1989 - 08 / August - Steel Wheels

  • STEEL WHELLS



    Deutschland 28. August 1989


    Cover-Frontseite und Plattenhülle


    Rolling Stones Records CBS 465 752 1


    Side 1


    Sad Sad Sad 3:34


    Mixed Emotions 4:38


    Terrifying 4:57


    Hold On To Your Hat 3:35


    Hearts For Sale 4:40


    Blinded By Love 4:45



    Side 2


    Rock And A Hard Place 5:20


    Can`t Be Seen 4:05


    Almost Hear You Sigh 4:35


    Continental Drift 5:14


    Break The Spell 3:04


    Slipping Away 4:27

    Einmal editiert, zuletzt von Street Fighting Man ()

  • STEEL WHELLS


    Die Radio-Vorab-Premiere der Single MIXED EMOTIONS hat bei mir seinerzeit Erwartungen ausgelöst, die dann von der Platte insgesamt nicht wirklich erfüllt wurden. Nach dem brachialen Album DIRTY WORK gab es auf STEEL WHEELS deutlich zahmere Stones, die sich auffallend am damals aktuellen musikalischen Zeitgeist orientierten. Stellenweise fällt STEEL WHEELS zu harmlos, manchmal richtig flach aus.


    Gefallen mir die Platten vor STEEL WHEELS eigentlich fast immer ausnahmslos zur Gänze, ändert sich das mit diesem Album. STEEL WHEELS, VOODOO LOUNGE und BRIDGES TO BABYLON haben jeweils etwa fünf, sechs Songs, die mir sehr, sehr gut gefallen, ein paar die mir ganz gut gefallen, aber halt auch einige Nummern, mit denen ich weniger anfangen kann (was nicht unbedingt heißt, dass sie schlecht wären, aber bei mir jedenfalls treffen sie nicht ins Schwarze sondern teilweise weit daneben).


    SAD SAD SAD
    Mit diesem stones-typischen Song hebt die Platte gleich einmal im Steilflug ab, eine tolle Nummer, endlich wieder der richtige Stones-Sound nach Jaggers Kommerz-Platte PRIMITIVE COOL von 1987.


    MIXED EMOTIONS
    Mittelschnell und melodiös, purzelnde Riffs, knorriger Stones-Sound, schönes Background-Geheule. Der Song läuft wie geschmiert – gelernt ist eben gelernt.


    TERRIFYING
    Deutlich modernerer Sound, nicht schlecht, aber typischer polierter 80er-Jahre-Hochglanz-Sound, wie er damals gerade schick war.


    HOLD ON TO YOUR HAT
    Hier drücken die Jungs auf die Tube, dass die Funken fliegen! Ruppig, rauh und erdig, zu hundert Prozent überzeugend. Ronnie übernimmt den Bass und Mick und Keith lassen es an den Gitarren krachen. Sicher einer der schnellsten Stones-Songs überhaupt. Höchste Punktezahl.


    HEARTS FOR SALE
    TERRIFYING nicht ganz unähnlich, aber weniger glattpoliert. Ein ziemlich melodiöser Song mit leicht dunkler Atmosphäre. Insgesamt die beste der moderner gehaltenen Nummern auf dem Album.


    BLINDED BY LOVE
    Ohje, jetzt kommts knüppeldick: Keine Ahnung, was sich die Stones dabei gedacht haben. Wenn es überhaupt einen wirklich richtig schlechten Song der Stones geben sollte, diese Nummer ist Top-Anwärter auf den Titel. Ein total verunglückter Schmus, einfach schrecklich. Ab dieser Nummer fängt die Platte meiner Meinung nach überhaupt an, etwas durchzuhängen.


    ROCK AND A HARD PLACE
    Das Riff haben sie wohl bei sich selber geklaut, was aber an sich kein Problem ist. Der Song hätte das Zeug zum Knaller, aber Hornsection, Backgroundchor, Keyboards und modische Produktion verwässern den Song, der gern etwas ursprünglicher und erdiger hätte ausfallen dürfen.


    CAN´T BE SEEN
    Fällt für eine Richards-Nummer ziemlich kommerziell angehaucht aus. Ist eigentlich fast schon Radio-Pop... na ja, vielleicht nicht ganz so schlimm, aber doch viel zu zahm.


    ALMOST HEAR YOU SIGH
    Gefiel mir früher mal ziemlich gut, reisst mich heute aber nicht mehr so vom Hocker. Klingt doch sehr „Jagger-Solo-Album-verdächtig“.

    CONTINENTAL DRIFT
    Der Stones-Beitrag zum damaligen „World-Music“ -Boom. Die Stones sind hier mehr oder minder nur Nebendarsteller, trotzdem ein guter Song, ziemlich hypnotisch und später auf der Tour ideal eingsetzt um vor dem Beginn der Show die Spannung aufzuheizen.


    BREAK THE SPELL
    Der beste Song der zweiten Platten-Hälfte. Verzichtet komplett auf moderneres Sound-Make-Up und hat die unterschwellig bedrohliche Atmosphäre, die viele frühere Stones-Songs auszeichnete. Tolle Mundharmonika von Mick.


    SLIPPING AWAY
    Zum Abschluss wieder Keith am Mikrofon, aber auch dieser Song ist zu glatt für seine Verhältnisse. Nette Hintergrundberieselung, viel mehr aber auch nicht.


    Nachdem die Platte mit den ersten fünf Songs einen ordentlichen bis sehr guten Start hingelegt hat, wird sie leider zusehends harmloser. Hört sich zwar alles nicht übel an, aber zu oft fehlt mir der richtige Kick. Für mich sind die Vorgänger UNDERCOVER und DIRTY WORK eindeutig besser, gar nicht zu reden von den Platten der 70er Jahre oder LET IT BLEED oder BEGGARS BANQUET.

    Everybody MUST get *STONED*

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  • STEEL WHEELS


    Nach den Jahren der bandinternen Konflikte bildete "Steel Wheels" so etwas wie ein Neuanfang. Das Resultat ist ganz gut geworden, doch insgesamt verblaßte der Ruhm der Platte ziemlich schnell. Leider fehlt ein Song mit Hitpotential, so daß nun eine Phase begann, in der die Tourneen der Stones mehr Aufmerksamkeit erlangten als die neue Musik.


    Die tonangebenen Elemente kommen von Sad Sad Sad, Mixed Emotions, Terrifying und Rock And A Hard Place, vier schönen Rocksongs. Mick Jaggers kraftvoller Gesang, die schnellen Gitarren von Keith und Ron, die erstmals verwendete digitale Aufnahmetechnik und der rasante Beat von Hold On To Your Hat unterstreichen eindrucksvoll, wer hier noch lange nicht verrostet und verstaubt ist.


    Nach einiger Zeit spielen sie auch wieder zwei Balladen, von denen Almost Hear You Sigh sehr gut geworden ist, Blinded By Love gefällt mir hingegen weniger. Zwanzig Jahre nach dem Tod von Brian Jones werden Erinnerungen an ihn wachgerufen mit dem Titel Continental Drift, der mit marokkanischen Joujouka-Musikern eingespielt wurde. Mit ihnen hatte auch Brian zusammen gespielt, diese Aufnahmen wurden posthum um 1970 veröffentlicht. Einen klassischen Rock 'n' Roll-Song uralter Prägung spielen die Stones mit Break The Spell, einem ebenfalls guten Lied. Keith singt das relativ schnelle Can't Be Seen und das gefühlvolle Slipping Away; beide Songs haben einen melancholischen Touch und geben den Anschein, als wären die wilden Jahre allmählich vorbei.

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

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  • STEEL WHELLS


    Studios:


    Air Studios, Montserrat, Caribbean Islands, 29. März - 05. Mai 1989


    Mixed at: Olympic Sound Studios, London, 15. Mai - Ende Juni 1989


    Außerdem Rhythm Recordings with the Master Musicians of Joujouka, Marocco, 16. und 17. Juni 1989



    Musiker:


    Mick Jagger (Vocals, Guitar)
    Keith Richards ( Guitar, Vocals)
    Charlie Watts (Drums)
    Ron Wood (Guitar)
    Bill Wyman (Bass)


    Außerdem:


    Phil Beer (Geige)
    Simon Clarke, Tim Sanders, Paul Spong (Bläser)
    Roddy Corimer (Trompete)
    Kick Horns (Bläser)
    Matt Clifford (Keyboards, Piano, Clavinet)
    Bernard Fowler (Background Vocal)
    Lisa Fisher (Background Vocal)
    Sarah Dash (Background Vocal)
    Luis Jardim (Percussion)
    Chuck Leavell Organ, Piano, Keyboards)



    Producer:


    The Glimmer Twins and Chris Krimsey



    Diverses:


    Recording Engineer Christopher Marc Potter


    Assistant Engineer Rupert Coulson


    Art Direction and Design John Warwicker


    Photograph Enrique Badulescu


    Logo Design Mark Norton

  • STEEL WHEELS


    Diese LP ist außerdem noch in folgenden Ländern erschienen:


    Argentinien / 1989 / RSR COLUMBIA 70-103
    Australien / August 1989 / RSR COLUMBIA 465752 1
    Bolivien / 1989 / RSR/CBS SLP 20 600
    Brasilien / 1989 / RSR CBS 177.174/1-465752
    Bulgarien / 1990 / CBS/BONTON Rec. 710019-1331
    Griechenland / 1989 / RSR/CBS 465752-1
    Hongkong / 1989 / RSR/CBS CYA 1385
    Jugoslawien / September 1989 / RSR CBS-SUZY LL 1810
    Kolumbien / XXXX / RSR/CBS 14465752
    Philippinen / 1989 / RSR/CBS QCLLP-22498
    Polen / 1990 / RSR SONY/ARSTON/MJM ALP-051
    Süd-Afrika / 1989 / RSR/CBS ASF 3291
    Ungarn / 1990 / CBS/GONG SLPXL 37339
    Uruguay / XXXX / CBS 8380
    Venezuela / XXXX / RSR CBS CS-10627

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