Die Presse über Shine a Light

Der Vollständighalt halber und für COTM, in der TV14 ist ein kleiner Artikel, auch auf der Titelseite ist ein kleines Bild zu Shine a Light;
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NEWS - Martin Scorsese liebt die Musik der 60er Jahre

02.04.2008

Mittwoch 2. April 2008, 14:45 Uhr --
Hamburg (dpa) - Martin Scorsese, Regisseur des Films «Shine a Light» über die Rolling Stones, ist ein Fan der Musik der 60er Jahre. «Ohne sie wäre meine Arbeit undenkbar», sagte er in einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit».

Diese Musik sei der Brunnen, an den er immer wieder zurückkehre. Er denke an Bob Dylan, Cream, Blind Faith, die Kinks, Derek and the Dominos und vor allem die Stones. Ihre Songs gehörten zum Fundament seines Werks.

«Wenn ich Jaggers Stimme hörte, die Akkorde von Keith Richards, dann sah ich Bilder in meinem Inneren. Ich sah Szenen vor mir, die ich Jahre oder Jahrzehnte später erst gedreht habe. Die Musik gab mir Energie. Und sie stillte meinen Zorn», verriet der Filmemacher. Sein Leben sei geprägt von Durchhaltevermögen und Kampf, sagte Scorsese. «Vielleicht hängt es mit meinem Asthma zusammen, damit, dass ich als Kind immer krank war, damit, dass ich mich immer als Außenseiter gefühlt habe, und damit, dass ich einfach zurückschlagen wollte: Kämpfen! Nicht aufgeben!»

Quelle : Yahoo . de

Die Rolling Stones im New Yorker Beacon Theatre. (c) Kinowelt

Der Musik-Mythos lebt

Shine a Light

Martin Scorseses Filmporträt über die Rolling Stones ist sehenswert und
nicht nur für Fans lohnend

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Groß

Darsteller:
Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood, Charlie Watts,
Christina Aguilera, Jack White III, Buddy Guy
Regie: Martin
Scorsese
USA 2008, 122 min, ohne Altersbeschränkung

• Der 1942 geborene US-Regisseur italienische Abstammung gilt als wichtigster
  Filmemacher seiner Generation.
• Weltberühmt wurde er 1976 mit "Taxi Driver". Zu seinen bekanntesten filmen
  zählen. "Wir ein wilder Stier"(1981) und "Good Fellas"(1990).
• Den kommerziellen Höhepunkt seiner Karriere erreichte Scorsese mit "Gangs of
  New York"(2004) und "Departed - unter Feinden" (2006), in denen jeweils Leonardo
  DiCaprio die hauptrolle spielte. Für den letztgenannten Film erhielt Scorsese
  auch den überfälligen Regie-Oscar. tog

Wer lebensgefährliche Rauschmittel so gut übersteht wie ebensolche
Krankheiten und überhaupt ein ausschweifendes Leben, muss nicht als unsterblich
gelten, aber doch unverwüstlich sein. Das sind sie wohl, die Rolling Stones. Ihr
legendärer Ruf ist sogar noch etwas mehr als das. Er macht sie zumindest solange
unsterblich, wie es den Rock 'n' Roll gibt. Der tut zwar so, als sei er nur aus
einer Laune heraus geboren und werde nur einer solchen wegen gepflegt, ist aber
doch viel mehr und hat es zum generationenübergreifenden Klassiker gebracht.

Lebender Widerspruch

Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood sind, was ihre Musik
ebenfalls ist: im Seniorenalter und doch auch jugendlich, unverbraucht und immer
munter. Sie sind weiß Gott ein lebender Widerspruch, sie bedeuten dem einen
alles, der anderen nichts, sind Zeitgeist, der vorüber ist und doch fortdauert;
zugleich sind sie nichts als sie selbst, Rock 'n' Roll, den man einfach mag,
selbst wenn oder gerade weil er und seine Stellvertreter lange Jahre verteufelt
wurden. Mag sich Bob Dylan so viel ändern, wie er will, die Stones sind und
bleiben die Stones.

Was kann man mehr von einem Film über dieses Phänomen erwarten, als dass er
genau das zeigt - die Stones, wie sie unverwüstlich rocken und rollen? Eben dies
macht Martin Scorsese, der Filmemacher, dessen Ruf so legendär ist wie der der
Stones, in "Shine a Light". Wie die Bühnenshow der Musiker so einfach,
spielerisch wirkt und doch so genau choreografiert ist, ebenso wirkt alles in
diesem Film spielerisch leicht und zeigt doch die ganze Virtuosität und Routine
Martin Scorseses.

Tanzende Kamera

Unter Federführung von Kameramann und Oscar-Gewinner Robert Richardson, der
schon für Scorseses "Aviator" die Bilder lieferte, bedienten weitere
Oscar-Sieger und dafür Nominierte insgesamt 16 Kameras, um die besten Momente
zweier Auftritte der Band im Herbst 2006 einzufangen. Scorsese lässt die Bilder
tanzen und findet einen passenden Rhythmus zur Bühnen-Choreografie der
Altrocker, bei denen Titel wie "She Was hot" so frisch klingen, als wären sie
nur ein paar Jahre und nicht Jahrzehnte alt.

Wenn es stimmt, dass Scorsese die definitive Songlist tatsächlich erst
unmittelbar vor Konzertbeginn erhielt, wie hier behauptet wird, dann macht das
Ergebnis umso mehr staunen - auch wenn man vordergründig nur den gewohnten
Wechsel von Nahaufnahmen, Halbtotalen und Totalen sieht, wie sie noch jeder
(gute) Konzertfilm bot.

Dem Mythos der Band wird dadurch nachgespürt, dass man sie einfach zeigt, das
spricht für sich, denn die Stones, das sind zunächst und vor allem eben die
Stones. Die Frage, ob sie sich nicht längst überlebt haben, wird schon in der
Ausgangssituation gestellt, bildet doch ein Konzert zum 60. Geburtstag Bill
Clintons den Schwerpunkt des Films. Verneint wird die Frage durch Gastauftritte
junger Musiker wie Christina Aguilera, die auch nicht vitaler wirken als der 64
Jahre alte Mick Jagger. Kurios und noch im kleinsten Detail vielsagend, sei es
in Form einer schmalen Krawatte oder bestimmter Wortwahl, dann auch die
Ausschnitte aus alten Interviews mit der Band, die den Zeitenabstand zwischen
deren Anfängen und der Gegenwart spürbar werden lassen.

Man muss sich das vorstellen: Der agile Jagger hob mit Keith Richards zur
Weltkarriere ab, kurz nachdem Kennedy zum Präsidenten der USA gewählt worden
war. Seitdem ist wahrlich viel passiert auf dieser Welt, die Stones aber sind
noch immer da. Der Mythos lebt, das zeigte sich auch auf der diesjährigen
Berlinale, wo "Shine a Light" in Gegenwart seiner Hauptdarsteller zur Eröffnung
lief und die mit Abstand meiste Aufmerksamkeit fand.

Scorsese, der schon Dokumentationen über Elvis Presley, The Band und Bob
Dylan drehte, erfindet das Genre nicht neu, nutzt aber alle seine Möglichkeiten.
Filmische Mythen schaffen zu wollen, das mögen sein "Aviator" und "Gangs of New
York" belegen, ist schwierig und problematisch. Existierende Mythen filmisch zu
durchleuchten, kann dagegen ganz einfach wirken - vorausgesetzt, es bemüht sich
ein Regisseur vom Format eines Martin Scorsese darum.

02. April

Quelle : Yahoo . de

NEWS - Der Soundtrack zum Stones-Film «Shine a Light»
07.04.2008



Montag 7. April 2008, 16:28 Uhr --

Hamburg (dpa) - Die Rolling Stones zählen zu den größten Stars der Rockgeschichte, Martin Scorsese ist ein schon zu Lebzeiten legendärer Hollywood-Regisseur.

Mit «Shine a Light» feiert der Regie-Gigant die Musikgrößen entsprechend, und setzt dabei auch die eigene Leistung geschickt ins Bild. Das Ergebnis ist bravourös. Entstanden ist ein wunderbarer Konzertfilm - die Stone sprühen vor Energie und Spielfreude.

Und natürlich ist der Soundtrack auch nicht von schlechten Eltern. Scorseses Film basiert auf zwei Konzerten der Stones im Beacon Theatre in New York Ende 2006, die jeweils besten Aufnahmen finden sich auf der Doppel-CD «Shine A Light».

Die akustischen Bedingungen in dem alten Theater waren optimal, die Stones in Hochform, und natürlich bestand das Programm vor allem aus Klassikern - von «Jumpin' Jack Flash» über «Sympathy for the Devil» und «Brown Sugar» bis zum unvermeidlichen «Satisfaction».

Dabei waren die Dreharbeiten für den Routinier Scorsese alles andere als einfach. Die Diva Mick Jagger weigerte sich, eine Liste mit den Songs herauszurücken, beim Opener «Jumpin' Jack Flash» hört man den Stoßseufzer des verzweifelten Regisseurs: «Which Song?».

Es ging dann doch alles gut, die Stones spielen vor allem richtige Kracher, schön sind auch die Gastauftritte. Jack White von den White Stripes veredelt den «Loving Cup», Jazzlegende Buddy Guy ist beim krachenden Blues «Champagne & Reefer» mit dabei, und Christina Aguilera zeigt bei «Live With Me», was für eine Power-Stimme sie hat.

http://www.rollingstones.com

http://www.shinealight.kinowelt.de/

Im Magazin "MUSIX" vom Media Markt ist auch ein kleiner Artikel zu Shine a Light!

-> http://www.x-medien.com/index.…d=54&limit=1&limitstart=1

@COTM & SFM
braucht Ihr nicht extra holen, habe für euch je ein Heft hier!

http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/kino/861555.html

April 25, 2008
What's in it for the Rolling Stones?

Sex, drugs and celluloid:
the unlikely sheltering of Jagger & co
Alan Jenkins

Shine a Light is the best Rolling Stones concert you will never perform at. No one has a hope any more of getting this close to a big rock band unless they are in a big rock band, and the Stones are one of the biggest. These days they hardly ever play anywhere smaller than a stadium or – in the case of a recent appearance in Rio de Janeiro – the entire length of Copacabana Beach. For two nights, two years ago, they played the Beacon Theater in New York, an intimate venue by their standards, to help their friend and fan Bill Clinton celebrate his sixtieth birthday and raise money for his foundation. The Clinton family and a youthful-looking audience of Democratic Party aristocracy were there to hear them. Another famous fan, Martin Scorsese, was there to film the proceedings.

If you want to feel what it’s like to have Mick Jagger go windmilling past your elbow, or to watch, right under your nose, Keith Richards approximate – for that’s all he seems prepared to do, by now – the churning, chugging, Chuck Berry-ish guitar riffs that helped to make the Stones rich and famous forty years ago, this is the film for you. It is, in its way, an astonishing achievement – of camerawork and editing. After a bit of preliminary mugging by Scorsese, who milks his inability to get his hands on a set-list – a promising subplot that is dropped the moment “Jumping Jack Flash” starts jumping – the noise and the excitement never let up, for almost two hours.

The other achievement is Jagger’s: to have kept the show on the road this long, through celebrity (his own), addiction (Richards’s), death (Brian Jones’s and Ian Stewart’s), divorce and heartbreak (everyone’s) and the general wear and tear of rock superstardom. But what on earth is in it for him? A man who qualified a few years ago for his free bus pass, who could almost certainly buy the Beacon Theater and get change from a week’s wages, but who keeps whirling and strutting and leaping, pointing and shouting and pouting through a whole longish set, without once looking as if he’d rather put his feet up with a DVD and a glass of Pomerol?

His lithe frame and beautiful head of hair aside, no one could pretend that the years have been kind to Jagger’s looks, or to his voice, never especially strong, though usually fit for purpose. Nor that he and Richards have produced – despite the odd one-off such as “Start Me Up” – a body of great or even memorable songs since the burst of inspiration that gave the world Let It Bleed, Sticky Fingers and Exile on Main Street in quick succession from 1969 to 72. The well-groomed, shiny blonde girls jigging about in the front rows below Jagger’s runway look as if they’re enjoying themselves, but the band aren’t going to be enjoying them afterwards, as they once would have done, surely? (This aspect of rock success is cheerfully recalled by Richards’s sidekick and guitar-foil of three decades, Ronnie Wood, in his often literate, drink-sodden recovery-memoir, Ronnie.) “Keef” himself, smoking continuously and looking more and more like the love-child of W. H. Auden and Freddy Krueger, has been so close to vanishing into rock legend so often that no one could begrudge him his back-from-the-dead act, his roguish leering and vamping, and he delivers not only a moving, croaky rendition of his country ballad “You Got the Silver”, but the one joke of the night. “It’s good to see you”, he growls at the whooping audience. “In fact, it’s good to see anyone.” There is an awkward moment when Jagger duets with Christine Aguilera on “Live With Me”: her voice is powerful but unsexy. (Tina Turner was the only woman who ever looked right with the Stones, anyway.) Jagger bumps and grinds, but the braceleted and beringed guitarists clanking around them – it’s they who got the silver, if anyone did – are unimpressed.

Shine a Light may be the first film Scorsese has made of the Stones in concert, but it isn’t his first Stones film, or his best. The Italian-American hoodlums and young bucks of his “mainstream” movies have seldom been without a soundtrack by the Stones as they pumped themselves up for action. This is at its scariest in Goodfellas, in which Ray Liotta’s coke habit gets out of hand, along with everything else, to the raw, nervy chords of “Gimme Shelter”. Jagger has joked that Shine a Light is “the first film by Marty without ‘Gimme Shelter’”, and it may be the worse for that: the song defines the Stones, and defined their era.

It also gave its name to an earlier Stones film, which tracked their American tour in 1969 from Madison Square Garden (which gigs in turn produced the great live album Get Yer Ya-Yas Out) to the chaos of California. There, at the Altamont speedway, Hell’s Angels who had been entrusted with “security” fuelled an atmosphere of tension and confusion; scuffles and outbreaks of violence in the crowd culminated in a fatal stabbing not far from the stage. “It’s just a shot away, it’s just a shot away”, goes the hook-line of “Gimme Shelter”, and it very nearly was. Meredith Hunter, the young black man who died, had himself pulled out a gun, and the person it looked as if he was about to shoot was Jagger. The band were badly shaken up, but shouldn’t have been surprised. Their best songs had been going that way for years – into protest and paranoia. “Street Fighting Man” was an adrenaline rush for the anti-Vietnam war generation, but the band’s flirtation with the dark side and with other sorts of rush went deeper in lots of other numbers, from “Sympathy for the Devil” to “Brown Sugar”.

Few 1960s musicians, glamorous lords of misrule as they had become, seemed to care where it was all supposed to end, or where, in the dreams they were busily promoting, responsibilities might begin. Though their songs, domesticated versions of blues and soul to start with, had begun to drip sheer druggy weirdness, the Stones probably had no idea how much farther gone the children of the American 1960s were than their English counterparts. Jagger and Richards and Brian Jones – who led the band in its first years – were sparky, talented, middle-class boys whose very marketable sexiness was given a bad-boy spin by their manager. (“Would you let your daughter marry a Rolling Stone?” was his clever contribution.) Being bad made them welcome everywhere with the daughters of just about everyone, and took them into fashionable circles. Jones had lost his way, and his band – to Jagger and Richards, to whom he’d also lost his girlfriend, Anita Pallenberg – by the time he drowned in his swimming pool in 1969. At a concert in Hyde Park, Jagger, dressed in a white skirt, read out some Shelley in his memory.

A more enduring memorial to Jones’s role in the evolution of the Rolling Stones myth is Performance, made in 1968. Nicolas Roeg’s demented film stars Jagger as the reclusive, androgynously beautiful pop wizard, Turner, and mixes all the cultish ingredients of the 1960s – psychedelia, dope, group sex, Notting Hill, working-class gangsters – into a dark, perverse tale of retribution, identity loss and hair dye. Jones is still alive – just – in Jean-Luc Godard’s One Plus One, which intercuts scenes of a very focused Jagger leading the band in recording sessions for “Sympathy for the Devil” with bits of embarrassing agitprop for “black power” and “armed revolution”. Not that these were not serious aspirations, at the time – 1968 – but such is the silliness, it’s unclear whether the whole thing is a joke, what connection is being made between the haunting song and Godard's risible scenarios – or whether we are being asked to see the Stones as colluding in the capitalist oppression that released the black man from slavery only to steal his music and make a fortune out of it. On that reading, poor Meredith Hunter was about to make a political statement of his own.

No such misgivings are allowed to mar Shine a Light, which is all rolling, rollicking fun from beginning to end, and even features a turn by the blues legend Buddy Guy, declared inspiration of both Richards and Rocking Ronnie Wood (who have the best moments of their evening jamming with him). “Comical little geezer”, James Fox’s hard man calls a capering Turner/Jagger in Performance; “You’ll look funny when you’re fifty.” At over sixty, he doesn’t look funny at all; he looks as if he’s enjoying himself, doing the only thing he knows how to do. The Rolling Stones are not quite what they were, or what they set out to be all those years ago, but they seem grateful enough to still be here, living the music, performing their songs. Ronnie Wood puts this nicely in his book when he says that, what with all the paraphernalia of fame, the meeting-and-greeting, the press and the photo shoots and the small army of helpers, family, friends and hangers-on that accompanies the band everywhere on their practically non-stop tour of the world (only Bob Dylan seems a more indefatigable survivor), he and Keith look forward to getting out on stage, for a bit of peace and quiet. Of course: that’s what’s still in it, for all of them.

Quelle