wer schon immer wollte

  • NEWS - Service für Selbstdarsteller
    03.05.2007



    Donnerstag 3. Mai 2007, 13:03 Uhr --


    Berlin (ddp-bln). Die selbst eingesungene Liebeserklärung auf CD oder der eigene Song perfekt samt Videoclip aufgenommen, um damit im Internet den ersten Schritt zu Musikkarriere zu machen - mit Deutschlands erstem öffentlichen Musik- und Video-Aufnahmestudio soll dies nun spielend einfach werden. Ende April öffnete das OIO-Studio in der Reichenberger Straße 133 in Berlin-Kreuzberg.


    Ob Schauspieler und Comedians, die einen Auftritt für die Casting-DVD aufzeichnen wollen, musikverrückte Amateure oder singende Kegelclubs - sie alle sollen sich professionell und preiswert ihren kleinen Traum erfüllen können. «Es gibt unzählige Aufnahmestudios in Berlin», sagt Mitbegründer Norbert Juchem, «doch dort bekommt man in der Regel nach der Aufnahme das fertige Band in die Hand gedrückt und das war´s.«


    Unternehmensberater Juchem und sein Partner Jörg Weimann zielen mit ihrer Geschäftsidee auf eine breitere, weniger professionelle Zielgruppe, die auch darüber hinaus Unterstützung braucht. Zum Beispiel, um die Aufnahme zu digitalisieren und sie auf Internetplattformen wie YouTube und MySpace samt Video ins Netz stellen zu können. Längst sind diese Internetseiten zu heimlichen Castingforen der Musikindustrie geworden. Für Newcomer wie Terranaomi, Sandy Thom und Kate Walsh führte der Auftritt im Netz zum Plattenvertrag.


    Die Idee war den beiden Firmengründern im Kino gekommen. In Johnny Cashs Filmbiografie »Walk The Line« ist zu sehen, wie der Songwriter in ein kleines, ladenähnliches Studio geht. »Morgens nahm er den Song auf, abends lief er schon im Radio«, erzählt Norbert Juchem. »Das hat uns fasziniert«. Und in Zeiten des Internets ist ein schneller, direkter und einfacher Vertrieb für jede Form von Musik noch um einiges leichter zu bewerkstelligen.


    Doch nicht nur, wer eine professionelle Musikkarriere anstrebt, will sich gerne mal auf einer CD selbst singen hören. »Der Wunsch zur Selbstdarstellung ist extrem groß», weiß Juchem und verweist auf die vielen entsprechenden Fernsehformate. So reicht die Angebotspalette denn auch vom eigenen T-Shirt mit Standbild vom Videomitschnitt bis hin zum fürs Handy formatierten Clip. Eine halbe Stunde Aufnahmezeit ist ab 30 Euro zu haben. Musikklassen öffentlicher Schulen wird das Studio einmal wöchentlich kostenlos für eine Stunde zur Verfügung gestellt.


    Auf Wunsch wird einem sogar beim Texten und Arrangieren unter die Arme gegriffen. Und wer die Scheu vor dem Mikrophon erst einmal ganz unbeobachtet oder unter Freunden verlieren will, kann sich im hauseigenen Karaoke-Studio nach Lust und Laune auf die künftige Popstarkarriere einstimmen. Zusätzlich die Schwellenangst nehmen soll ein angeschlossenes Café, das, wenn sich die Wünsche der Betreiber erfüllen, bald nicht nur ein Kieztreff, sondern auch Treffpunkt für Musiker und Künstler aller Art wird.


    (ddp)