Darryl Jones & Black Stone Raiders

  • Latvianinexile und ich waren bei den Stone Raiders im Wetzlarer "Franzis"-Club. Anbei ein Artikel aus der Gießener Allgemeinen Zeitung. Es müsste eigentlich noch mehr Medienvertreter da gewesen sein (die Lokalmatadoren Wetzlarer Neue Zeitung und ein Wetzlarer Anzeigenblatt allemal; auch der Gießener Konkurrent zur Allgemeinen - aber ich habe nichts auftreiben können).


    Einfach Gießener Allgemeine + Jones eingeben und dann kommt er alsbald
    http://www.giessener-allgemein…d,1_puid,1_pageid,11.html


    Ansonsten hier ist der Text (ein Foto Bourelly/Jones war noch dabei); kopierte Artikel waren als Anhänge leider zu groß.


    Stones-Bassist Darryl Jones als Stone Raider im »Franzis«
    Wetzlar (axc). Dicht gedrängt standen die Fans – an einem Montagabend! – im Kulturzentrum »Franzis«, um den ersten Auftritt der Black Stone Raiders in der Region mitzuerleben. Etliche waren wohl gekommen, um vor allem einen leibhaftigen Rolling Stone mal aus der Nähe zu erleben.


    Jean-Paul Bourelly (links) und Darryl Jones im »Franzis«. (Foto: axc) Darryl Jones (50) zupft seit 19 Jahren den Bass bei der berühmten Londoner Vorortcombo, ist aber als reiner Gehaltsempfänger nicht einmal auf den Stones-Covers abgebildet.


    Dennoch hat er zum Namen der neuen Band beigetragen: Jones’ Langzeitkumpel aus Chicago, Gitarrist Jean-Paul Bourelly (51), sah den Bassmann tatsächlich als »Black Stone« an. Erst als man gemeinsam mit dem New Yorker Drummer Will Calhoun (47) die erste CD einspielte, entschloss man sich, das Adjektiv »Black« wegzulassen. »Sieht man ja sowieso,« sagt Bourelly denn auch beim Konzert in Wetzlar und zeigt dabei auf sich und seine ebenfalls afro-amerikanischen Mitspieler. Calhoun, Mitglied der legendären »Living Colour«, ist wie Jones ein langjähriger musikalischer Gefährte des Gitarristen mit der Wuschelturmfrisur.


    Weiterentwicklung von Hendrix


    Bourelly ist mit allen musikalischen Wassern gewaschen: 2002 trat er mit Saxofonlegende Archie Shepp beim Jazzfestival in Frankfurt auf. Er hat Hip-Hop gemacht und etliche Cassandra Wilson-CDs mit seinem spröden Gitarrensound veredelt. Mit dem aktuellen Trio jedoch beschreitet er härtere Pfade. Er selbst bezeichnet die Songs in seinen teils deutschsprachigen Moderationen zwar als »another funky bluesy kind of thing«, aber trotz des hohen Groovefaktors und langen pulsierenden Bass/Gitarre-Passagen ist der Gesamtklang doch ganz klar Rock. Allein die enorme Anzahl von Effektgeräten, Schaltern und Pedalen, die cockpitartig um Bourellys Füße angeordnet sind, deutet schon darauf hin, dass der Gitarrensound eine große Rolle spielt.


    Jones steht ihm da in nichts nach: Auch er bedient etliche Pedale, damit sein Bass nicht nur wummern, sondern nach Bedarf auch dezent schwurbeln, wabern, sauberer, verzerrter oder lauter klingen kann. Calhoun verfügt neben einem üppigen Drumset mit zwei Basstrommeln und riesigen Stand-Toms auch über eine sogenannte Wavedrum, aus der er beim Solo mit Schlagzeugstöcken und Fingern etliche völlig perkussionsfremde Klänge herauskitzelt. Von Beginn an wird zweierlei klar. Erstens klingt Bourelly stark nach Hendrix – allerdings gar nicht so sehr die Gitarre. Während der Saitenhexer aus Seattle eine normale Fender Strat mit Tremolohebel spielte, benutzt Bourelly eine an ihm winzig wirkende Framus mit sieben Saiten – ohne »Wimmerhebel«. Was wirklich an das Vorbild Jimi erinnert, ist der ungeschliffene, die Worte eher herausstoßende, mit Schreien versetzte Gesang. Zweitens wird schon beim Titel »Money Disease« klar, dass die Stone Raiders eine gesellschaftliche Botschaft haben. Auf Bourellys Blog (http://blog.bourelly.de) wird deutlich, dass er es in der heutigen Welt für nötig hält, etliche Systeme in Frage zu stellen. Im Konzert sprechen Titel wie »Truth to Power« oder »Calling Civilization« eine deutliche Sprache. Hier gebärdet sich Bourelly, als suche er Schutz vor Wurfgeschossen, die Gitarrensaiten kreischen wie Polizeisirenen. Und sogar auf Deutsch bringt er den aufrüttelnden Songtext: »Aufwachen! Du schläfst doch!«


    Martin Luther King wird mit einer Audioeinspielung zu chaotisch-aufwühlender Musik als »einer der großen Anführer der Welt« geehrt. Auch Hendrix wurde 1969/70 politisch bewusster (»Machine Gun«), und überhaupt erscheinen die Stone Raiders, die den Song auch im Repertoire haben, ein bisschen als eine Weiterentwicklung von Hendrix’ komplett afro-amerikanischer Band of Gypsys. Der Groove rollt schön, aber Bourellys Gitarren tönen wild, unvorhersehbar, rau und verzerrt, per Wah-Wah-Pedal auf- und abschwellend. Selbst in der Ballade »Loves Parody« kommen seine Soli immer ein wenig schräg, damit es ja nicht zu sentimental wird. Kurz vor Schluss muckt mal kurz die Technik: Ein Wackelkontakt an einem der unzähligen Effektgeräte lässt Bourelly verstummen, aber Calhoun und Jones schaukeln die Nummer auch so nach Hause. Zur Zugabe dieses ungeheuer intensiven und bejubelten Konzerts ist dann auch die Gitarre wieder zu hören. Die CD »Truth to Power« soll im März oder April erscheinen.

  • Auf dem untersten Bild ist Manfred Herr (Red Bananas Blues Band - kleiner Musiktipp am Rande...) mit der Band zu sehen. Er gehört zu dem Förderverein, der das Franzis betreibt. Zwischendrin klickt Darryl auf seinem IPad herum - wir haben dann gewitzelt, ob er eine Nachricht von Mick & Co bekommen hätte - nein, es hatte musikalische Gründe, weshalb er an das IPad ging. Ich habe die eine LP von Livong Color, auf der ich Mick mitmacht, aber da sie doch etwas sperrig ist nicht mitgenommen. Alle 3 haben mir die Eintrittskarte signiert.

  • Auch schon wieder 10 Jahre her..... :eek



    Die Kringel (s. Posting #52) habe ich mir bei dem Gig in Gotha geholt. Die Fotos wurden ein halbes Jahr zuvor in Dresden, Tante Ju aufgenommen. :cool

    "How long can we go on? Forever. We`ll let you know when we keel over." KR