Klinsi hört auf

  • Ende der Klinsmann-Ära
    Der Erfolgscoach hat seinen Vertrag beim DFB nicht verlängert. Assistenztrainer Joachim Löw wird als potentieller Nachfolger gehandelt.



    Die erfolgreiche Ära Jürgen Klinsmanns bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist beendet. Trotz des erfolgreichen Abschneidens bei der Heim-WM mit Platz drei und Sympathiebekundungen aus ganz Deutschland wird der 41-Jährige seinen Vertrag als Bundestrainer nicht verlängern. Wie DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder in der Nacht auf Mittwoch bestätigte, habe ihn Klinsmann in Kenntnis gesetzt, seinen nach der Endrunde auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.


    Zu einem möglichen Nachfolger wollte sich Mayer-Vorfelder nicht äußern. "Wer auch immer Jürgen Klinsmann im Amt nachfolgen wird, muss die begonnene Arbeit fortsetzen", setzte er die Kriterien fest. Offenbar will der DFB in einer Pressekonferenz am (heutigen) Mittwoch (11:30 Uhr) bereits weitere Einzelheiten mitteilen.


    Löw bekommt Konkurrenz
    Nach übereinstimmenden Berichten der "Bild"-Zeitung und der "Süddeutschen Zeitung", die bereits am Dienstagabend vom Entschluss Klinsmanns berichtet hatten, wird aller Voraussicht nach der bisherige Assistenztrainer und ehemalige Austria Wien- und FC Tirol-Trainer Joachim Löw die Nachfolge antreten. Michael Ballack, Kapitän der deutschen Auswahl, brachte mit Jürgen Klopp (Mainz) und Thomas Doll (Hamburger SV) zwei weitere Kandidaten ins Spiel.


    Laut "Bild" hatte sich Klinsmann mit DFB-Präsident Theo Zwanziger zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Der DFB-Chef wollte den Bundestrainer, der sich nach der WM-Feier "einige Tage" Bedenkzeit erbeten hatte, unbedingt bis zur EURO 2008 in Österreich und der Schweiz oder sogar bis zur WM 2010 in Südafrika halten. "Er kämpfte, doch er konnte das Ja-Wort des Bundestrainers nicht gewinnen", berichtete die Boulevardzeitung.


    Überzeugende Bilanz
    Offensichtlich war es auch eine Entscheidung für Klinsmanns in Kalifornien lebende Familie. Ein Umzug in seine deutsche Heimat kam für den Ex-Internationalen, der die DFB-Auswahl in 34 Länderspielen (20 Siege/8 Unentschieden/6 Niederlagen) betreut hatte, nie in Frage. Die Belastung des ständigen Hin-und-Her-Fliegens über zwei oder gar vier Jahre wollte er, wie oft angedeutet, nicht auf sich nehmen.


    Ex-Teamchef Berti Vogts vermutete hingegen, der im Vorfeld der WM noch heftig kritisierte Wahl-Amerikaner hätte die Kritik an seiner Person in den vergangenen zwei Jahren nicht vergessen. Er habe noch im Kopf, "dass nach der 1:4-Niederlage Anfang März in Italien 60 Prozent aller Deutschen einen neuen Bundestrainer wollten". Inzwischen ist das Pendel freilich in die andere Richtung geschwenkt, 93 Prozent der deutschen Bundesbürger wünschten laut Meinungsumfragen eine weitere Zusammenarbeit.

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