Alles anzeigenWarum mein Dad 1972 meinen Plattenspieler aus dem Fenster schmiss .....
oder
Warum ich 1982 geschlagene 4 Stunden mit Tony Sanchez auf der
Toilette vom McDonalds war .....
ALLES
Aber das mit Tony Sanchez war sicherlich nur das Buch von besagtem Plaudertäschen, oder??? 
Und Du konntest nicht aufhören zu lachen beim Lesen ...?
ALLES
Aber das mit Tony Sanchez war sicherlich nur das Buch von besagtem Plaudertäschen, oder???
Und Du konntest nicht aufhören zu lachen beim Lesen ...?
Ja, racoony ..... Bingo !
Du hast es vollkommen richtig erfasst 
Ich war natürlich 1982 nicht mit `Spanish Tony` selbst dort - sondern nur mit
seinem Buch .....
Geplant war das nicht damals - es hat sich einfach so ergeben.
Wir sind im Sommer 1980 raus von der Stadt aufs Land gezogen.
Soweit war das alles TippiToppi (und auch ein notwendiger und richtiger Schritt) !
Aber die Verkehrs-/Kommunikations - und Infrastruktur war damals dort noch
ziemlich Desatrös.
Ausser, dass man ja sowieso noch in einer völlig analogen Zeit lebte,
war dort nichts weiter als Feld, Wald und Wiese.
Die einzige Attraktion in unserem Ort war der Briefkasten der Deutschen Post
in der Ortsmitte - und ( Achtung Sensation ! ) eine gelbe Telefonzelle im 2km
entferntem Nachbarort 
Als Städter war ich es gewohnt, in die Strassenbahn zu steigen und 15 min. später
mitten in der City zu sein - da draussen fuhr nur 3 mal ein Tag ein Überlandbus
der Deutschen Bahn seine einsamen Runden .....
So musste ich mir also meine Shopping-Touren genau geplant einteilen.
Meistens fuhr man dann mit dem Nachmittags-Bus in die City - und mit dem
Abend-Bus wieder nach Hause.
Als 12-14jähriger hast Du da noch nicht allzuviel Alternativen
Verpasste man den Überland-Bus, konnte man alternativ noch 5km bis zum
Stadtrand laufen, um dann mit dem TingelTangel-Stadtbus über 30 Haltestellen
hinweg auch ans Ziel zu kommen - oder umgekehrt auch wieder nach Hause.
Naja - jedenfalls war es damals Winter und die 2te Variante kam nicht in Frage.
So fuhr ich also Nachmittags rein - und klapperte meine 4 Plattenläden ab.
Den Packen LP`s unterm Arm wärmte ich mich anschliessend immer wieder
in verschiedenen Läden der City auf - und in einem entdeckte ich dann das Buch
von Spanish Tony ....
Nach dem Kauf dessen, war ich in finanzieller Hinsicht abgebrannter als abgebrannt.
Das einzige was ich mir noch erlauben konnte, war eine Tüte Pommes bei McD - und die Rückfahrkarte für den Bus
Da ich noch über 4 Stunden Zeit hatte, beschloss ich also einen Teil der Zeit
dort zu verbringen - und vielleicht schon bischen was im Buch zu lesen.
Wie ich Jahre später von einem Jugendfreund erfahren habe (der in den 90ern bei McD mal eine Zeitlang als Restaurant-Leiter tätig war) war diese Filiale die 1. aller Filialen in Deutschland die Mitte der 1970er eröffnet wurde.
Das Konzept war damals einfach ..... schnell rein - und auch wieder raus.
Auf Gemütlichkeit und stylishes Design wie heutzutage wurde in dieser Zeit
noch keinerlei Wert gelegt !
Der Grundriss ähnelte einem auf dem Kopf stehendem ` L `, das
an jedem Ende jeweils einen Ein/Ausgang hatte.
Der enge Laden war meistens Proppe-Voll - und dementprechend die Türen dauernd offen.
..... auch im Winter !
Also ..... zusammen mit dem vorherrschenden Lärmpegel, der Enge - und der hölzernen, eher unbequemen Ausstattung war an ein konzentriertes Lesen überhaupt nicht zu denken.
Als ich schon am Aufbrechen aus dieser Vorhölle war, kam mir die Idee, nochmal
die keramische Anlage im Keller aufzusuchen 
Die war im Gegensatz zum Restaurant kaum besucht - und wie ich feststellte
gerade erst komplett saniert worden !
Alles TipTop, Edel - und Blitzsauber .... gemauerte Einzelkabinen in Wohnzimmergrösse mit italienischen Fliesen, indirekter Beleuchtung und Vollklimatisierung !
Schloss man die Tür der Kabine von innen, war man komplett von der Aussenwelt getrennt.
..... und es war ruhig - aaah ..... endlich 
So beschloss ich also an diesem Ort noch ein Weilchen zu bleiben - und schon
mal ein bischen in Tonys Buch zu blättern .....
Ich kam damals - nach wenigen Seiten schon - wohl in eine Art ` Lese-Rausch `
in der man völlig in die Welt des Autors eintaucht .... ich konnte gar nicht mehr
aufhören damit !
Von den Stones wusste ich damals noch nicht allzuviel - aber was da drin stand,
war echt ungeheuerlich .....
Irgendwann nach ca. dreieinhalb Stunden musste ich mich echt zwingen aufzuhören.
Ich ärgerte mich noch - da ich ja meine Lektüre unterbrechen musste, um nicht
den Scheiss Bus zu verpassen *lach
Als ich den Laden wieder verliess, war es bereits dunkel geworden ..... und ich
war fest entschlossen, mich mit diesen Rolling Stones doch noch längerfristig zu beschäftigen !
Schlimm so sterben zu müssen, beklemmend Foto John Lennon, wie er Fan Autorgramm gibt, der ihn dann tötet und die zerstörte Brille.
R.I.P. John Lennon
Wir sind durch meine Geschichten ein klein wenig vom eigentlichen, eher
traurigem Thema abgekommen - tut mir leid
Ich werde aber speziell zur Thread-Themaktik - und Deinem Posting - auch noch was ausführliches schreiben.
kann mich noch heute dran erinnern, als ich es erfuhr, es wurde einem bewusst, das es die BEATLES nie mehr geben würde und zog einem den Boden unter den Füssen weg 
man hoffte immer wieder mal auf einen Auftritt
R.I.P
Ja ich kann mich auch sehr gut dran erinnern.
Ich ging damals noch zur Schule, als ich morgens ankam und von nichts wußte fiel mir eine meiner Mitschülerinnen um den Hals und schluchste "John ist tot..."
Sie war die einzige mit der ich mich über "vernünftige" Rockmusik ala Stones, Beatles, Led Zeppelin, Who usw. unterhalten konnte.
Beim Rest meiner Klasse war damals eher Discozeugs angesagt ...
Für uns beide war der Tag gelaufen, wir quatschten den ganzen Tag über das Ereignis obwohl zunächst nur wenig in der Schule durchsickerte zu dem genauen Hergang. Das kam dann erst später nach Schulschluß.
Im Englisch-Unterricht wurden am nächsten Tag Lennon und Beatlessongs gespielt und das zu Ostzeiten, unsere Englisch-Lehererin war Megaklasse - kein Vergleich mit allen anderen Lehrern damals bei uns aufm Dorf.
Es war der erste Tod eines Menschen der mich wirklich als Teenie bewegt hatte, bis später dann familiäre Todesfälle das natürlich noch toppten.
R.I.P. John du bleibst immer unvergessen 
R.I.P John Lennon
