Frankreich: Großes Selbstvertrauen
Die Erwartungshaltung ist immens, das Selbstvertrauen groß. Ungeachtet der schweren Gruppenspiele gegen Rumänien (9. Juni), Niederlande (13. Juni) und Italien (17. Juni) streben die Franzosen den dritten EM-Titel nach 1984 und 2000 an. "Wir wollen mindestens das Finale erreichen, alles andere wäre eine schwache EM", sagte Willy Sagnol (FC Bayern München). Spätestens seit der WM in Deutschland weiß Trainer Raymond Domenech, dass auf seine erfahrene Mannschaft im Ernstfall Verlass ist. Auch ohne den nach dem WM-Finale 2006 zurückgetretenen Ausnahmekönner Zinedine Zidane gilt die "Equipe Tricolore" als einer der Topfavoriten auf den Turniersieg. An ein frühes Aus verschwenden Domenech und seine Profis keinen Gedanken. Schließlich liegt das letzte Scheitern der "Grande Nation" in einer EM-Vorrunde bereits 16 Jahre zurück. Auch das lange Zittern in der Qualifikation für das Turnier stimmt niemanden nachdenklich: Zwar belegte das Team um Bayern-Superstar Franck Ribéry in der Gruppe B hinter Italien nur Rang zwei, verbuchte aber aus den beiden Spielen gegen den WM-Finalgegner vier Punkte. Das gibt genug Rückenwind.
Doch nicht alle Vorzeichen verheißen Gutes. Stars wie Sagnol, Claude Makelele (FC Chelsea) und Liliam Thuram (FC Barcelona) sind in die Jahre gekommen. Zudem befinden sich auch Rekordtorschütze Thierry Henry (FC Barcelona) und der zuletzt angeschlagene Mittelfeldspieler Patrick Viera (Inter Mailand) nicht in Topform. Für einige dieser Spieler wird die EM zum "letzten Hurra". Grund genug, sich noch einmal mächtig ins Zeug zu legen.