Gitarrissimo Oberhausen

Leider konnte ich bei Nigel nicht dabei. Stonezeit hatte mich am Montag noch angerufen. War in Frankfurt. Ist schon ärgerlich.

Manchmal macht man seltsame Sachen.
Da fährt man zu einem Konzert eines Musikers (Nigel Kennedy), den man irgendwann in grauer Vorzeit mal im Fernsehen gesehen hat und der eigentlich aus einer Musikrichtung (Klassik) kommt, mit der man nicht wirklich etwas anfangen kann.
Dazu weiß man nicht einmal, mit wem zusammen er auftritt (große o. kleine Formation, Instrumentierung), geschweige denn was er wohl spielen wird.

Und dann kommt es:

Mitten auf der Bühne stehen zwei Verstärker und NEUN!!! Effektgeräte für eine elektrische Geige.
Nun denn, so wahnsinnig klassisch wird es wohl nicht werden.
Im Gegenteil, zum Ende war es fast schon Heavy Metal.
Gleich im ersten Stück bekam jeder Musiker aus der Begleitband (Klavier, Bass, Schlagzeug) Gelegenheit zum ausgiebigen Solo. Die excellente Qualität dieser Musiker lies schon jetzt einiges für den weiteren Verlauf erahnen.
Vor der Pause kam dann noch eine Cellistin auf die Bühne und Nigel griff zum ersten Mal zur akkustischen Geige.
Eingeleitet wurde diese Phase von Nigel mit den Worten: "Now we play some acoustic shit."
Dieser "shit" war ein klassisches Stück mit Geige und Cello. Sehr schön anzuhören, mal abgesehen vom erotischen Aspekt, wenn eine sehr hübsche, zierliche Cellistin sich ein Instrument zwischen die Beine stellt.
Die Pause zog sich etwa eine Stunde hin, da der Band das polnische Bier wohl sehr gut schmeckte.
Nach der Pause - wieder mit elektrischer Geige - zog das Tempo etwas an und es ging richtig gut ab.
Auch die Cellistin war noch einmal zu hören.
Völlig genial waren die Einsätze der diversen Effektgeräte beim Spiel mit der elektrischen Geige. Ganz speziell wenn Nigel auf dem WahWah-Pedal zauberte.
Nicht umsonst hat Jürgen (Gitarrissimo) in der Ansprache vor dem Konzert von "Jimi Paganini" gesproche, wie wahr.

Nach über 4,5 Stunden Stehen im rappelvollen Gdanska, einem Konzert, von dem ich kein einziges Stück kannte, brauchte ich dann eine gute Viertelstunde, um wieder runter zu kommen.
Erst einmal Abkühlen, Flüssigkeit aufnehmen und versuchen zu verstehen, was gerade eigentlich abgelaufen ist.

Fazit:
Ein grandioses, sehr intimes Konzert. Absolut empfehlenswert. Eine neue Erfahrung.
Nigel hat versprochen wiederzukommen. Ich werde dabei sein und sicherlich noch ein paar Leute mitbringen.

Nochmals vielen Dank an Stonezeit für die Reservierung der Tickets.

Marquee

Zitat von Marquee

Dieser "shit" war ein klassisches Stück mit Geige und Cello. Sehr schön anzuhören, mal abgesehen vom erotischen Aspekt, wenn eine sehr hübsche, zierliche Cellistin sich ein Instrument zwischen die Beine stellt.

Tolle Konzertreview Marquee, macht Spaß zu lesen.
Schön wenn man von einem Konzert völlig überrascht wird, weil man überhaupt nicht weiß was einen erwartet.

Bei dem Zitat oben muß ich unweigerlich an Udo Lindenberg denken......."sie spielte Cello.... (Logo hätte sicher gleich das passende Video eingestellt)

STONES FOREVER Nankering

Zitat von Logo

dieses Lied hat mir das Cello und die Cellistin nähergebracht! (siehe Cover von LP)

Meinst Du die Rückseite des Covers von "Udo Lindenberg - Votan Wahnwitz"?