Olympia-Boykott?

  • Olympia-Boykott?
    „Es brennt immer noch“


    Von Evi Simeoni


    1936 – 1980 – 2008: Drei Mal durften Diktaturen Olympische Spiele organisieren: 1936 Berlin, 1980 Moskau und jetzt Peking


    17. März 2008 Nur ein einziges Mal bekam Thomas Bachs Stimme einen metallenen Beiklang: Als der ranghöchste deutsche Sportfunktionär auf einen möglichen Boykott der Olympischen Spiele in Peking wegen der blutigen Niederschlagung der Unruhen in Tibet zu sprechen kam. „Die Geschichte hat gezeigt, dass Boykotte nie zum Ziel führen“, rief er in den Saal. Die alte Empörung war plötzlich wieder da. Auch 28 Jahre nach dem Boykott der Spiele in Moskau sind die alten Narben noch empfindlich. Nicht nur bei Bach, dem Mannschafts-Olympiasieger im Fechten von 1976 auf Florett, sondern beim gesamten deutschen Sport.


    Eigentlich hatte am Sonntag eine launige Festrede im Kölner Gürzenich zum 125. Bestehen des Deutschen Ruderverbandes auf der Agenda des sportpolitischen Multi-Taskers gestanden, und Bach gab sich alle Mühe, Humor zu beweisen. Aber mit der guten Laune ist es in den Diskussionszirkeln des deutschen Sports vorbei – seit Forderungen etwa von Hollywoodstar Richard Gere laut geworden sind, die Nationen sollten dem großen chinesischen Prestige-Ereignis Olympia fernbleiben. Hier geht's weiter...

    ~ Words are not enough to say how thankful I am, Keith! ~

  • Die Spiele hätten unter keinen Umständen jemals nach Peking vergeben werden dürfen wegen der Menschenrechtsmiß- und verachtung.


    Nebenbei: an dem Montag, an dem die ersten Nachrichten über aufständische Tibeter im Internet auftachten, wollte ich eigentlich im Reisebüro eine Nepal-Tibet-Reise buchen. Aber ganz klar jetzt: natürlich fahren wir nicht aufs Dach der Welt. Jetzt kriegen die Chinesen keinen Cent von mir.

  • Wir haben (deutsche) Freunde in Peking, werde demnächst wieder mal mit denen telefonieren - bin mal gespannt, wie die Lage vor Ort geschildert wird bzw was die Presse, die uns erreicht, gar nicht berichtet (berichten darf)...

    ~ Words are not enough to say how thankful I am, Keith! ~

  • Jetzt wird das Thema auch medienpolitisch auf neue Art und Weise interessant:


    Schlachtfeld der tausend Wahrheiten (Spiegel online):


    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,542545,00.html




    Ich frage mich sowieso schon seit Jahren, welche Berichte in der Presse wirklich die Realität darstellen, weil ich zu oft aufgrund meiner Informationen zu Sachverhalten ganz anders informiert war. Wer hat die Wahrheit gesagt, wer hat bewußt gelogen, wer war zu faul (etc.) gut zu recherchieren?




    Aber jetzt genug für die Sportsbar von mir hierzu.

  • Und jetzt macht auch Niemand das Maul auf.

    so langsam werden auch die konservativen munter und denken nach! ich bin gesapnnt, was direkt vor und während den spielen los sein wird. vielleicht gibt es noch viel mehr innerchinesische konflikte, von denen wir überhaupt nichts wissen...