Wackelkandidaten

  • Andreas Hinkel


    Der Stuttgarter muss sich in der Rückrunde gewaltig steigern und seinen Stammplatz beim VfB zurückgewinnen, sonst erhalten Arne Friedrich und Patrick Owomoyela auf der rechten Seite den Vorzug. "Ich habe die WM noch nicht abgehakt. Die Karten werden in diesem Jahr neu gemischt", zeigt sich Hinkel kämpferisch.


    Philipp Lahm


    Für den einstigen Shootingstar, der sein letztes Länderspiel im Dezember 2004 in Thailand (5:1) bestritt, wurde im Aufgebot immer ein Platz auf der linken Problemseite freigehalten. Nun muss Lahm dieses Vertrauen mit einer guten Rückrunde beim FC Bayern rechtfertigen, was wie beim Pokalspiel gegen Mainz gesehen keineswegs selbstverständlich ist. "Klar glaube ich dran, sonst könnte ich ja aufhören, Fußball zu spielen", sagt der 23-Jährige. "Ich habe ja noch ein halbes Jahr Zeit."


    Mittelfeld:


    Sebastian Kehl


    Der große Unbekannte. Konstant gut in Dortmund und im erweiterten Kader. Absolvierte aber dennoch kein einziges Länderspiel unter Klinsmann. "Ich habe die WM nie aus den Augen verloren und werde mit allem Einsatz darum kämpfen, dabei zu sein", erklärt der 25-Jährige.


    Thomas Hitzlsperger


    Auch er muss sich in seinem Verein einen Stammplatz erkämpfen, sonst dürfte es angesichts des Überangebots im deutschen Mittelfeld eng werden. "Über meine Chancen will ich gar nichts sagen. Entscheidend wird eine gute Rückrunde mit dem VfB sein", meint er.


    Fabian Ernst


    Eigentlich bei Klinsmann eine feste Größe, aber nach seiner schwachen Hinrunde bei Schalke 04 zum Wackelkandidat geworden. Was er auch weiß: "Es ist jetzt wichtig, Gas zu geben, um im WM- Kader gesetzt zu sein."


    Sturm:


    Gerald Asamoah


    Wie sein Schulfreund Ernst bisher fester Bestandteil des DFB-Teams, bekam aber aus Verletzungsgründen in der gesamten Vorrunde kaum ein Bein auf dem Boden. Dass er sich der Situation bewusst ist, zeigt sein Extra-Training in der Winterpause bei Klinsmanns Fitmacher Mark Versteegen in den USA. Wirkt daher derzeit topfit.


    Oliver Neuville


    Der Gladbacher hat seit jeher kein Lobby in der Nationalmannschaft, aber in der Hinserie mal wieder Werbung in eigener Sache gemacht: War an 14 von 24 Toren der Borussia beteiligt und traf selber sieben Mal.

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  • Nicht nur Wörns muss zittern
    Das sind Klinsmanns Wackelkandidaten für die WM
    Düsseldorf - Türen zu und durch! So könnte man das Motto der deutschen Nationalmannschaft beim Kurz-Lehrgang zum Start ins WM-Jahr beschreiben. Denn Fans und auch Journalisten müssen beim Treffen im Düsseldorfer Hilton Hotel draußen bleiben.


    "Geschlossene Gesellschaft"


    Von Sicherheitspersonal abgeschirmt arbeitet die DFB-Auswahl gebündelt alle Werbeaufnahmen ab und wird von Bundestrainer Jürgen Klinsmann gleichzeitig aufs Unternehmen Titelgewinn eingestimmt.


    Der Begriff "Geschlossene Gesellschaft" trifft dabei gleich in doppelter Hinsicht zu: Für Außenstehende wird es immer unwahrscheinlicher, noch in das 28 Spieler zählende Aufgebot aufgenommen zu werden.


    Löw: "Tür ist generell immer auf"


    "Das ist unser erweiterter WM-Kader", bestätigte Co-Trainer Joachim Löw im Gespräch mit Sport1.de. "Aber vielleicht drängt sich ja noch der ein oder andere Spieler durch herausragende Leistungen auf. Die Tür ist generell immer auf." Doch auch sonst wird der Trainerstab um einige schwere Entscheidungen nicht herumkommen, denn am Ende müssen fünf Spieler aussortiert werden.


    Sport1.de nennt die WM-Wackelkandidaten.


    Abwehr:


    Christian Wörns


    Fachleute halten es mittlerweile für fast sicher, dass der Dortmunder nicht bei der WM dabei sein wird. Grund ist der Konflikt mit Klinsmann: Während der Bundestrainer sich offenbar an seiner wenig modernen Interpretation eines Innenverteidigers stört, verweist Wörns auf Erfahrung und Verdienste.


    Denn für den 66-maligen Nationalspieler ist klar: "Es gibt in Deutschland keinen besseren Innenverteidiger als mich." Ex-Internationale wie Jürgen Kohler sehen das genauso, Klinsmann selbst gibt zur Personalie Wörns vorerst keinen Kommentar mehr ab.


    Christoph Metzelder


    Das Gegenbeispiel: "Metze" steht in dieser Saison beim BVB klar im Schatten von Wörns, doch bei Klinsmann ist er gesetzt. Einen WM-Start gefährdet vielmehr sein eigener Körper.


    Im Dortmunder Trainingslager erhielt Metzelder wegen anhaltender Bandscheibenprobleme absolutes Trainingsverbot, am Samstag gegen Wolfsburg erlitt er zum wiederholten Mal eine Nasenverletzung.


    Lukas Sinkiewicz


    Die Tendenz ist eindeutig: Köln darf nicht absteigen und der Youngster seinen Stammplatz nicht verlieren. Beides ist nach der schwachen Hinrunde von Spieler und Verein aber durchaus möglich. "Für einen Absteiger sind die Chancen auf die Weltmeisterschaft eher gering", weiß Sinkiewicz.

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  • Mike Hanke


    Auch wenn der Wolfsburger zum erweiterten Aufgebot gehört, wird er fast sicher nicht bei der WM dabei sein. Neben seiner schwachen Vorrunde liegt das vor allem an der Sperre für die ersten zwei WM-Spiele nach seiner Roten Karte beim Confed Cup gegen Mexiko.


    Außenseiter:


    Nur wenn außergewöhnliche Dinge passieren - Verletzungen, extreme Formschwankungen nach oben oder unten oder Rücktritte - könnten einige dieser Spieler noch auf den WM-Zug aufspringen:


    Tor: Robert Enke oder Roman Weidenfeller
    Abwehr: Manuel Friedrich
    Mittelfeld: Dietmar Hamann
    Sturm: Thomas Brdaric, Stefan Kießling


    Aus Düsseldorf berichtet Martin Volkmar

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  • ich hoffe doch sehr, dass letztendlich wirklich von diesen Leuten, die für die WM nominiert werden, die genommen werden, die sich durch aktuell (diese Saison, speziell Rückrunde) gute Leistungen förmlich aufdrängen und nicht Spieler vorgezogen werden, die irgendwann mal (vor 2 jahren) Leistung gezeigt haben und durch Verletzungen oder Formschwäche noch nicht mal Stammspieler im Verein sind. Aber es ist ja noch ein bißchen Zeit...wenn auch nicht viel.