Rumänien: Außenseiter wittert Chance
Sorgen bereitet Rumäniens Nationaltrainer Victor Piturca vor der EM eine chronische Schulterverletzung von Kapitän Christian Chivu und die Frage, wer die Nummer eins im Tor der Nationalmannschaft stehen soll. Schon zum wiederholten Mal hat sich Verteidiger Chivu von Inter Mailand die Schulter ausgekugelt. "Für mich ist es nichts Neues mehr, wenn meine Schulter sich auskugelt", sagte der Profi. "Ich renke sie mir mittlerweile selbst ein. Eine Operation kommt erst nach der EM infrage." Neben Chivus Gesundheitszustand beschäftigt Piturca vor der ersten Teilnahme Rumäniens bei einem großen Turnier seit 2002 vor allem die "T-Frage". Eigentlich galt der ehemalige Italien-Legionär Bogdan Lobont von Dinamo Bukarest im Tor als gesetzt, doch der 30-Jährige spielte zuletzt schwach in der Meisterschaft. Sein Konkurrent Daniel Coman von Rapid Bukarest überzeugte dagegen mit starken Leistungen, so dass nun ein Kampf um die Nummer eins entbrannte.
Zumindest im Angriff gibt es dafür keine Sorgen. Adrian Mutu vom AC Florenz erzielte sowohl in der italienischen Meisterschaft als auch im UEFA-Cup Tore wie am Fließband. Ihm haben die Rumänen, die bei der EM in Gruppe C auf Italien, Frankreich und die Niederlande treffen, die Qualifikation für das Turnier maßgeblich zu verdanken: Mutu erzielte sechs Tore.
Damit erlebt Rumänien bei der EM nach längerer Auszeit ein Comeback auf der internationalen Bühne. 2002 und 2006 scheiterte es in der WM-Qualifikation, ebenso fehlte das Land bei der EURO 2004. Dabei hatten die Rumänen noch vier Jahre zuvor mit dem Viertelfinal-Einzug - nach Remis gegen Deutschland und Sieg über England - überrascht. Endstation war dann Italien. Der Weltmeister soll diesmal nicht wieder zum Stolperstein werden.