A Bigger Bang - wie Wein - je älter desto besser

  • Mir geht für jedes neue Album folgender Vergleich durch den Kopf: Es ist ein "Durstlöscher". Ich fühle mich erfrischt. Ich höre frische Sounds, frische Songs usw. Ich stelle schon seit einer ganze Weile fest, dass die typischen Stones-Riff-Rocker nicht mehr an die Klassiker rankommen. You Got Me Rocking, Rough Justice, die wurden einem auch live nur so als Stimmungsmacher um die Ohren gehauen. Da war Sad Sad Sad eher spielenswert. Das etwas Experimentellere ist hingegen das Frische (ich höre öfter Micks als Keiths Soloplatten, weil sie "frisch" und "anders" sind/waren). Ich bin sogar ein Fan von Let's Work, das eine sensationelle Stones-Single geworden wäre (natürlich hätte sie etwas anders geklungen, weil Keith sozusagen den rauhen John Lennon zum poppigen Paul McCartney gegeben hätte). She Saw Me Coming oder das auf der zweiten Ausgabe vertretene Under The Radar sind absolute Lieblingssongs von mir. Ich störe mich nicht am "INXS-Gitarrensound" von Look What The Cat Dragged In mit der wohl witzigsten Textzeile eines Stonessongs überhaupt: Du siehst aus wie ein Leprakranker, der sich als Sergeant Pepper verkleidet hat! Die Texte gerade zum Irakkrieg sind ultrawichtig - heute will doch jeder dagegen gewesen sein - und das war schon bei Highwire (ein anderer Text und es wäre ein Klassiker!) so! Mehr noch als Bigger Bang halte ich Bridges to babylon für einen Geniestreich. Die schlampigen Wanna Hold You und Little T&A spielt Keith andauernd live, meinetwegen kann er andauernd Thief In The Night und You Don't Have To Mean It (äh, plus You Got The Silver udn The Worst udn Happy a la 72/73 mit Mick als Backingsänger natürlich auch noch) bringen - und als Mitsingnummer ist Saint Of Me doch klasse, oder?!

  • Das ist bei mir bei Bridges.. das Frische.. (eigentlich ein nicht ganz zutreffendes Wort).. einfach neue Sounds, und doch Stones. Das ist es doch.


    ABB hat - wie oben beschrieben - mit verschiedenen Sachen, eine gesamte Grundstimmung für mich. Bridges auch, aber weniger ausgeglichen, logisch. Weil es eben nicht ausgeglichen sein sollte, denke ich. Mochte und mag ich aber auch so.


    Saint of Me. Hätte.. würde man nicht wissen, von wem der Song ist, hätte der 1997(1998 sehr gut in die dann zwar schon abschwellende Britpop Welle reingepasst. Hätte kein Mensch gemerkt. Hätte man plötzlich ne neue Hype-Band angekündigt. Der Song allein (Video find ich übrigens auch eins der Besten der neuen Zeit).. hätte ein Hit werden können.. jedoch NUR unter anderem Band-Namen. Bin ich total überzeugt. Liegt jedoch an der englischen Presse damals. Ich möcht jetzt nicht alle Britpop Bands in einen Topf werfen. Die haben mir sogar leid getan, mit diesem dauernden Overkill, jedes halbes Jahr eine neue DIE BAND. . ..auch nicht einfach. Und man hat dann die Perlen vor lauter Hype übersehen. Saint of me hätt reingepasst. Auch wenns kein Brittpop war, denn der war auch nicht immer so Brit ode Pop.