Österreich: Außenseiter will überraschen
Gastgeber Österreich ist vor seiner ersten EM-Teilnahme der wohl größte Außenseiter in der EURO-Geschichte. Noch nie nahm ein in der FIFA-Weltrangliste derart schlecht platziertes Team (102.) an einer kontinentalen Endrunde teil. Dennoch ist nicht nur Teamchef Josef Hickersberger zuversichtlich, dass eine Überraschung möglich ist. "Unterschätzt mir die Österreicher nicht. Der Heimvorteil könnte ihnen zusätzlichen Auftrieb geben", warnt "Kaiser" Franz Beckenbauer Österreichs Gruppen-Gegner Deutschland, Polen und Kroatien. Der respektable Auftritt im Freundschaftsspiel gegen Deutschland (0:3) hat das katastrophale vergangene Jahr (nur ein Sieg in zehn Spielen) vergessen lassen. Doch das unglückliche 3:4 gegen die Niederlande Ende März legte die großen Schwächen nochmals schonungslos bloß. Enthusiasmus und Elan reichen gegen starke Mannschaften nicht für 90 Minuten erfolgreichen Fußball.
Mit der Nominierung des 38 Jahre alten Alt-Stars Ivica Vastic von LASK Linz sorgte Hickersberger für eine faustdicke Überraschung. Das vorläufige EM-Ticket erhielten auch Martin Harnik (Werder Bremen), Markus Weissenberger (Eintracht Frankfurt) und Andreas Ibertsberger vom Zweitligisten 1899 Hoffenheim.
Nach dem Trainingslager auf Sardinien (11. bis 16. Mai) stoßen auch die insgesamt elf Legionäre zum Team, das sich vom 19. bis 24 Mai in Lindabrunn auf die letzten Testspiele gegen Nigeria (27. Mai) und Malta (30. Mai) in Graz vorbereitet. Beim EM-Auftakt spielt das ÖFB-Team am 8. Juni in Wien gegen Kroatien. Zum Vorrundenabschluss kommt es am 16. Juni dort auch zum Bruder-Duell mit Deutschland.