TOTE HOSEN unplugged im Burgtheater Wien


  • KURIER: Ist es möglich, als Punkband im großen Rockgeschäft integer zu bleiben?
    CAMPINO: Man kann der Öffentlichkeit nicht die heile Welt vorspielen, und hintenrum läuft es anders. Es gab schon 1000 Versuche, uns nachzuweisen, dass irgendwas an uns nicht stimmt. Aber wenn man sich anschaut, was kosten Tickets oder Merchandising bei uns im Vergleich zu anderen, das sind klare Argumente. Oder die Tatsache, dass wir noch nie Werbung gemacht haben. Coca-Cola hat mir über eine Million geboten. Aber ich dachte, ist es mir eine Million wert, so viele Menschen, die an meine Texte glauben, vor den Kopf zu stoßen? Ich hab schon genug Geld, die eine Million mehr wird nicht über mein Glück entscheiden.


    Eine Punkrockband spielt unplugged – das ist ungewöhnlich. Wie kam es dazu?
    Wir waren die erste deutsche Band, der das angeboten wurde. Aber damals hatten wir nicht die Selbstsicherheit. Wir hatten die typische Angst der Punkszene, wo man aus Unsicherheit immer so schnell und laut wie möglich spielt. Aber das Unplugged-Album von Nirvana hat uns bewiesen, dass man die Intensität der Lieder dadurch sogar steigern kann.