u.a. "Wish You Were Here" .... was soll ich noch sagen ?
    "Anothe Brick in The Wall" beendete den ersten Teil des Gigs - Kinder einer Schule in HH-Harburg in Guantanamo Kleidung gehüllt sangen den berühmten Chor der sich gegen Gedankenkontrolle wendet.
    Die Leute (so auch wir) sprangen von den Sitzen auf - ein toller erster Teil der von einem noch besseren zweiten übertrumpft werden sollte .....


    In der Pause nochmal Getränke fassen (für mich natürlich alkfrei, ich wollte ja noch per Auto nachts nach Hause fahren).
    Jetzt begann der Teil in dem es sich auszahlte nicht in der Mitte des Innenraums zu sitzen sondern auf einer der Tribünenseiten.
    Sirenen heulten, Hundegebell - "Dogs" kündigte sich an wie bei einer Katastrophenschutzübung. :D
    Über die ganze Länge der Halle senkten sich Leinwände/Screens und schufen die berühmten Mauern der Battersea Power Station - Covermotiv der Pink Floyd Platte "Animals" von dem sowohl "Dogs" als auch das darauffolgende "Pigs" stammen.
    In welcher Dimension mittels dieser Screens, 3D Effekte, Soundgewitter und Botschaften diese beiden Songs dargeboten wurden war unfassbar - selbst im Video ist das nur ansatzweise zu erahnen - WAHNSINN, kingbee war komplett aus dem Häuschen, ich ebenso :tumbup
    Bei der Schlußsequenz "Trump ist ein Schwein" frenetischer Beifall ringsherum.
    Nein der amerikanische Präsident und Roger Waters werden keine Frunde mehr, das bekommt jeder mit. Es gibt verstörende Bilder auf den Screens von Songs die weit über 40 Jahre alt sind aber nichts von ihrer Aktualität verloren haben.
    Hunger, Umweltskandale, Kriege, Folter, Lügen, Macht, Konsumwahn, Terror, falscher Glaube .... nichts wird ausgelassen.
    Die beweglichen Screens beherrschen die Halle, man sieht Bilder die sich einbrennen....ein Schwein flog durch den Saal .....
    Die Musik kommt zurück zum Dark Side Album, der namensgebende Song der Tour "Us and Them" vielleicht das beste Stück des Abends - obwohl das sehr hart ist da eine Entscheidung zu treffen.
    Ich habe keine Ahnung warum überhaupt Tickets unterhalb der Screens verkauft wurden, im 2. Konzertteil konnten diese jedenfalls so gut wie nichts von den Dingen dort sehen die über ihren Köpfen passierten, wir hingegen hatten beste Sicht ..... ich sag nochmals DANKE für den Tip flottmann :thumbup:
    Am Ende des Mainsets zu "Eclipsed" dann die Laserpyramide im vorderen Zuschauerraum, ebensolch ein irrer Effekt.


    Schluß, vorerst ..... Band Intros, speziell der Leadgitarrist bleibt gleich im Kopf hängen Jonathan Wilson......den hatte ich doch schon mal gesehen ?
    Klar zu Hause dann nachgesehen in meinem Konzertarchiv - er machte beim Tom Petty Konzert in HH 2012 den Support und hat mir damals schon gefallen.
    Er sieht inzwischen aus wie David Gilmour in jungen Jahren mit langer Mähne und machte einen super Job an der Gitarre.
    Nach einigen weiteren Worten von Roger Waters kamen dann die 2 Zugaben "Mother" und "Comfortably Numb" beides atemberaubend, überflüssig zu erwähnen das natürlich längst schon der ganze Saal stand. Eine Steigerung wäre nicht mehr möglich gewesen.
    Tosender Applaus - unzähligen Zettel flirren von der Decke durch die Halle als kurz nach 23 Uhr der letzte Ton verklungen war - welch ein Gig !


    Wir wanderten hinaus in die laue Hamburger Nacht den Kopf voller Gedanken an das gesehene, bis wir uns irgendwann voneinander verabschiedeten.
    Ich freue mich jetzt schon auf unseren gemeinsamen Stones-Edinburgh Trip :thumbsup:
    Kingbee und Gefolge wollten noch im Hotel einen Absacker nehmen - ich fuhr irgendwann per Auto nach Hause, unterwegs im Auto hatte ich immer noch die Worte im Ohr "Mother shoud I trust the Gouverment ?" .... wie stand es doch so schön auf den Screens "auf gar keinen Fall!"......


    Hier noch das angesprochene Video - es fehlen allerdings einige Songs (u.a. Comfortably Numb" dafür hab ich den zweiten Video-Link gesetzt)
    Selbst der Ersteller des Videos der schon in 4K Bild und HQ Audio aufgenommen hat schreibt im Text unter seinem Video :
    Please note -
    no video could transport the magic of the sound created by Roger live. No other artist delivers such a sophistocated surround sound in a live setting. Go and see (hear) yourself....




    Set 1:
    01 - Intro
    02 - Speak to Me (PF song)
    03 - Breathe (PF song)
    04 - One of These Days (PF song)
    05 - Time (PF song)
    06 - Breathe (Reprise) (PF song)
    07 - The Great Gig in the Sky (PF song)
    08 - Welcome to the Machine (PF song)
    09 - Déjà Vu (RW song)
    10 - The Last Refugee (RW song)
    11 - Picture That (RW song)
    12 - Wish You Were Here (PF song)
    13 - The Happiest Days of Our Lives (PF song)
    14 - Another Brick in the Wall Part 2 (PF song)
    15 - Another Brick in the Wall Part 3 (PF song)


    Set 2:
    16 - Battersea Intro
    17 - Dogs (PF song)
    18 - Pigs (Three Different Ones) (PF song)
    19 - Money (PF song)
    20 - Us and Them (PF song)
    21 - Smell the Roses (RW song)
    22 - Brain Damage (PF song)
    23 - Eclipse (PF song)


    Encore:
    24 - Mother (PF song)
    25 - Comfortably Numb (PF song)


    Und paar Pics als Abschluß - Hälfte aus dem Netz, Hälfte von mir.







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  • Danke für den tollen Bericht Nankering. Ich habe am 4.6. in Mannheim das Vergnügen. Hatte erst Karte im Innenraum, dann Youtube-Video gesehen und „getauscht“. Ähnlicher Platz wie bei dir.
    Und dann bald in Stuttgart, freu :-)

  • Viel Spaß Hadomann, wollte natürlich nicht zu viel verraten - mußte mir das gesehene aber auch von der Seele schreiben ;)

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