Beiträge von Paint it Black

    Glastonbury Festival: Amy Winehouse verprügelt Fan


    London - Amy Winehouse ist anscheinend wieder in Topform. Als die Sängerin gestern (28.06.) beim Glastonbury Festival auftrat, soll sie einem Fan einen schmerzhaften Fausthieb verpasst haben. Britischen Medienberichten zufolge konnte die 24-Jährige mit ihrem Auftritt zwar tausende Fans begeistern, schockierte einen anderen Anhänger allerdings mit einer Tracht Prügel. Winehouse performte ihre Hitsingle "Rehab", als sie plötzlich von der Bühne sprang und sich den Fans näherte. Allerdings kamen ihr ein paar Leute anscheinend zu nahe - denn Amy fühlte sich zu sehr bedrängt und hat deshalb kurzerhand zugeschlagen.


    Übrigens: Amy Winehouse performte neben ihrer Hitsingle "Rehab" noch die Songs "Tears Dry On Their Own", "Wake Up Alone" und "Back To Black"..


    Viviano

    "Die Fans der Stones sind totale Trottel"
    Luke Pritchard, Sänger der britischen Erfolgsband The Kooks, über die Sechzigerjahre und ihre geldgierigen Veteranen
    2003 rief der Student Luke Pritchard an der Hochschule für Moderne Musik in Brighton eine Band ins Leben. Das Quartett The Kooks berief sich im Namen auf einen David-Bowie-Song von 1971. Das Albumdebüt "Inside In/Inside Out" ging 2005 musikalisch noch weiter zurück, in die Sechzigerjahre. Es verkaufte sich weltweit zwei Millionen Mal. Die Kooks verbanden durch ihre Melange aus Britpop, Blues und etwas Reggae ein älteres, überwiegend männliches mit einem sehr jungen, eher weiblichen Publikum. Das aktuelle Album "Konk" (Virgin/EMI) ist nach dem Ort der Aufnahmen benannt. Das Studio Konk wird von Ray Davies betrieben, dem Sänger der Sechziger-Band The Kinks. So klingt die Platte dann im Wesentlichen auch. Schon 1968 wären die Kooks nicht als Visionäre aufgefallen, dafür aber als auffallend geschmackvolle Songschreiber.


    DIE WELT:


    War früher alles besser?


    Luke Pritchard:


    Warum stellen Sie ausgerechnet mir diese Frage? Ich bin erst 23 Jahre alt.


    Ihre rückwärts gewandte Musik klingt fast doppelt so alt.


    Pritchard:


    Es war alleine schon deshalb nicht alles besser, weil es damals die Kooks noch nicht gab. Außerdem hat uns die Popgeschichte doch gezeigt, dass aus den größten Idealisten im Pop spätestens nach der zehnten Million auf dem Konto Zyniker geworden sind.


    Und Sie haben nach Ihrem Mehrfachplatin-Debüt prompt Ihren Bassisten verloren.


    Pritchard:


    Man braucht starke Gene, um den Rock'n'Roll-Lebensstil für sich so relativieren zu können, dass er einen nicht auffrisst. Wenn ich eine Band wie die Rolling Stones und deren Fans betrachte, vor denen wir zweimal gespielt haben, werde ich zum ausgewachsenen Antagonisten.


    Hat deren Publikum Ihre Musik nicht gebührend gewürdigt?


    Pritchard:


    Oh Mann! Die Stones hatten uns als Support eine ganze Tour angeboten, und ich bin froh, dass wir die Offerte ausgeschlagen hatten. Uns gegenüber waren die vier Jungs zwar cool, aber deren Fans sind totale Trottel. Die haben vermutlich gar nicht bemerkt, dass es nach ihren Helden noch andere Musik gegeben hat. Die sind halt nicht musikbesessen. Die leiden an einer Stones-Obsession.


    Wenn alles so weitergeht bei Ihnen, leidet Ihr Publikum in spätestens zehn Jahren an einer Kooks-Obsession.


    Pritchard:


    Die Gefahr besteht. Aber erstens sind unsere Einflüsse vielfältiger als die der Stones. Zweitens geht es bei uns nicht primär um Geld, Geld und nochmals Geld.


    Worum geht es Ihnen denn primär?


    Pritchard:


    Die Kunst einer Rockband im Jahr 2008 besteht darin, dem falsch verstandenen Individualismus der modernen Welt ein verbindendes Element in Form von Songs entgegen zu setzen. Seit unsere Songs durch massiven Radioeinsatz Teil der Kultur geworden sind, hat sich für mich vieles relativiert. Auch ehemalige Helden.


    Lobreden von Veteranen wie Ray Davies lassen Sie unberührt?


    Pritchard:


    Wir fühlten uns natürlich geschmeichelt. Trotzdem kommen mir die Meinungen meiner Helden nicht mehr so relevant vor, seit ich selbst Sänger einer erfolgreichen Band bin. Nicht weil ich mich für den Größten halte, sondern weil Heldentum eindeutig verklärt. Wenn ich in Postergröße an der Wand eines Mädchenzimmers hänge, macht mich das nicht potenter als ich tatsächlich bin.


    Was macht gute Popmusik aus?


    Pritchard:


    Guter Pop schöpfte immer aus der Gabe, ein Anliegen schnell auf den Punkt zu bringen. Man hat drei Minuten Zeit dafür. Wer es schafft, aus dieser Beschränkung eine Tugend zu machen, sieht als Musiker auch heute noch einer goldenen Zukunft entgegen.


    Auch wenn Guy Hands, der neue Eigentümer ihrer Plattenfirma EMI, Künstler als Faulpelze beschimpft und ihnen wenig Hoffnung für die Zukunft macht?


    Pritchard:


    Uns hat niemand gedroht, weil wir glücklicherweise eine erfolgreiche Band sind. Andererseits kann ich die angedrohten Streiks mancher Kollegen nicht nachvollziehen. Wer, wenn nicht Robbie Williams oder vor ihm Mariah Carey mit ihren abartig astronomischen Garantiesummen, sind denn Schuld an der Misere von EMI? Glauben Sie, dass sich einer dieser Megastars jemals Gedanken darum gemacht hat, dass die Millionen, die ihm zugeflossen sind, zum Aufbau von Nachwuchsbands hätten genutzt werden können? Genau diese Typen gefallen sich jetzt als Fürsprecher der Künstlergeneration, zu der wir gehören. Das ist lächerlich.


    Ist es eine Bürde, von den früheren Großtaten englischer Popmusik leben zu müssen?


    Pritchard:


    Nein. Denn wir besitzen die Frechheit, uns diese so genannten Großtaten auf einem Tablett servieren zu lassen, um sie zu zerstören. Meine Songs sollen die Welt nicht aus den Angeln heben, sondern speziell meiner Generation Mut machen, aus ihrer kollektiven Starre zu erwachen.


    Woher rührt die Verzweiflung Ihrer Generation?


    Pritchard:


    Bevor wir eine eigene Stimme finden konnten, wurden wir überfüttert. Mit 150 TV-Programmen, dem Internet und all den tollen neuen Kommunikationsmöglichkeiten, die soviel Informationen freisetzen, dass sie keiner mehr verarbeiten kann. Im Grunde leidet meine Generation unter den gleichen Kontrollmechanismen wie die Leute in der einstigen Sowjetunion. Dort wurde Zensur durch unterdrückten Informationsfluss ausgeübt. Unsere Zensur heißt Informationsüberfluss. Das schafft Angst, Unsicherheit und ruiniert jedes Zusammengehörigkeitsgefühl.


    Es gibt also keine Gemeinsamkeiten zwischen Amy Winehouse, den Kooks und Pete Doherty?


    Pritchard:


    Doch, die geteilte Apathie der MySpace-Generation. In uns steckt der Wunsch, den Lauf der Dinge ändern zu wollen. Aber weil soviel um uns herum passiert, lassen wir den Dingen einfach ihren Lauf. Insofern würde ich gerne in den Sechzigerjahren leben. Damals konnte man mit einer Botschaft noch etwas bewirken. Heute ist der allgemeine Geräuschpegel dafür viel zu hoch.


    Am Ende Ihres neuen Albums, klingt Ihre Band wie Jethro Tull in den Sechzigern.


    Pritchard:


    Das ist ein cooler Vergleich mit einer Band, die zumindest in ihrer Frühphase cool war. Ich möchte mich nie für meine Musik schämen müssen.


    Auch Sie werden irgendwann erwachsene Musik machen.


    Pritchard:


    Nicht solange Sex als Antrieb bleibt. Andererseits: ist Phil Collins nicht auch erst kürzlich wieder Vater geworden?
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    Sexsymbol Lenny Kravitz sucht eine Frau
    Er trägt Billig-T-Shirts aus dem Drogeriemarkt und mag keine Schuhe. Aber wenn Lenny Kravitz sich in eine Hose verliebt, kauft der Rockstar schon mal 25 Stück davon. Lieber noch als neue Hosen hätte er allerdings eine neue große Liebe. Ein Gespräch über Liebe, Mode und Familie


    Lenny Kravitz: Dieses Gerede, ich sei ein Sexsymbol, interessiert mich nicht. Wirklich. Ich stehe nicht jeden Morgen vorm Spiegel und denke: Wow, was bin ich heute wieder sexy! Warum kann sich die Welt nicht einfach auf Lenny, den Musiker, konzentrieren?


    WELT ONLINE: Weil Sie immer wieder mit Ihren Affären Schlagzeilen machen.


    Kravitz: Okay, bislang habe ich meine Traumfrau noch nicht gefunden. Aber ich arbeite daran. Wissen Sie, warum ich das Lied "Will You Marry Me" geschrieben habe? Ich bin jetzt endlich bereit zu heiraten.


    WELT ONLINE: Man hat das Gefühl, Ihre Partnerin müsse mit Ihrer verstorbenen Mutter Roxie Roker konkurrieren.


    Kravitz: Das stimmt so nicht, ich vergleiche nicht jede mit meiner Mum. Allerdings hat meine Mutter definitiv mein Frauenbild geprägt. Ich mag starke, clevere Frauen, von denen ich noch etwas lernen kann.


    WELT ONLINE: Wer ist momentan die wichtigste Frau in Ihrem Leben? Kravitz: Meine Tochter Zoe. Ich bin so stolz auf sie. Wie sie als Schauspielerin ihren Weg geht, ist toll. Sie dreht ja nicht nur Filme, sondern hat die Prüfung an einem Schauspielkonservatorium bestanden. Und jetzt macht sie eine solide Ausbildung. WELT ONLINE: Sie selbst wollen eine Modekollektion auf den Markt bringen. Kravitz: Daran arbeite ich schon seit Jahren, schließlich habe ich ein Faible für Design. Allerdings fehlt mir gegenwärtig die Zeit für dieses Projekt. Trotzdem werden Sie irgendwann Damen- und Herrenoutfits made by Lenny Kravitz kaufen können. Das verspreche ich hiermit. WELT ONLINE: Und die sind dann von den 70er-Jahren inspiriert? Kravitz: Klar, dass jeder einen Retrolook von mir erwartet. Aber den gibt es auf keinen Fall, mehr verrate ich nicht. WELT ONLINE: Hilft Ihnen Ihr Freund Tom Ford ein bisschen bei Ihren Entwürfen? Kravitz: Natürlich inspiriert er mich. Ich liebe seine klare Linienführung. Und genau wie ich will sich Tom nicht in eine Schublade stecken lassen. Wussten Sie, dass er bei einem Film Regie geführt hat? Der Mann kann alles. WELT ONLINE: Auch Sie sind vielseitig, das beweisen Sie vor allem mit Ihrer Firma Kravitz Design. Kravitz: Kürzlich haben wir sogar eine Lounge im "Delano Hotel" in Miami ausgestattet. War eine reizvolle Aufgabe, zumal das Haus ursprünglich von Philippe Starck designt wurde. WELT ONLINE: Wenn ich meine Wohnung von Ihnen einrichten ließe, was würde mich erwarten? Kravitz: Mehr als coole Eleganz. Die meisten Möbel sehen nur auf Fotos toll aus, alltagstauglich sind sie aber nicht. Schade, oder? Darum hat Komfort bei mir absolute Priorität. Meine Couch ist so bequem, von der wollen Sie nie wieder aufstehen. WELT ONLINE: Klingt gut. Vermutlich würden Sie auch Gemälde in den Zimmern aufhängen, oder? Kravitz: Sofern Sie das nötige Kleingeld haben – gern. Allerdings sind die Budgets meiner Auftraggeber meistens nicht groß genug für Gemälde. Da muss ich mich eben auf die Grundausstattung beschränken. WELT ONLINE: Dafür besitzen Sie eine Kunstsammlung. In Ihrer Villa in Miami hängt ein echter Basquiat. Kravitz: Der ist jetzt in meinem Pariser Haus, mein Anwesen in Miami habe ich verkauft. Dort hätte eine Großfamilie wohnen müssen, allein für meine Tochter und mich war es einfach zu riesig. Es gehört heute einem Hotelier. Jedes Mal, wenn ich ihn besuche, dann bewundere ich sein Joni-Mitchell-Bild. WELT ONLINE: Ihre Kollegin ist eine leidenschaftliche Malerin. Sie auch? Kravitz: Vielleicht ziehe ich mich irgendwann in mein Haus auf den Bahamas zurück, schaue auf das Meer, male und baue mein eigenes Gemüse an. Das wäre mein Traum. WELT ONLINE: Könnten Sie ein Leben ohne Fashion-Shows tatsächlich genießen? Kravitz: Ich muss nicht mehr bei jedem Event in der ersten Reihe sitzen. Zuletzt war ich mit meiner Tochter im Sommer 2006 bei den Pariser Schauen. Sicherlich will ich wissen, was sich in der Modeszene tut. Aber ich konzentriere mich lieber auf meine Arbeit. WELT ONLINE: Trotzdem gelten Sie als Stilikone. Wo kaufen Sie am liebsten ein? Kravitz: Mal in Designergeschäften, mal in Secondhandläden. Dort finde ich oft ausgefallene Stücke. Manchmal mache ich sogar richtige Schnäppchen. WELT ONLINE: Sie tragen 20-Dollar-Klamotten? Kravitz: Wieso nicht? Ich habe schon im Drogeriemarkt ein T-Shirt für fünf Dollar erstanden. Das soll aber nicht heißen, dass ich geizig bin. Vielleicht kaufe ich kurze Zeit später in einer Nobelboutique einen Mantel für 15.000 Dollar. Wie sehr ich ein Kleidungsstück liebe, hängt nicht vom Preis ab. WELT ONLINE: Haben Sie ein Lieblingsoutfit? Kravitz: Jahrelang war meine Gucci-Jeans meine Nummer eins. Die mit Schlag. Gab’s nur eine Saison lang. Darum habe ich mich gleich mit 25 Stück eingedeckt. WELT ONLINE: Nichts geht also über Schlaghosen? Kravitz: Wie Sie sehen, trage ich auch enge Bleistifthosen (er zeigt auf seine schwarze Jeans). Die sieht ja zur Lederjacke ganz cool aus. WELT ONLINE: Zu jedem Look gehören die passenden Schuhe. Kravitz: Ich hasse Schuhe. Am liebsten gehe ich barfuß. Und eitel bin ich erst recht nicht. Zu Hause trage ich nur Jeans und T-Shirt – ich mag es leger. Darum fühle ich mich auch viel leichter, seit ich mir vor einigen Jahren meine Dreadlocks abschneiden ließ. WELT ONLINE: Verraten Sie uns das Geheimnis Ihrer ewigen Jugend? Kravitz: Von Antifaltencremes, Botox oder Schönheitsoperation halte ich nichts. Mein Tipp: Trinken Sie literweise Wasser. Ansonsten habe ich die guten Gene meines Großvaters geerbt. Der sah mit 90 noch wie 60 aus, ehrlich. WELT ONLINE: Zu ihm hatten Sie eine enge Beziehung, zu Ihrem Vater nicht. Kravitz: Richtig. Zwischen uns herrschte stets Krieg. Bei jedem Treffen entfernten wir uns ein kleines bisschen mehr voneinander. Erst kurz vor seinem Tod öffnete sich mein Dad, wir verbrachten viel Zeit miteinander. Zum Glück wischten die letzten vier Wochen die vorangegangenen 30 Jahre weg. WELT ONLINE: Und Ihr eigenes Familienleben ist völlig harmonisch? Schlagworte
    Stilikone Musik Mode Lenny Kravitz Kravitz: Nicht nur das. Heute, mit 43, kann ich sagen: Ich bin mit mir im Reinen. Was ich im Laufe der Jahre gelernt habe: Man darf sich nicht von materiellen Dingen definieren lassen. Ein Misanthrop wird nicht plötzlich ein Menschenfreund, bloß weil er zehn Millionen Dollar auf dem Konto hat. WELT ONLINE: Trotzdem sind Sie jemand, der sich alles leisten kann. Kravitz: Ich sage ja nicht, dass Besitz grundsätzlich schlecht ist. Allerdings sollte man sich nicht von ihm abhängig machen. Verlöre ich morgen mein Vermögen, würde ich nicht verzweifeln. Schließlich bliebe mir mein Selbstwertgefühl – und das ist das Wichtigste überhaupt. WELT ONLINE: Ich dachte, für Sie zählt nur Liebe. Kravitz: Sicherlich singe ich meistens Lovesongs. Jeder sehnt sich doch nach Liebe. Aber die finden wir nur, wenn wir uns selbst akzeptieren. Wer sich nicht liebt, der wird auch nicht geliebt. Das Gespräch führte Dagmar Leischow

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    Charlie Watts - der stille Rolling Stone wurde 67
    Von Martin Scorseses Dokumentarfilm "Shine A Light", den die Rolling Stones auf der diesjährigen Berlinale vorstellten, hält Schlagzeuger Charlie Watts nicht viel. "Ich habe es gehasst, es zu drehen", sagte er und sich selbst mochte er schon gar nicht auf der Leinwand sehen. Das waren schon viele Worte für den zurückhaltenden Drummer, der am 2. Juni 67 Jahre alt wurde


    Sein Name wird in der Regel immer als letzter genannt, wenn es um die Rolling Stones geht, den die Fans aber besonders lieben und bei Konzerten in der Regel mit minutenlangen Ovationen feiern. Das ist Charlie Watts dann immer ein wenig peinlich. Manchmal passiert es ihm immer noch, dass er im Hotel für jemand ganz anders gehalten wird. Des Öfteren für einen Geschäftsmann, manchmal für einen Schriftsteller, seltener für einen Orchestermusiker. Aber an solche Verwechslungen hat sich der Schlagzeuger der bekanntesten Rock-'n'-Roll-Band der Welt in mehr als vier Jahrzehnten gewöhnt. Der längst ergraute Engländer ist der Untypischste der Rolling Stones, der Stillste, der Bürgerlichste - und der Älteste.
    Aber mit dem Jugendwahn der Kollegen konnte Charles Robert Watts, geboren am 2. Juni 1941 im Londoner Stadtteil Islington, ohnehin noch nie etwas anfangen. Niemals würde er sich wie Mick Jagger in hautenge Jeans zwängen, wie sie ansonsten nur noch spindeldürre Models tragen. Oder mit einem Mascara-Stift die Augen schwarz umranden, wie dies Keith Richards so gerne tut. Nein, Watts ist heute ein englischer Gentleman der alten Schule. Seit 1964 mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine 38-jährige Tochter hat; und einen Landsitz in der Grafschaft Devon, wo er Hunde und Pferde züchtet. Ein Snob, der sich in englischem Silber genauso auskennt wie in Schusswaffen aus dem amerikanischen Sezessionskrieg und dessen Vorliebe für perfekt sitzende Anzüge so weit geht, dass er vom "Daily Telegraph" zu einem der bestgekleideten Männer überhaupt gekürt wurde.
    Bei den Stones gibt Watts seit 1963 den Mann im Hintergrund - ein Schicksal, das er mit vielen anderen Schlagzeugern teilt. Aber Frontmann Mick Jagger sagt über ihn: "Er ist die Seele der Band - persönlich und musikalisch." Als sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten, trug Watts maßgeblich dazu bei, dass die Band zusammenhielt.
    Aber auch Watts hat schwere Zeiten hinter sich. Zwar wurden seine Exzesse nie so beachtet wie die der Kollegen: Aber Watts trank sich zum Alkoholiker, er war heroinabhängig, und als ehemals starker Raucher hat er auch eine Kehlkopfkrebs-Erkrankung hinter sich. "Heute ist Kaffee meine stärkste Droge", sagt er. Ansonsten gibt er in Interviews immer noch den großen Schweiger, der überhaupt nicht versteht, was der Wirbel soll. "Ich spiele eben gerne Schlagzeug, und dies bei den Stones."
    Oder manchmal auch anderswo. Acht Solo-Platten hat Watts bereits veröffentlicht, womit er seine alte Liebe zum Swing und zum Jazz pflegte. In den 80er Jahren ging er sogar mit einer 32-köpfigen Big Band auf Tour. Später machte er als Kopf des Charlie Watts Quintetts mit einer Hommage an den schwarzen Namensvetter Charlie Parker ("From One Charlie") eine gute Figur. Aber, wenn der Gentleman-Drummer schon seinen Landsitz verlassen und auf Tour gehen muss, dann macht dies Watts immer noch am liebsten mit den alten Kumpels von den Stones.
    msn.

    "Bee Gees": Comeback in Sicht?
    London - Die verbliebenen Mitglieder der "Bee Gees" denken ernsthaft darüber nach, wieder auf die Bühnen dieser Welt zurückzukehren. Fünf Jahre nach dem Tod ihres Bruders Maurice Gibb planen Robin und Barry jetzt ein Comeback. Aktuellen Medienberichten zufolge hat Robin Gibb nun verkündet, dass sie eine Karriere zu zweit planen. Allerdings betonte der Sänger zugleich, sie wollen aber wahrscheinlich an ihrer Entscheidung festhalten, den Bandnamen "Bee Gess" bei einer Reunion abzulegen. Der Grund: Somit erweisen die beiden dem verstorbenen Bruder ihren Respekt. "Wir haben das damals auf emotionaler Ebene entschieden. Ob sich das ändern wird oder nicht, wissen wir nicht. Das ist eine persönliche Sache und wir werden es tun, wenn der Zeitpunkt stimmt", so Robin Gibb.


    Das dritte "Bee Gees"-Mitglied Maurice Gibb starb am 12. Januar 2003. Er verstarb ein paar Tage nach einer Darmoperation. Zuvor hatte er bereits einen Herzinfarkt erlitten und wurde reanimiert..
    VIVIANO

    Leona Lewis: Nelson Mandela-Konzert war sehr emotional


    London - Leona Lewis hat das Nelson Mandela-Konzert tief berührt. Zusammen mit Stars aus aller Welt stand die Sängerin gestern (27.06.) zu Ehren Mandelas 90. Geburtstag im Londoner Hyde Park auf der Bühne. Über ihren Auftritt sagte sie laut "WENN" wörtlich: "Das war ein wirklich emotionaler Moment für mich. Ich habe auf jeden Fall ein paar Tränen vergossen. Meine Tante und meine Oma haben mir früher immer Geschichten über Nelson Mandela erzählt. Ich hätte mir nie träumen lassen, eines Tages für seinen Geburtstag zu singen. Das war ein sehr emotionaler Auftritt."


    Für das Nelson Mandela-Konzert gab es übrigens genau 46664 Tickets zu kaufen. Diese Zahl war Mandelas Häftlingsnummer auf der Gefangeneninsel Robben Island in Südafrika, wo er 27 Jahre lang gefangengehalten wurde..
    VIVIANO

    Emotionale Appelle bei Mandelas Geburtstagsparty


    28.06.2008 13:06


    London - Ein großes Konzert für einen «der großartigsten Menschen der Erde»: Musikerin Annie Lennox sprach mit diesen Worten den Zehntausenden bei Nelson Mandelas Geburtstagskonzert aus dem Herzen.


    Mit einem vielstimmigen «Happy Birthday»-Ständchen ehrten Stars wie Will Smith und Leona Lewis sowie die Zuschauer den Friedensnobelpreisträger, der auf der ganzen Welt als moralische Instanz gilt. Tausende Menschen aus vielen Ländern der Erde schickten Geburtstagswünsche und Danksagungen per SMS, die auf Leinwänden eingeblendet wurden. Gruppen wie Queen, die Simple Minds und Razorlight sowie Eddy Grant, Zucchero und Johnny Clegg machten diesen lauen Sommerabend im Londoner Hyde Park zu einer vierstündigen Open-Air-Party und einer unvergleichlichen Ehrenbezeugung für den früheren Präsidenten Südafrikas, der am 18. Juli 90 Jahre alt wird.


    Mandela selbst sorgte für einen besonders emotionalen Moment: Unter dem Jubel der Zuschauer schritt er langsam, gestützt auf einen Stock und seine Frau Graca, auf die Bühne. Obwohl gezeichnet von gesundheitlichen Problemen und seinem hohen Alter rief er entschlossen zum Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids auf: «Ich bin glücklich, in London zu sein, um meinen Geburtstag zu feiern. Aber während wir feiern, leiden viele Menschen in der Welt Not (...) Unser Ziel ist Freiheit für alle» - damit meinte er: Freiheit von Armut, Aids und HIV. «Aber nach fast 90 Lebensjahren ist es Zeit für neue Hände, die Last von den Schultern der Menschen zu nehmen. Es liegt jetzt in Euren Händen.»


    «It's in our hands» - es liegt in unseren Händen, so lautet das Motto von Mandelas Anti-Aids-Kampagne 46664, benannt nach seiner Häftlingsnummer 46664. Als Aktivist gegen die Apartheid in Südafrika hatte ihn das weiße Regime 27 Jahre lang eingesperrt. Dennoch habe er stets positive Lebensenergie ausgestrahlt, sagte Musiker Peter Gabriel: «Nach 27 Jahren im Gefängnis wollte er nicht etwa Rache, sondern Vergebung und Frieden.» So spielte diese Zahl auch an dem Abend eine große Rolle: Zu dem 46664-Konzert wurden offiziell 46 664 Karten verkauft - alles zugunsten des Kampfes gegen Aids. Mit einem ähnlichen Konzert hatte Mandelas Kampagne vor einigen Jahren begonnen.


    Es war aber nicht nur ein Abend der emotionalen, aufrüttelnden Appelle, sondern auch eine gelungene, perfekt inszenierte Musikshow. Es gab kaum Pausen zwischen den mehr als 20 Auftritten verschiedenster Künstler. Fast alle zeigten sich hochmotiviert und in Top-Form. Die Simple Minds riefen mit ihrem Song «Mandela Day» Gänsehaut bei vielen Zuschauern hervor, Will Smith brachte die Menge zusammen mit Ehefrau Jada Pinkett Smith rappend zum Tanzen, und Queen ließen es zusammen mit Sänger Paul Rodgers richtig krachen.


    Zur Überraschung vieler Fans kam Amy Winehouse tatsächlich zur Show und wirkte nur eineinhalb Wochen nach ihrem Zusammenbruch gut erholt. Selbstbewusst und sicher betrat sie unter dem Jubel der Zehntausenden die Bühne, tänzelte ein bisschen, lief auf ihren hochhackigen Plateauschuhen auf dem Bühnensteg bis mitten unter die Fans und fühlte sich sichtlich wohl. Bei ihren Songs «Rehab» und «Valerie» wirkte die Soulsängerin weder fahrig noch unsicher, anders als häufig in der Vergangenheit. Nach der Show wolle sie wieder ins Krankenhaus zurückkehren, wo sie wegen Lungenproblemen und eines unregelmäßigen Herzschlags behandelt wurde, wie die 24-Jährige dem britischen Sender ITV sagte.


    Eddy Grant erinnerte mit dem Lied «Gimme Hope Jo'Anna» an den musikalischen Kampf gegen das Apartheidsregime, der vor 20 Jahren in London seinen Höhepunkt fand: Zum 70. Geburtstag Mandelas hatte Songwriter Jerry Dammers im Wembleystadion zahlreiche Stars zu einem Gedenkkonzert geladen, um für dessen Freilassung zu singen. Sein Song «Free Nelson Mandela» wurde zur Hymne der Bewegung - und bildete am Freitag den Abschluss des Hyde-Park-Konzerts.
    musiknews

    Winehouse zurück auf der Bühne


    28.06.2008 14:06


    London - Nur eineinhalb Wochen nach ihrem Zusammenbruch hat sich Amy Winehouse beim Geburtstagskonzert für Nelson Mandela in guter Verfassung gezeigt.




    Die Soulsängerin begeisterte die mehr als 45 000 Fans im Londoner Hyde Park mit zwei Songs, darunter ihrem großen Hit «Rehab», und einem gelungenen Auftritt. Sicher und selbstbewusst betrat sie die Bühne und lief auf ihren hochhackigen Schuhen auf dem Bühnensteg mitten in die Menge, die ihr zujubelte. Keine Spur von Fahrigkeit oder Unsicherheit, wie sie Fans bei früheren Konzerten häufig erlebt hatten. Damit dürfte auch ihrem Auftritt beim Glastonbury-Festival nichts mehr im Wege stehen. Dort soll sie mit US-Rapper Jay-Z ein Duett singen.


    Bis zuletzt war es fraglich gewesen, ob Winehouse überhaupt auf die Bühne kommen kann, nachdem sie Montag vor einer Woche in ihrem Haus einen Anfall erlitten hatte. Seitdem lag sie im Krankenhaus. Aussagen ihres Vaters Mitch Winehouse, seine Tochter leide an einem Lungenemphysem, wurden von ihrem Management teils zurückgenommen. Dies sei ein Missverständnis. Die 24-Jährige sei zwar gesundheitlich angeschlagen, ihre Lunge sei aber nicht irreversibel geschädigt. Der Vater der Sängerin hatte in einem emotionalen Zeitungsinterview erzählt, die Medizinier hätten seiner Tochter gesagt, entweder sie schwöre den Drogen ab oder sie werde daran sterben
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