1969 - 11 / November - Let It Bleed

  • LET IT BLEED


    Obwohl die Bedingungen nicht leicht waren (Brian Jones wurde im Juni rausgeworfen und starb vier Wochen später), spielten die Stones nach "Beggars Banquet" weiterhin gute Musik ein. Den Anfang machte die Single Honky Tonk Women, die Anfang Juli des Jahres rauskam. Der neue Gitarrist Mick Taylor ist auf dem Album allerdings nur auf zwei Stücken zu hören, der Rest wurde wieder von Keith Richards allein gespielt.


    Diese LP ist bestückt mit zahlreichen Klassikern, die bis heute nichts an Energie verloren haben. Der aggressive Grundton des Vorgängeralbums haben die Stones nicht nur fortgesetzt, sondern gar verstärkt. In Gimme Shelter beschreit Mick Jagger Mord und Totschlag und auch der Midnight Rambler handelt von Gewaltverbrechern und Vergewaltigern - eine bis dato neuartige Verbindung mit tanzbarem Rock and Roll. Die Langversion von You Can't Always Get What You Want und auch das hervorragend bluesige Love In Vain gehören ebenso zu den Höhepunkten dieser Platte.


    Eine Platte, die so ausgesprochen gut geworden ist, daß sogar vermeintlich unauffällige Albumtracks in den Bann ziehen. Monkey Man ist die perfekte Mischung aus psychodelischer Rockmusik und Stonesscher Power. Live With Me ist direkt und geraderaus wie es nur geht. Der Sound ist noch so rauh wie beim letzten Album, wenn nicht sogar noch apokalyptischer; er ist aber auch schon an zwei Stellen um eine Kleinigkeit verfeinert worden mit einem Saxophonsolo von Bobby Keyes in Live With Me und dem Londoner Philharmoniechor in YCAGWYW. Der Titel ist an das zeitnah erschienene "Let It Be" von den Beatles angelehnt; ursprünglich sollte die LP "Sticky Fingers" heißen, doch was noch nicht ist, kann ja noch werden.


    Der neue Countryeinfluß, der sich seit dem letzten Jahr bemerkbar macht, hat in drei Liedern Einzug gehalten, nämlich in Country Honk, Let It Bleed und You Got The Silver, bei dem Keith sein Gesangsdebut gab. Doch wie bei seinen Einlagen vor dem Mikrophon, so werden auch die vom Country geprägten Songs in Zukunft noch besser. Von den dreien ist der Titelsong am besten; in diesem eigentlich normalen Liebeslied verbergen sich aber einmal mehr Anzüglichkeiten.


    Zum Schluß noch zwei Anmerkungen: Ungewöhnlicherweise wurde kein Song als Single ausgekoppelt. Und ein Hinweis aus dem Booklet, den man sich jederzeit zu Herzen nehmen sollte:


    "THIS RECORD SHOULD BE PLAYED LOUD"

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

    Einmal editiert, zuletzt von Street Fighting Man ()

  • LET IT BLEED


    Studios:


    Elektra & Warner Brothers Studios, Los Angeles, CA, 17. Oktober bis Ende Oktober 1969
    (Song 1, 3, 4)


    Olympic Sound Studios, London, Mai - Juni 1969 (Song 2, 5, 6, 8 )


    Olympic Sound Studios, London, 13. Mai bis Mitte Juni 1968 (Song 7, 9)



    Musiker:


    Mick Jagger


    Brian Jones


    Keith Richards


    Charlie Watts


    Bill Wyman


    Ian Stewart (Piano)


    Nicky Hopkins (Piano und Organ)


    Al Kooper (Piano, Organ and Waldhorn)


    Ry Cooder (Mandoline)


    Dave Mason (Guitar)


    Byron Berline (Geige)


    Leon Russell (Piano)


    Bobby Keys (Saxophon)


    Nanette Workman, Merry Clayton, Madeline Bell (Background-Vocal)




    Producer:


    Jimmy Miller



    Diverses:


    Tontechnik Glyn Johns und George Chkiantz


    Gestaltung Robert Brownjohn

    Einmal editiert, zuletzt von Street Fighting Man ()

  • LET IT BLEED


    Diese LP ist außerdem noch in folgenden Ländern erschienen:


    Argentinien / 1970 / LONDON LLM-17304
    Australien / Januar 1970 / DECCA LKA 5025
    Belgien / 1969 / DECCA SKL 5065
    Brasilien / 1970 / LONDON LLN-7178
    Canada / November 1969 / LONDON NPS 4
    Chile / 1970 / LONDON LLC 38573
    Frankreich / Dezember 1969 / DECCA SKL 5.025Y
    Griechenland / 1969 / DECCA SGLK 012
    Kolumbien / XXXX / LONDON NPS- 4
    Indien / 1969 / DECCA
    Italien / Dezember 1969 / DECCA SKLI 5025
    Japan / Februar 1970 / LONDON SLC 300
    Jugoslawien / März 1970 / DECCA LPSV-DC-389
    Neu Seeland / 1969 / DECCA SKLM 5025
    Niederlande / 1969 / DECCA SKL 5079
    Norwegen / 1918 / DECCA
    Peru / 1969 / LONDON
    Philippinen / 1969 / LONDON SLK 4955
    Portugal / 1975/76 / DECCA 1P-SKL 5025
    Rhodesien (Zimbabwe) / XXXX / DECCA SKL 5025
    Russland / November 1992 / ANTON Rec. 91 00225
    Spanien / 1970 / DECCA SKL 5025
    Süd-Afrika / 1969 / DECCA/GALLO SKL 5025
    Taiwan / XXXX / PRC - 5038
    Türkei / 1969 / DECCA SKL 5025
    Uruguay / 1970 / LONDON NPS-4

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