Nachdem ich nur ein paar Stunden geschlafen hatte, dass Stones-Konzert vom Vorabend ging mir nicht mehr aus dem Kopf, musste ich früh raus und wieder zur Arbeit. Nach Feierabend saß ich dann zu Hause beim Essen und sagte zu meiner Kleo. Das Konzert Gestern war toll, schade, dass ich heute nicht wieder dabei bin. Daraufhin Kleo „Fahr doch hin“. Das ließ ich mir nicht 2 x sagen. Meine Frau legte mir ganz schnell mein Bändel vom Vortag ums Handgelenk und klebte es mit Tesafilm. Am Stadion angekommen, kaufte ich mir ganz schnell ein Ticket für DM 60,00 und rannte Richtung Bühne. Die Gruppe GUN spielte schon und anschließend waren die Hosen natürlich auch wieder mit von der Partie. Vielleicht hatte ich ja Glück und konnte mit dem alten Band wieder Front Of Stage. So sollte es sein. Die Bänder am 31.05.90 hatten zwar eine andere Farbe, aber die Ordner ließen mich mit dem falschen Band wieder in den FOS-Bereich, den ich bis zum Konzert-Ende nicht mehr verließ. Ich freute mich auf´s Konzert.
Los ging es wie schon am Vortag mit dem Song „Continental Drift“ vom Band. Dann riesige Feuerfontänen vor der Bühne. Man spürte regelrecht die Hitze und eine gewisse Druckwelle. Das gleiche fand natürlich am 30.05. auch so statt. Dann ging es los mit „Start me up“.
Hier noch einmal die Set-Liste.
Start me up
Sad, sad, sad
Harlem shuffle
Tumbling dice
Miss you
Almost hear you sigh oder Terrifying
Ruby Tuesday
Angie oder Factory Girl oder Dead Flowers oder Blinded by love
Rock and a hard place
Mixed emotions
Honky Tonk Women
Midnight rambler
You can´t always get what you want oder Little red Rooster oder I just want to make love…
Can´t be seen oder Before they make me run
Happy
Paint it black
2000 light years from home (klasse Performance)
Sympathy for the devil
Street fighting man
Gimmie shelter
It´s only rock´m roll
Brown sugar
Satisfaction
Jumpin´ Jack Flash
Dieses Konzert habe ich komplett auf Video. Holländische Stones-Freunde hatten eine Kamera auf die Tribüne geschmuggelt und mitgefilmt. Ich muss diesen Film einmal auf DVD überspielen lassen und mir auch wieder einmal anschauen. Dann habe ich auch die genaue Set-Liste.
Noch einmal etwas Presse. NRZ 01.06.90
Es ist nur Rock´n´Roll, aber wir lieben es, vom ergrauten Bankdirektor bis zum orangehaarigen Punk. Beide können sich wohl nur dann auf den gemeinsamen Nenner einigen, wenn die „größte Rockband der Walt“ unterwegs ist. Seltsamerweise weiß jeder, dass dieser Superlativ allein den Rolling Stones zusteht. Jetzt machte die Karawane der europäischen „Urban-Jungle“-Tournee Station im Müngersdorfer Stadion. Bei bestem Wetter gingen die Shows über die Bühne. Jeweils rund 60000 Zuschauer waren dabei, als die Stones erstmals seit acht Jahren wieder auftraten……
Und als Mick Jagger den scheinbar so revolutionären 60er-Jahre-Song „Street Fightng Man“ anstimmt, hat er schlafende Hunde geweckt. Vier riesige wilde Bestien blecken bedrohlich ihre blutigen Zähne. Heldenhaft schlägt Mick Jagger auf Nase und andere Körperteile eines Ungeheuers drein, bevor er in dem Maul verschwindet. Die Revolution frisst ihre Kinder.
Nicht nur die Bilder stimmen, auch das Raumschiff Bühne mit seinen verschiedenen Decks funktioniert hervorragend, und die Musik ist erdiger und bluesiger als man es je erwartet hätte. Die Rolling Stones sind gewiss ihr eigenes Museum. Und lebende Legenden obendrein.
Wenn der Zeitungsfritze gewusst hätte, dass es die Rolling Stones im Jahre 2009 immer noch gibt, er hätte seinen Füller weg geschmissen.
Es war das erste und bisher das einzige Mal, dass ich die Stones an zwei Tagen hintereinander gesehen habe.
Ab der Urban Jungle Tour rollten die Stones dann in kürzeren Abständen auf uns zu. Und das ist gut so. Es folgten:
Voodoo Lounge
Bridges To Babylon
No Security
Licks Tour
Bigger Bang
??????
Mit der Voodoo Lounge Tour ging es dann für mich weiter in Köln und meiner Geburtsstadt Schüttorf.