WM 2006: DFB-Team im Losglück

  • WM 2006: DFB-Team im Losglück
    OLIVER HARTMANN UND ARNE RICHTER, 09.12.05, 23:21h



    Leipzig - Das sprichwörtliche Losglück ist der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor der zweiten Heim-WM nach 1974 treu geblieben. Mit Costa Rica, am 9. Juni 2006 in München Gegner im WM-Eröffnungsspiel, Polen und Ecuador erhielt das als Kopf der Gruppe A gesetzte Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Freitagabend bei der Auslosung in Leipzig durchweg lösbare Aufgaben für die Vorrunde der 18. Weltmeisterschaft. Mit einem Lächeln quittierte Klinsmann die Namen der drei Gegner, die dem deutschen Team von den Fußball-Legenden Johan Cruyff, Pele und Lothar Matthäus zugelost wurden.
    "Wir sind gut weggekommen. Wenn ich die anderen Gruppen sehe, wo es richtig geballert hat, da haben wir doch wieder etwas Losglück gehabt. Unsere Mannschaft hat eine sehr gute Chance, in das Achtelfinale zu kommen", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger in einer ersten Reaktion.


    182 Tage vor WM-Beginn blieb dem dreimaligen Weltmeister ein erneutes Vorrundenduell mit dem Erzrivalen Niederlande wie bei der EURO 2004 in Portugal erspart. Stattdessen loste der dreimalige Weltmeister Pele dem DFB-Team Polen als europäischen Gegner zu. Gegen die Osteuropäer spielen die Gastgeber am 14. September in Dortmund. An Polen hat das deutsche Team gute Erinnerungen. Bei der WM-Endrunde 1974 gelang durch einen 1:0-Sieg in der "Wasserschlacht" von Frankfurt der Einzug ins Finale. In bisher 14 Länderspielen gegen die Osteuropäer gab es für das DFB-Team zehn Siege und noch keine Niederlage. Die letzte Partie am 4. September 1996 endete nach Toren des heutigen Nationalmannschafts-Managers Oliver Bierhoff und Klinsmann mit 2:0.


    Aus Topf zwei zog der Niederländer Cruyff Ecuador als Gegner für das dritte deutsche Vorrunden-Spiel am 20. Juni in Berlin. Gegen den Vierten der Südamerika-Qualifikation hat der DFB bisher noch kein Länderspiel ausgetragen. Gleiches gilt auch für den Auftakt-Gegner Costa Rica. Die Mittelamerikaner hatten die Qualifikation als Dritter der CONCACAF-Zone abgeschlossen.


    Sollte die Klinsmann-Elf die Vorrunde als Gruppensieger überstehen, würde sie der Weg zum Achtelfinale am 24. Juni erneut nach München führen. Die weiteren Stationen auf dem Weg zur ersehnten Endspiel-Teilnahme wären wiederum Berlin (30.6./Viertelfinale) und Dortmund (4.7./Halbfinale). Als Zweiter der Gruppe A müsste das DFB-Team am 25. Juni zum Achtelfinale in Stuttgart antreten. Weitere Stationen wären dann Gelsenkirchen (1. Juli) und München (5.7.). Eine Neuauflage des WM-Finales von 2002 gegen Brasilien ist frühestens im Halbfinale möglich. Schon bei der Probeziehung am Freitagabend hatte sich das Glückslos für die deutsche Mannschaft angekündigt. Dabei wurden die Schweiz, Ecuador und Saudi-Arabien als Vorrunden-Gegner gezogen.


    In der von FIFA-Mediendirektor Markus Siegler geleiteten Auslosung vor 4000 geladenen Gästen in der Messehalle 1 und geschätzten 320 Millionen Fußball-Anhängern weltweit vor dem TV traf es die Niederlande besonders hart. Die "Oranjes" treffen in der Gruppe C auf den zweifachen Weltmeister Argentinien, Serbien-Montenegro und WM-Neuling Elfenbeinküste. Der als Kopf der Gruppe F gesetzte Titelverteidiger Brasilien trifft auf Kroatien, Australien und Japan. Vor der Auslosung lobte FIFA-Präsident Joseph Blatter die deutschen WM-Organisatoren ausdrücklich. "Ich bin überzeugt, dass aus der 2+ noch eine 1 wird", sagte der Schweizer, der zu Wochenbeginn noch leise Kritik an den Gastgebern geübt hatte.


    Der Spielplan der WM stand endgültig erst nach Mitternacht nach einem Treffen zwischen Vertretern des Weltverbandes (FIFA) und der Fernsehanstalten fest. Möglich waren noch Spielverschiebungen innerhalb eines Tages, um die Begegnungen möglichst in allen Ländern zur besten Sendezeit übertragen zu können.


    Bevor Kameruns Ex-Star Roger Milla die knapp 30-minütige Auslosungszeremonie um 21.43 Uhr mit der Festlegung der übrigen sechs Gruppenköpfe eröffnete, präsentierte sich das Gastgeberland in einer knapp einstündigen Show. TV-Moderator Reinhold Beckmann und Top-Model Heidi Klum führten zweisprachig durch das Programm, in dem die Organisatoren das WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" in Bilder umsetzten. Zu den Höhepunkten zählten die Auftritte von Pop-Sänger Juanes und des niederländischen Magiers Hans Klok sowie ein Film von Regisseur Wolfgang Becker zu den Klängen des Bolero von Maurice Ravel. (dpa)


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1134108860444.shtml

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  • was für eine gequirlte sch*iße!


    wir haben für Ecuador-TV übertragen - unf*ckinbelievable...


    und die security - wenn das bei konzerten auch so wäre, gäbe es kein 1. roio...


    provoked beyond endurance - get it?

  • Fussball-WM:
    Wunsch, Traum oder Horror

    VON HARTMUT SCHERZER (Die Presse) 10.12.2005

    Spielte Matthäus Glücksfee oder Pechmarie? Die Geld-Maschine läuft.



    [size=7] Die Ausgaben für die WM gibt die Fifa mit 580 Millionen € an. Allein 169 Millionen € Preisgelder werden an die beteiligten 32 Verbände ausgeschüttet. | (c) AP[/size]


    Leipzig. Zum Spaß hatte Lothar Matthäus beim Abo-Sender Premiere schon mal für Deutschland drei Loskugeln geöffnet, die eine blonde Hostess aus drei Schüsseln fischte. Die fiktive Gruppe des fünfmaligen WM-Spielers: Deutschland, Angola, Niederlande, Südkorea. Es wird viel gespielt, spekuliert und diskutiert in diesen Tagen in Leipzig. Höchste Prominenz, von Bundespräsident Horst Köhler bis Kanzlerin Angela Merkel, hatte sich zum Los-Spektakel angesagt, 160 Länder waren live zugeschaltet, über 300 Millionen TV-Zuschauer erwartet.
    Lothar Matthäus (44), zusammen mit Pele (65) und Johann Cruyff (58) war einer der drei Superstars neben fünf anderen prominenten Ex-Spielern, die Lose für die WM 2006 in Deutschland ziehen sollten. "Ich habe immer gepflegte Finger und Hände", kündigte "Loddar" saubere Griffe in den Topf an. Doch da wusste der Rekordnationalspieler (150 Länderspiele) noch nicht, wie seine Hände im Ernstfall eingesetzt werden _ als letzter Kugelzieher für den tückischen Topf 4 mit Südkorea, Japan, Iran, Saudiarabien, USA, Trinidad & Tobago und Costa Rica. Ungarns Teamchef griff somit in einen von zwei Töpfen, in denen seiner Ansicht nach die eigentlichen Gefahren und Unannehmlichkeiten lauern. "Denn alle Europäer sind stark, egal ob Holland oder die Schweiz", sagt er. Da wäre es ziemlich gleichgültig, wer zur deutschen Gruppe nun zugelost werde. Nicht die Holländer machten eine "Hammergruppe" aus. Dann zählte Matthäus auf, wen er als Stolperstein einschätzt: Elfenbeinküste, Australien, Südkorea, Japan, USA. "Es wäre gut, wenn wir nicht gegen sie spielen müssten." Es lag in seiner Hand#.#.#.



    1,7 Milliarden Euro rollen


    Mit Gesamteinnahmen von rund 1,7 Milliarden Euro steht die Fifa bereits als großer Gewinner der WM 2006 fest. Als Inhaber aller Rechte erlöst der Weltverband allein aus dem Geschäft mit Fernsehlizenzen 1,2 Milliarden €. Den Rest der Gesamteinnahmen steuern 15 Sponsoren bei, welche die WM in Produktgruppen mit all den geschützten Bezeichnungen und Symbolen weltweit vermarkten dürfen. Diese Exklusivität setzt die Fifa rigoros und mit allen juristischen Mitteln durch.
    Die Ausgaben für die WM gibt die Fifa mit 580 Millionen € an. Allein 169 Millionen € Preisgelder werden an die beteiligten 32 Verbände ausgeschüttet. Mit den Einnahmen bestreitet die Fifa auch ihren Etat-Zyklus, dazu gehört jetzt eine Einmalzahlung von 850.000 € an jeden der 206 Nationalverbände und ein Entwicklungshilfe-Programm von 65 Millionen €. Nach 2006 wird ein "Überschuss" von mindestens 110 Millionen € erwartet. Ziel der Fifa ist es nach Aussage von Generalsekretär Urs Linsi, bis Ende 2006 eine Eigenkapitalbasis von knapp 300 Millionen € zu schaffen. Damit könnte die Fifa sogar den Ausfall einer WM verkraften.


    Und doch ein Sparefroh


    Im Gegensatz zur Fifa muss das vom DFB getragene OK-Team froh sein, wenn es seinen seit über zwei Jahren bei 430 Millionen € stehenden Etat ausgeglichen gestalten kann. Die Fifa überlässt dem deutschen OK lediglich die Einnahmen aus dem Kartenverkauf. Dafür sind bei einer Auslastung von 90 % der Stadien 200 Millionen € angesetzt. 170 Millionen € steuert die Fifa direkt bei. 60 Millionen € erlöst das OK von seinen sechs Sponsoren, die jedoch nicht in den Produktsegmenten der 15 Fifa-Sponsoren tätig sein dürfen. Die Geldmaschine WM läuft.


    QUELLE; http://www.diepresse.com/Artik…el=s&ressort=jf&id=525472

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