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Keith Richards
Jeder will den toten Körper des Rolling Stones-Gitarristen
In einem Zeitungsinterview hat Keith Richards die Idee begrüßt seinen Körper nach seinem Tod zu versteigern. Laut dem Gitarristen der Rolling Stones "ist nichts mehr übrig was ich noch kaputtmachen kann."
Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards hat keine Angst mehr vor dem Alter. „Als ich jünger war, dachte ich: Falls ich jemals 30 werden sollte, erschieße ich mich“, sagte der 64-Jährige der Zeitschrift „GQ“ und fügte an: „Dann wird man 30 und legt die Knarre weg. Älter zu werden ist faszinierend.“
Dass die Jahre auch einen Stones nicht unbeschadet lassen, zeigen die gesundheitlichen Probleme, mit denen Richards in letzter Zeit zu kämpfen hatte. „Jetzt ist nichts mehr übrig, was ich mir noch kaputtmachen kann“, sagte er. „Weltweit reißen sich die Pathologen darum, meine Leiche obduzieren zu dürfen, sobald ich abgekratzt bin“, sagte er. Den Vorschlag, seine Leiche bei eBay zu versteigern, begrüßt er: „Gute Idee! Scheinbar hab ich ein unglaublich gutes Immunsystem. Ich hatte mal Hepatitis C und habe sie selbst auskuriert.“
Allerdings sei vieles, was man sich über das wilde Leben der Stones erzählt, weit übertrieben. „Im Grunde sind wir die ehrlichsten und anständigsten Kerle, die man sich vorstellen kann“, sagte Richards. „Wir haben die Sache nie so ausgereizt, wie wir gekonnt hätten.“
Es sei nur alles immer so naheliegend gewesen. „Hier und da mal ein Groupie. Die waren für uns eher so wie ... Rastplätze. Nach dem Motto: ´Jetzt sind wir in Cincinnati, also müssen wir mal wieder ein bisschen auftanken.´“ Doch eigentlich hätten sich die Stones und ihr damaliger Manager Andrew Oldham immer einen Scherz daraus gemacht, die Presse mit falschen Geschichten hinters Licht zu führen. „Schließlich waren wir ganz normale Typen“, findet Richards. „Man muss ein bisschen zur eigenen Legendenbildung beitragen.“