HANNOVER, DEUTSCHLAND, AWD ARENA

  • Das mit FOS ist offenbar eher eine Sache, wie das Stadion konstruiert ist. Und so.


    In Wien war 1/3 von FOS leer (!!) da hätten sie auch kleiner machen können.


    Aber Hannover ist doch ein kleineres Stadion. Habe z.B. auf IORR gesehen, dass BV das immer mit 40'000 gelistet war. Also wurden lediglich 5'000 tickets nicht verkauft. Sooo schlimm finde ich das nicht.

  • Durch den Stadionumbau hat sich die Zuschauerkapazität von 56.000 auf knapp 50.000 (inklusive Logen, VIP-Kram usw., was beim Konzert wohl nicht verwendbar ist) verringert. Außerdem ist die Leichathletikbahn weggefallen. Offenbar hat das ziemlich große Auswirkungen auf die Kapazität für Konzerte. Und wenn der Abend dann nicht ganz ausverkauft ist, tja, dann kommen wohl "nur" 35.000 Leute.


    Naja, ich war auch nicht da

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

  • Sie sind immer noch das Nonplusultra


    Rolling Stones: Großartiges Konzert in Hannover. Am Mittwoch abend
    haben die Rolling Stones wieder mal gezeigt, daß sie die schwärzeste
    aller weißen Bands sind.


    Von Heinrich Oehmsen


    „It’s only Rock ’n


    Roll, but I like it“:


    Rolling-Stones-


    Sänger Mick Jagger


    (vorn) und Gitarrist


    Ron Wood. Foto: dpa


    Hamburg -


    Lieber Mick Jagger, liebe Rolling Stones! Ich möchte mich
    entschuldigen. Dafür, daß ich ohne große Lust zum Konzert nach
    Hannover gefahren bin - wofür ich eine Reihe
    mitleidig-verständnisvoller Blicke von Freunden und Kollegen geerntet
    habe. Dafür, daß ich gedacht habe, die Stones sind nur noch ein Haufen
    alter Säcke, die es nicht mehr bringen. Und dafür, daß ich die
    Bezeichnung "the greatest rock 'n' roll band on earth" als lächerlich
    und übertrieben abgetan habe. Ihr habt mir das Gegenteil bewiesen. Ich
    hätte nicht gedacht, daß ich in meiner Kritik wirklich diesen Satz
    schreiben würde: Die Rolling Stones sind immer noch das Nonplusultra
    im Rock-Entertainment.


    "A Bigger Bang" heißt die aktuelle Welttournee, und mit einer
    Explosion und zwei Feuerfontänen aus dem an das New Yorker
    Guggenheim-Museum erinnernden stählernen Bühnenkonstrukt beginnt eine
    135 Minuten lange furiose Show. Nicht "Start Me Up", das die deutschen
    Fans so sehr lieben, sondern "Jumpin' Jack Flash" ist der
    Eröffnungssong. Jagger, mit schwarzen, engen Hosen und einem
    pinkfarbenen Jäckchen bekleidet, steppt über die Bühne, wie er das
    schon vor 35 Jahren getan hat. Ein Ausbund an Energie, der dem Alter
    den langen Finger oder besser: die ausgestreckte Zunge zeigt. Er
    wackelt mit dem kleinen Hintern, er stellt sich auf die Spitzen seiner
    Turnschuhe, er verrenkt sich wie eine Puppe. Die Bühne ist sein Reich,
    hier ist er uneingeschränkter König.


    Viele seiner Fans sind lange nicht in solch guter Verfassung. Da
    spannt so manches Zungen-Logo über schweren Bäuchen, die Haare sind
    dünn oder grau geworden, manchmal beides. Und vorne tanzt der 62 Jahre
    alte Großvater Jagger, als würden für ihn die Gesetze von Alterung und
    Verfall nicht gelten, als habe er ewige Jugend gepachtet.


    Videoleinwände übertragen jedes Detail bis in die oberen Ränge der
    nicht ausverkauften AWD-Arena. Den stoisch trommelnden Charlie Watts
    und die immer tiefer werdenden Furchen im Gesicht von Keith Richards.
    Ron Wood, immerhin vier Jahre jünger als Richards, sieht trotz akuten
    Alkoholentzugs beinahe genauso gesichtsalt aus wie Richards. Doch
    Richards hat seine Kopf-Operation offensichtlich ohne weiteren Schaden
    überstanden. Er wirkt erstaunlich vital und konzentriert. Bereits beim
    zweiten Song "I Know It's Only Rock 'n' Roll" spielt er das erste
    starke Solo.


    Das Programm besteht aus Songs der 44 Jahre langen Bandgeschichte. Von
    der zerbrechlichen Ballade "As Tears Go By", die Jagger für seine
    damalige Freundin Marianne Faithfull geschrieben hat, über Klassiker
    wie "Brown Sugar" und "Miss You" bis zum aktuellen "Streets Of Love",
    einem von zwei Hängern im Programm. Der andere folgt - wie immer -,
    als Keith Richards ans Mikro darf. Diese Zeit kann man getrost zum
    Bierholen nutzen, denn singen kann der Leadgitarrist partout nicht.


    Aber auch zwei besondere Höhepunkte hat dieser Abend, die den
    Unterschied der Rolling Stones zu Aberdutzenden von anderen Bands
    ausmachen: Der erste ist eine etwa zwölfminütige Version von "Midnight
    Rambler" vom "Let It Bleed"-Album. Schwärzester Blues mit einer
    dramatischen Spannung, die sich erst am Ende entlädt, wenn das Tempo
    immer schneller wird und Jagger das Publikum anfeuert mitzusingen.
    Würden die Stones ihr Programm bloß routiniert runterspielen, hätten
    sie sich diese Nummer nicht ausgesucht. Sie verlangt den Musikern
    alles ab. Sich einzufühlen in die dunkle Welt dieses Songs mit ihrem
    blutigen Ende und dem Messer, das in die Kehle eindringt. Dieses Lied
    bohrt sich ins Herz.


    weiter gleich

  • Der zweite ist die Inszenierung von "Sympathy For The Devil": Die
    Bühne ist in rotes Licht getaucht. Jagger mit rotem Zylinder und roter
    Jacke auf einer Brücke hoch über der Bühne. Das Publikum erkennt den
    Song und stimmt den heulenden "hu hu"-Gesang an, bevor Jagger sich
    vorstellt: "Please allow me to introduce myself / I'm a man of wealth
    and taste". Die Rolling Stones haben immer mit dem Feuer gespielt und
    sind dem Teufel - bis auf das Ur-Mitglied Brian Jones - so manches Mal
    von der Schippe gesprungen. Wohl kein Song hat mehr mit ihnen zu tun
    als dieser.


    In Hannover haben die Rolling Stones wieder mal gezeigt, daß sie die
    schwärzeste aller weißen Bands sind. Eigentlich brauchen sie die
    Pyrotechnik nicht und auch nicht die riesige Bühne. Sie haben starke
    Songs, das reicht. Vielleicht kommen sie wieder. Vielleicht sollten
    sie versuchen, eine intime Clubshow in einem Stadion zu inszenieren.
    Um dann Karten anzubieten, die billiger sind als die 85 Euro, die man
    mindestens bezahlen mußte. Dann würden sicher auch jüngere Fans
    kommen. Die könnten dann erleben, warum die Faszination dieser Band
    ungebrochen ist.


    Lieber Mick Jagger, liebe Rolling Stones! Auch ich würde wieder zu
    einer Show von euch kommen und ganz viele Freunde überzeugen, mich zu
    begleiten.


    erschienen am 21. Juli 2006

  • Den Artikel habe ich heute auch aus dem Hamburger Abendblatt ausgeschnitten. Liest sich gut...vor allem die Entschuldigung des Berichterstatters zum Anfang...alle Achtung

  • Das hat mich auch fasziniert, der Anfang. Genau das gibt die Meinung
    wieder, die sehr viele alte Fans von den Stones haben. Die wurde seiner-
    zeit angeheizt durch die Spiegel-Vermutungen mit dem Band im Hinter-
    grund... Seitdem haben viele die Realität nicht mehr vor Augen/Ohren.

    "Verflucht, ich mußte oft draußen auf die Beatles warten." Keith, Aug 78

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    Bilder vom NDR2 :<br>


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    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...