Charlie Watts ist AKTIV ..

  • Axel Zwingenberger lädt Stones-Drummer zum Kiez-Boogie
    Von Tino Lange


    Hamburg. Wenn sich am Ende nach 150 Minuten Konzert zehn Hände um den Platz an zwei Flügeln balgen, dann muss Axel Zwingenberger seine Hände im Spiel haben.


    Am Montag lud der Ahrensburger Pianist zahlreiche Freunde aus Großbritannien zur "St. Pauli Boogie-Woogie Nacht" ins St.-Pauli-Theater: Charlie Watts (Schlagzeug, hat auch eine recht bekannte Rockband), Dave Green (Bass), Ben Waters (Piano), Jools Holland (Piano) und - aus den USA - Lila Ammons (Gesang, Piano).


    Zwingenberger, Watts und Green lernten sich 1986 bei TV-Aufnahmen kennen und Ben Waters, in England ein bekannter Blues- und Boogie-Pianist der jüngeren Generation, brachte die drei im Frühjahr 2009 wieder zusammen. Nach mehreren Konzerten in Südengland feierte die Boogie-Bande im St.-Pauli-Theater vor 500 Fans ihre Kontinental-Premiere.


    Von Beginn an bejubelte das Publikum perlende Piano-Teppiche von Zwingeberger, Holland und Waters, Greens Bassläufe (leider nur bei Soli zu hören) und natürlich Charlie Watts präzises, beinahe verspieltes Trommeln. Nicht zu vergessen Sängerin Lila Ammons, Enkelin von Boogie-Woogie-Pionier Albert Ammons und zurzeit noch mit Axel auf Tournee. Viel Boogie-Woogie, Blues und Jazz von "Boogie-Woogie Country Girl" über "Evolution Blues" bis "How Long Blues" - und viel (so Zwingenberger) "Sympathy For The Drummer".


    Am Ende: Standing Ovations und der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung der ersten St. Pauli Boogie-Woogie-Nacht.


    [quelle]http://www.abendblatt.de/kultu…mmer-zum-Kiez-Boogie.html[/quelle]

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    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Ein weiser Stein für den Boogie-Woogie
    10. Oktober 2009



    IMG © by st-pauli-theater.de


    Rolling Stone Charlie Watts spielt am 12. Oktober mit Axel Zwingenberger im St.-Pauli-Theater.


    "Dumpfe Empörung gegen alles!" Die Abendblatt-Kollegen von damals waren schon ziemlich erschrocken, als die Rolling Stones im September 1965 für zwei Konzerte in der Hamburger Ernst-Merck-Halle einfielen und für Tumulte sorgten. Während in der Halle 6000 Teenager der Ohnmacht nahe waren, riefen vor der Tür 2000 Jugendliche "Jetzt gibt es Putz!" und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. 700 Beamte waren mit zwei Wasserwerfern angerückt, um dem Aufruhr rund um Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und Charlie Watts ein Ende zu machen.


    "Och, an die Ausschreitungen kann ich mich nicht erinnern", sagt Stones-Drummer Charlie Watts, am Telefon auf die Hamburger Bambule von 1965 angesprochen. Und mit Ausschreitungen ist auch nicht zu rechnen, wenn Watts am Montag nach Hamburg kommt, um ohne die Stones, aber mit Axel Zwingenberger, Ben Waters, Dave Green, Jools Holland und Lila Ammons im St.-Pauli-Theater aufzutreten. Boogie-Woogie statt Rock 'n' Roll.


    1986 lernten sich Ahrensburgs Boogie-Pianist Axel Zwingenberger, Charlie Watts und Bassist Dave Green bei Aufnahmen für die BBC-Dokumentation "The South Bank Show - The History Of Boogie-Woogie" kennen und schätzen, doch erst im Frühjahr 2009 gab es die Möglichkeit, alte Boogie-Bande neu zu knüpfen und zusammen einige Klubshows zu spielen.


    "Boogie-Woogie ist großartig, schließlich ist er der Ursprung von Rock 'n' Roll", sagt Watts zu seiner Leidenschaft für den Anfang des 20. Jahrhunderts populär gewordenen Musikstil, "und Boogie hat Swing, vor allem, wenn man mit Axel und Dave zusammenspielt." Während Zwingenberger, Waters und Holland wie wild in die Tasten hauen und Ammons singt, hält Watts mit Green den Laden zusammen. Ohne Setliste wird improvisiert, als wäre der Boogie nichts anderes als eine gemeinsame Muttersprache, die alle Musiker verbindet. Nach einigen Konzerten in Südengland feiert die Boogie-Bande nun ihre Kontinental-Premiere auf dem Kiez - neben der Davidwache.


    St. Pauli Boogie-Woogie-Nacht Mo 12.10., 20.00, St.-Pauli-Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 29-30, Karten ab 29,50 bis 39,50 unter T. 47 11 06 66; Internet: http://www.st-pauli-theater.de (tl)


    [quelle]http://www.abendblatt.de/kultu…er-den-Boogie-Woogie.html[/quelle]

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  • Es war ein fantastischer Abend. Super Musiker, gute Stimmung, kleines, fast intimes Theater. Vorher Charlie auf der Straße getroffen, praktisch keine Security, nur so ein Hamburger Clown, der auch (vergeblich) versuchte im Saal Leute am Fotografieren zu hindern.


    Axel Z. hat zwischendurch ein paar Ansagen gemacht, die Pianisten haben sich abgewechselt, bzw. auch zusammen gespielt. Ben Waters - super und sympathisch. Axel Z. ebenfalls. Jools Holland hatte einen anderen Spielstil und kam beim Kommunizieren mit dem Publikum etwas prätentiös rüber (mein subjektives Empfinden).


    Axel Z. tourt auch gerade mit Lila Ammons, die Enkelin der Boogie-Woogie Legende Albert Ammons. Sie sang u.a. ein paar bekannte Titel wie Call it Stormy Monday. Sonst natürlich instrumentale Stücke und andere gesanglich begleitet von Ben Waters und Jools Holland. Zum Schluss gesellte sich noch Vince Weber dazu, der auf den ersten oberflächlichen Blick an Hege Schneider erinnerte. Zeitweise haben 4 Personen einen Flügel bearbeitet!


    Charlie hat mal in einem Interview gesagt, dass es praktisch das gleiche sei, Jazz oder Rock zu spielen. Für den Betrachter sieht das aber überhaupt nicht so aus. Zeitweise war sein Spiel sehr sparsam, er setzte aber immer die passenden Akzente. Bei Stücken wie Down the Road Apiece gab er aber wieder richtig Gas.


    Mindestens ein Drittel des Publikums bestand aus Stones Fans. Einige hatten auch LPs, CDs zum Signieren mitgebracht und wurden nicht enttäuscht. Axel, Ben und Lila standen nach dem Konzert im Foyer und signierten am CD-Stand wohlwollend alles - sogar spießige Autogrammkarten. :)