HILFE!!!!!
Radiomeldung an mögliche Autofahrer in Zürich: Auf den Strassen sind etliche Langläufer unterwegs! Das ist kein Witz. In Zürich fahren weder Bus, Bahn, noch Strassenbahnen. Einfach nix!!!
Und wenn man aus dem Fenster schaut, trifft einem fast der Schlag. Sowas habe ich mein ganzes Leben noch nie erlebt. Versuche irgendwie die Fotos vom Handy hierreinzustellen.
http://www.nzz.ch/2006/03/04/vm/newzzEKDYBL86-12.html
(ap) Die hochwinterlichen Verhältnissen haben den Verkehr auch am Sonntagmorgen in weiten Teilen der Schweiz massiv behindert. Auch das Autobahnnetz blieb von den Streckenunterbrüchen nicht verschont. Auf der Autobahn A1 kam der Verkehr in Richtung Bern am Morgen zwischen Rothrist und Härkingen zum Erliegen, weil mehrere Lastwagen mit Sommerpneus die Fahrbahn blockierten. Auch die Schneeräumungsequipen kamen nicht voran, wie die Kantonspolizei Solothurn mitteilte.
Schon in der Nacht zum Sonntag musste zudem die Belchenrampe der Autobahn A2 gesperrt werden, weil mehrere Fahrzeuge quer standen. Dutzende von kleineren Strassen auf der ganzen Alpennordseite mussten gesperrt werden. Zum Teil waren Bäume unter der Schneelast umgestürzt. Gestrandete Automobilisten belegten im Aargauer Mittelland alle Hotelbetten. Im Raum Oftringen -Rothrist richteten die Aargauer Behörden Notschlafstellen ein.
Auch der ÖV steht still
Wo der Verkehr noch rollte, kam es zu Dutzenden von Unfällen. In den grossen Städten Zürich und Basel blieb am Sonntagmorgen auch der öffentliche Verkehr zunächst stehen. Die SBB meldeten aus der ganzen Schweiz Verspätungen. Der Euroairport-Flughafen in Basel-Mühlhausen blieb geschlossen. Wegen Lawinengefahr waren im Wallis das Lötschental und das Obergoms von der Umwelt abgeschnitten. Der Autoverlad durch den Lötschberg blieb auch am Sonntag gesperrt. Gleiches galt für die Strecke Furka-Oberalp der Matterhorn Gotthard Bahn.
Bis zu 110 Zentimeter Neuschnee
Der grosse Schnee bricht im Nordosten der Schweiz alle Rekorde. Am Zürichberg wurden am Sonntagmorgen 54 Zentimeter Neuschnee gemessen, wie Urs Sutter, Meteorologe bei MeteoSchweiz, auf Anfrage sagte. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1931. St. Gallen erwachte unter einer 65 Zentimeter dicken Schneedecke, wovon 60 Zentimeter in den vorangegangenen 24 Stunden gefallen waren. 45 Zentimeter Neuschnee wurden in Tänikon im Thurgau gemessen. Richtung Westen und Süden, wo die Niederschläge zum Teil bis am Samstagabend als Regen gefallen waren, lag deutlich weniger Schnee.
Laut dem Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung fielen in den Alpen zwischen 60 und 110 Zentimeter Neuschnee. Am Alpennordhang und im Gotthardgebiet wurden bis am Samstagabend 30 bis 60 Zentimeter, in den übrigen Regionen 10 bis 30 Zentimeter Schnee gemessen.
Die erheblichen Neuschneemengen erhöhten die Gefahr von Lawinen und führten auf vielen Verkehrswegen zu starken Einschränkungen. Im Wallis sind das Lötschental, das Goms sowie das Leukertal vollständig von der Umwelt abgeschnitten. Der Autoverlad durch den Lötschberg zwischen Kandersteg und Goppenstein sowie der Verlad durch den Furka zwischen Realp und Oberwald wurden eingestellt. Zwischen Kandersteg und Brig verkehrt ein Not-Autoverlad, allerdings mit beschränkter Kapazität. In St-Gingolph mussten die Bewohner von zwölf Häusern bereits am Freitag evakuiert werden, sie konnten am Samstag noch nicht in ihre Wohnungen zurückkehren.
Schneefälle dauern an
Die Meteorologen gehen davon aus, dass es noch bis Sonntagmorgen schneit, ehe allmählich eine Wetterberuhigung eintritt. Am Alpennordhang dürfte es bis am Sonntagabend noch einmal 40 bis 60 Zentimeter Schnee geben, in den übrigen Gebieten rechnen die Fachleute des Eidgenössischen Schnee- und Lawinenforschungsinstituts mit 15 bis 50 Zentimetern. Da die Temperaturen sinken, dürfte es auch in der westlichen Schweiz bis in die Niederungen Schnee geben.
In den Bergen steigt durch den weiteren Schneezuwachs die Lawinengefahr weiter an. Es ist mit grossen spontanen Lawinenniedergängen zu rechnen, die auch Verkehrsverbindungen und Gebäude gefährden könnten. In den Regionen Montana und Leukerbad im Wallis wird die Lawinengefahr mit sehr gross angegeben, was der höchsten Gefahr entspricht