1995 - Schüttorf 12.08.1995

  • 11. Schüttorf – Open – Air


    In der Grafschaft Bentheim


    12. August 1995


    Eine Erlebnisreise in die


    VOODOO - LOUNGE


    Teil 1


    Freitag, 11. August 1995


    Werner (PinballFreedie) rief kurz nach 17.00 Uhr an, um mitzuteilen, dass er sich nach einem letzten Toilettengang auf den Weg machen werde, um mich abzuholen. Kurz vor 18.00 Uhr konnten wir unseren Trip in die Voodoo-Lounge beginnen.


    Zu meiner Freude konnte ich im Auto als Reisebegleiter einen alten Bekannten – Chris (unser Maskottchen und Bär) – begrüßen, der auch schon ganz aufgeregt dem Wochenende entgegenfieberte. Nach einer kurzen Ehrenrunde – Werner hatte die falsche Autobahnauffahrt gewählt, verlief die Fahrt nach Ochtrup reibungslos. Aber dann, dank einer Ampelanlage mit kurzen Grünphasen, verbrachten wir ca. 20 Minuten im Stau an einer Abzweigung nach Bad Bentheim. Vor uns Stones-Fans, hinter uns Stones-Fans, überhaupt Stones-Fans aus allen Richtungen. Aus den Lautsprechern unseres Autos dröhnte es bei offenem Fenster „Honky Tonk Women“. Was mögen die Anwohner wohl gedacht haben. Chris fand die laute Musik auf jeden Fall gut.


    Allmählich näherten wir uns Bad Bentheim. Aus der Ferne war schon die über der Stadt gelegene Burg zu sehen. Aufgrund unserer guten Ortskenntnisse (oder war es doch die mitgeführte Karte?) wählten wir den südlich gelegenen Schleichweg über Sieringhoek, um an unser Ziel, den „Niedersächsischen Hof“, zu gelangen. Dieser Schleichweg sollte sich am nächsten Tag noch als recht nützlich erweisen.


    Da wir nun schon in der Nähe des Hotels waren, beschlossen wir spontan, das Gelände mit dem Auto zu erkunden und Ausschau nach der gigantischen Voodoo-Lounge-Bühne zu halten. Nach ca. 2 km plötzlich ein Schrei unseres Reisebegleiters Chris: „Schaut mal, Ihr zwei, dort drüben rechts sehe ich eine eiserne Kobra!“ Tatsächlich, da stand sie, die Kobrakopfähnliche Stahlkonstruktion auf dem riesigen Open-Air-Gelände.


    Nach einer kurzen Irrfahrt – eine Bahnlinie (Holland – Schüttorf – Warschau) versperrte uns den direkten Zugang zum Konzertgelände – beschlossen wir, zum Hotel zu fahren. Überall im Gelände campierten teilweise schon seit Tagen, die Stones-Fans. Lebensmüde überquerten zu Fuß die Gleise der vielbefahrenen Bahnlinie. Treffende Anmerkung von Chris: „Alles Hohlköpfe!“


    Nach 3 km erreichten wir dann unsere Herberge für die nächsten 2 Nächte. Nach Zuweisung der Zelle 7 wurden, wie Weihnachten, Geschenke verteilt.. Werner hatte als Überraschung 2 Baseballkappen mit der Stones-Zunge. Ich hatte die angekündigten und selbst gefertigten T-Shirts mit den Daten der bisher besuchten Stones-Konzerte. (Hier ein besonderer Dank an meine Tochter Daniela für die Arbeit). Aus den Boxen des mitgebrachten CD-Players erklang, noch in Zimmerlautstärke – wir hatten ja die Rechnung für das Zimmer noch nicht bezahlt – „Start me up“.


    Da uns dürstete, beschlossen wir, einen Rundgang durch Gildehaus zu machen. Über einen Trimmpfad, der durch ein kleines Wäldchen führte – sehr angenehm bei der Wärme -, erreichten wir die „Gildehauser Mühle“. Spontan beschlossen wir dort einzukehren, zumal uns auch eine uns bekannte Reklametafel mit der Aufschrift „Warsteiner Pilsener“ lockte.


    War das ein Anblick, als uns auf der Terrasse die ersten beiden Pils gebracht wurden. Hoch über dem Boden, getragen auf zwei nicht enden wollenden Beinen – Wo führten die nur hin? Trotz dieses Anblicks beschlossen wir nach zwei Bierchen, eine andere Gaststätte aufzusuchen, da die dürftige Speisekarte unser aufkommendes Hungergefühl nicht befriedigen konnte. Der vorgesehene Besuch in der Spielbank Bad Bentheim war inzwischen zu den Akten gelegt worden.


    In der Ortschaft angekommen, fanden wir in der Nähe der Kirche ein Lokal, das scheinbar der In-Treffpunkt des Ortes ist. Leider war auch hier die Speisekarte nicht gerade berauschend, aber wir fanden dafür einen schönen Tisch im Freien.


    Nach dem Genuss weiterer vier Pils, Rolinck-Pils, nicht Rolling Stones, und eine Aquavits (wie war doch der Name) sowie dem Verzehr eines Hacksteaks, machten wir uns langsam auf den Weg zurück in Richtung unseres Hotels.


    Da war doch noch was!? – Wir kannten das Ergebnis des MSV-Spiels gegen Lübeck noch gar nicht und deshalb musste zu Hause angerufen werden. Nach langem Klingeln gelang es mir, Kleo aus dem Bett zu holen. Welch eine Pleite! Sie kannte noch nicht einmal das Ergebnis. Also musste sie den 2:1 Sieg des MSV erst über Videotext aufrufen!


    Unser weiterer Weg führte uns an einer Tankstelle vorbei, wo wir noch schnell zwei kalte Dosen Bier orderten. Dabei wünschte uns die Kassiererin noch viel Spaß – wozu eigentlich?


    Auf einer Parkbank ruhten wir uns aus, leerten unser Getränk und fanden dann sogar noch zu unserem Hotel zurück. Der letzte – aber auch einzige dort eingenommene Fürstenberg-Pils schmeckte fürchterlich, nicht fürstlich.


    Mit der nötigen Bettschwere begaben wir uns in die Horizontale, und nachdem uns Chris noch eine Gute Nacht wünschte, träumte wir vom kommenden Konzert in der Voodoo-Lounge.


    Teil 2 folgt.

  • Eine Erlebnisreise in die Voodoo – Lounge


    11. Schüttorf-Open-Air


    Teil 2


    Samstag, 12. August 1995



    Um 07.30 Uhr war der Schlaf schon lange aus. Also drehten wir eine Runde im Schwimmbad. Unterwegs drängte sich mir der Artikel aus den Grafschafter Nachrichten über das bevorstehende Stones-Konzert auf, der auf einem Tischchen lag und den ich als Dauerleihgabe mitnahm.


    Trotz dieser heißen Aktion spürte ich das kalte Wasser. Das war jedoch erfrischend. Froh und munter begaben wir uns mit unseren selbstgefertigten T-Shirts und Shorts in den Frühstücksraum. Wir waren eine Attraktion. Man starrte uns an wie das 8. Weltwunder, dabei war es doch nur Rock´n Roll.


    Gut gestärkt begaben wir uns wieder in die Ortschaft Gildehaus, um dort evtl. 2 Fahrräder zu mieten und damit nach Bad Bentheim zu fahren. Beim Fahrradverleih angekommen, wurde uns nach unserer Frage nach Rädern süffisant und mitleidig zu verstehen gegeben „Open-Air“ Nächste Woche gibt es wieder Fahrräder. Somit mussten wir doch mit dem Wagen nach Bad Bentheim fahren. Vorher kauften wir noch 6 Dosen Veltins für die Nacht (was sich später als goldrichtig herausstellte), kauften die Lokalpresse und bestellten vorab die Montagsausgabe der Grafschafter Nachrichten. Auch drei Rubbellose mussten noch schnell aufgerubbelt werden. Eigentlich wollten wir in der Gildehauser Eisdiele noch einen Eiskaffee trinken. Doch dieser Laden öffnete erst später. Warum eigentlich? Wollten die kein Geld verdienen, es war doch schließlich „Open-Air“ angesagt.


    Inzwischen bildete sich in Gildehaus allmählich ein Stau in Richtung Konzertgelände. Die Stones-Karawane kam ins rollen. Gut, dass wir unseren Schleichweg kannten. Dieser wurde sehr stark von Polizei, Taxi oder örtlichen Busunternehmen genutzt. Über diesen Weg kamen wir ohne Problem nach Bad Bentheim.


    Unser erster Weg führte uns unterhalb der Burg in Cafe/Restaurant „Alter Bismarck“, benannt nach dem gleichnamigen Hering (lachen!), für einen Eiskaffee. Für unseren Ex-Wessi und Neu-Ossi und Stones-Freund Jürgen konzipierten wir folgenden Kartengruß:


    We spend the night together
    without Angie.
    No Honky Tonk Women,
    but many Street Fighting Men.


    From a Memory Hotel
    We go wild and have
    Sympathy for the devil
    in the Voodoo-Lounge.


    In der Bad Bentheimer Kur-Zeitung lasen wir, dass am Abend im Kurpark ein Lampionfest mit Gaststar Billy Mo stattfinden sollte. Nun waren wir in der Zwickmühle: Billy Mo? – oder die Rolling Stones? Nach reichlicher Überlegung entschieden wir uns schweren Herzens für die rollenden Steine.


    Um den kulturellen Touch unserer Reise zu untermauern, bestiegen wir nun die Burg, wo uns am Kassenhäuschen schon das Burgfräulein erwartete. Nach einem intensiven Gespräch besichtigten wir die Räumlichkeiten innen wie außen – des Schlosser natürlich, nicht de Burgfräuleins. Die anschließende Merchandising – Tour in der Bentheimer City war den Lieben zu Hause gewidmet. Die Telefonzelle in Bentheim, von der wir noch kurz in Duisburg angerufen haben, dürfte auf längere Zeit nur noch mit Gasmaske betreten werden. Über unseren Schleichweg ging es zurück ins Hotel.


    Im Niedersächsischen Hof stärkten wir uns noch mit einer Kleinigkeit, es war wirklich eine Kleinigkeit, denn die Preisgestaltung der Speisekarte war sagenhaft (Käseplatte, als Nachspeise für 32,00 DM).


    Nun wurde es Zeit, das eigentliche Ziel unseres Wochenendtrips in Angriff zu nehmen. Wir packten unsere 7 Sachen in einen Rucksack: Einwegkameras, Getränke, Operngläser, Schokolade (welcher Idiot packt bei tropischen Temperaturen Schokolade ein?), Bifis usw.


    An der Bundesstraße Richtung Oldenzaal angekommen, hatten wir noch ca. 4 km Fußweg vor der Brust. Geduldig reiten wir uns in die scheinbar endlose Fußgängerkarawane Richtung Festivalgelände an der K 26 ein. Wir kamen schneller voran als die Autos. Je näher wir kamen, um so dichter war die Blechschlange. Der Verkehr um das Open-Air-Gelände war zusammen gebrochen.


    Schon in Sichtweite der Kobra machten wir noch eine kleine Trinkpause, und gegen 15:00 Uhr erreichten wir den Eingangsbereich. Bei der Eingangskontrolle erlebten wir eine böse Überraschung. Es durften keine Getränke in jeder anderen Form außer Tetrapak mitgenommen werden. Und das bei 35° im Schatten. Auf den Einwand, dass das „Scheiße wäre“, wurde geantwortet: „Das ist nicht Scheiße, das ist Geschäft!“ Wir opferten 1 Liter Cola (Plastikflasche), schmuggelten aber dafür 2 Dosen Wasser mit auf das Gelände. Die Getränkepreise hier waren einem 5-Sterne-Hotel ebenbürtig:


    0,3 Liter Wasser 4,00 DM
    0,3 Liter Cola/Bier 4,50 DM


    Bevor wir unsere endgültigen Plätze suchten, ging es zur umfangreichen Merchandising-Tour. Wir erwarben jeweils 1 Jeans-Hemd, T-Shirt, je 5 Getränkebecher, Telefonkarte und Video. Werner außerdem 1 Tuch gegen Sonnenbrand, das Programmheft und einen Sticker sowie 1 Aufkleber.


    Unser Plan, mit älteren Armbändchen in den abgegrenzten Raum vor der Bühne zu gelangen, erfüllte sich nicht, da anstelle dieser Clips diesmal mit Stempel auf den Handrücken markiert wurde. Egal, wir postierten uns in der Nähe der zweiten Videowand und hatten ein phantastischen Blick auf die gesamte Voodoo-Lounge-Bühne.


    Im Verlauf des Nachmittags stellten wir fest, dass wir für ein Open-Air doch ziemlich schlecht ausgerüstet waren. Aber schließlich waren wir mit über 40 Jahren noch blutig Anfänger in dieser Sache. Im Gegensatz zu anderen Konzertbesuchern hatten wir weder ein Decke mitgenommen, um uns häuslich niederzulassen, noch 1 Transistorradio, um die aktuellen Bundesligaergebnisse einzufangen. Der Festival-Service beschränkte sich auf das St. Pauli-Ergebnis (Radio FFN ließ grüßen).


    Um 15.00 Uhr ging es mit den Vorgruppen los, die in folgender Reihenfolge auftraten:


    1. Aktion Direkt (Punkgruppe aus Braunschweig)
    2. Rüdiger Hoffmann (Kabarettist – saublöd)
    3. Rurig (Ersatz für Gary Moore – aus Schottland, melodiös und gut)
    4. Big Country (auch sehr gut, hervorragende Gitarren-Soli
    5. Jimmy Barnes (Die Nr. 2 aus Australien – nach Brian Adams, dumpfer Sound, steigerte sich aber von Song zu Song


    Die äußeren Bedingungen zu diesem Zeitpunkt: 33/35°, trocken, > 100.000 Zuschauer, Zaungäste (etwa 20000) mitgerechnet.


    Nach und nach füllte sich das Gelände immer mehr, und es wurde auch um uns herum immer enger. Das DRK sorgte für Abkühlung, in dem mit C-Rohr Wasser über die Besucher gespritzt wurde. Es hat keiner gemeckert, außer denen, die nicht in den Genuss dieser Erfrischung kamen. Vor den Getränkeständen spielten sich fast dramatische Szenen ab, und das trotz der Preise. Uns gelang es letztmalig gegen 17.30 Uhr ein erfrischendes Wasser zu ergattern. Kaum zu glauben, wie viel Unvernünftige es gab, die sich mit Bier zuschütteten. Dabei hieß es doch „Schüttorf-Open-Air“ und nicht Schüttdorf….“ )an dieser Stelle wird der Leser erneut gebeten zu lachen: haha). Und so begab es sich, dass einige Besucher die Stones nicht mehr live miterleben konnten.


    Im Übrigen kamen unsere T-Shirts recht gut an. Wir wurden sogar angesprochen, ob wir auch tatsächlich bei allen Konzerten waren. Ungläubiges Staunen folgte unseren Antworten, zumal einige Frager am 12.09.65 noch im großen Teich schwammen.


    Die Zeiger der Uhren bewegten sich auf 21:45 Uhr, es war dunkel, der Vollmond erhob sich allmählich hinter der Bühne, das restliche Licht erlosch und mit einem fantastischen Intro und einer Feuer speienden Kobra begann die Show des Jahres


    NOT FADE AWAY


    Teil 3 folgt

  • Eine Erlebnisreise in die Voodoo – Lounge


    11. Schüttorf-Open-Air


    Teil 3


    Samstag, 12. August 1995 – weiter -




    Nach 3 Verbeugungen von Mick zum Publikum fetzten Jagger & Co. wie eh und je über die 80 m breite Bühne und über 100.000 Zuschauer waren riesig begeistert. Die Stones spielten folgende Titel:


    Not fade away Around and around
    Tumbling dice Exile on mainstreet
    You got me rocking Voodoo Lounge
    It´s all over now Around and around
    Sparks will fly Voodoo Lounge
    Satisfaction Out of our heads
    Beast of burdon Some girls
    Angie Goats head soap
    Shine a light Exile on mainstreet
    Like a Rolling Stone (Dylan Cover)
    Rock and a hard place Steel wheels
    Monkey man Let it bleed
    I go wild Voodoo Lounge
    Miss You Some girls
    Honky Tonk Women Let it bleed
    Connection Between the buttons
    Slipping away Steel wheels
    Sympathy for the devil Beggars banquet
    Street fighting man Beggars banquet
    Start me up Tattoo you
    It´s only rock´n roll It´s only rock´n roll
    Brown sugar Sticky fingers


    Encore


    Jumping Jack Flash Single


    Ende der Show: 00:15 Uhr



    Mit einem spektakulären Bühnenfeuerwerk während des Schlussstückes JJF endete der Auftritt der Stones. Anschließend gab es noch ein einminütiges Himmelsfeuerwerk.


    Völlig begeistert, durstig bis zum geht-nicht-mehr, versuchten wir uns zum Ausgang durchzuschlagen. Noch auf dem Gelände kauften wir uns je ein Voodoo-Lounge-Poster.


    Der Rückweg gestaltete sich etwas chaotisch. Die Menschenmassen stauten sich auf der Straße, Zäune wurden niedergerissen, um auf den daneben liegenden Feldern schneller vorwärts zu kommen. Hunderte von Fahrrädern lagen im Graben und an den Zäunen. Schließlich hatten wir bei einem Straßenhändler Erfolg und erstanden 2 Dosen heimisches Bier (Kö-Pi) zu jeweils 4,00 DM, die wir gierig leerten, um unseren Riesendurst zu stillen.


    Gegen 1.15 Uhr kamen wir erschöpft, aber glücklich wieder am Hotel an. Es warteten in unserem Hotelzimmer:


    6 Dosen Veltins
    2 Brote aus der Gildehauser Mühle
    1 CD-Player mit Stones-Musik
    und Chris


    Am meisten freuten wir uns auf die heiße Dusche – und es lief wahrhaftig eine satte braune Brühe von unserem Körpern. Zusammen mit Mick Jagger sangen wir


    I GO WILD


    So gegen „wir-wissen-es-nicht-mehr-genau-Uhr“ waren die letzten Dosen leer und wir fielen todmüde in unsere Betten.


    Bei offenem Fenster hörten wir im Unterbewusstsein die ganze Nacht noch den abfließenden Verkehr.


    Krankenbericht: Blasen unter den Füßen, Schmerzen in Waden und Oberschenkeln. Werner hatte nachts Wadenkrämpfe beidseitig und gleichzeitig.


    Thank You


    Rolling Stones


    for over 30 years Rock´n Roll!!!!



    Teil 4 folgt

  • Posting des Tages!


    Gut, dass du damals Buch geführt hast!
    Einmalig!!!
    Die Schilderung über die langen Beine der Kellnerin war.....atemberaubend! :D
    Danke SFM

  • ... hab dazu irgendwann mal ein paar Fotos im Netz gefunden, von wem die sind, weiß ich leider nicht mehr ....






    @SFM, danke für den schönen Bericht, bei uns ist der Tag zwar ein bisschen anders verlaufen,
    aber es gibt endlos viele Gemeinsamkeiten (bis hin zur braunen Brühe :zwinker )

  • :tumbup Toller Bericht Street Fighting Man , macht Spass das zu lesen .


    Mir ist zum Glück das Konzert erspart geblieben , wollte eigentlich auf blauen Dunst dort hinfahren mußte dann aber aus privaten davon Abstand nehmen .

  • das liest sich echt super SFM...Bravo :stonestongue


    Kleine Anmerkung: Ich hätte wahrscheinlich zu dieser Gattung gehört: "Kaum zu glauben, wie viel Unvernünftige es gab, die sich mit Bier zuschütteten." :cheers :lol

  • Eine Erlebnisreise in die Voodoo – Lounge


    11. Schüttorf-Open-Air


    Teil 4


    Sonntag, 13. August 1995




    Am heutigen Morgen betraten wir gegen 09.30 Uhr mit Krawatte den Frühstücksraum, wieder schlug uns ungläubiges Staunen der übrigen Hotelgäste entgegen. Mit unserem Gedeck suchten wir schnellstens die Hotelterrasse auf, um im Freien zu frühstücken. Bei kleinen Small-Talks mit den anderen Gästen stellte sich heraus, dass es noch mehr „ältere Semester“ gab, die den Open-Air-Besuch ähnlich wie wir gestalteten.


    Wir waren gerade beim ersten Bissen, da kam die Bedienung mit einem Handy: „Telefon für Herrn Auerswald!“ Hildegard hatte auf einen Anruf gewartet und weil dieser nicht kam, selbst angerufen (wer hat eigentliche die Handy´s erfunden?)


    Nach dem Frühstück bezahlte Werner unser Zimmer. Wir packten und verließen den „Niedersächsischen Hof“, den man sicherlich nicht als Notunterkunft bezeichnen kann.


    Wir fuhren – auf freien Straßen – nach Bad Bentheim, um den Kurpark anzusehen. Dort machten wir einen kleinen Spaziergang. Anschließend wohnten wir einem Jazz-Frühschoppen beim Kurhaus bei.


    Damit Werner auch einmal meine Gebrutsstadt Schüttorf kennen lernen konnte, fuhren wir direkt im Anschluss an eine Pils/Radler dorthin. Ich zeigte ihm den Ortskern von Schüttorf. Es wurde gerade das 700jährige Stadtjubiläum gefeiert – ziemlich ruhig war es.


    Den Abschluß – vor Ort unserer Voodoo-Lounge-Tour führten wir im Restaurant Mikisch in Schüttorf durch. Ein wirklich gutes Lokal mit ausgezeichneter Küche. Mit dem jetzigen Besitzer hatte ich als Kind immer in den Sommerferien gespielt. Ich habe mich aber nicht zu Erkennen gegeben.


    Unsere Rückfahrt nach Duisburg dauerte nur kanpp 1 Stunde. Wir holten Hildegard ab und fuhren zu mir nach Hause, um gemeinsam Kaffee zu trinken. Kleo hatte bei der extremen Hitze mühevoll eine Eistorte zubereitet, die sehr gut schmeckte. Werner rang sich ein kleines Kompliment ab. Wir erzählten unseren Frau von der Erlebnisreise in die Voodoo-Lounge. Und war wir Ihnen noch nicht erzählt haben, können sie hier nachlesen.


    WAZ 14.08.95:


    Bei ihrem bislang größten Konzert in Deutschland haben die Rolling Stones am Wochenende vor rund 80000 begeisterten Fans im niedersächsischen Schüttorf erneut ein perfektes Bühnenspecktakel präsentiert. Die „Rocksenioren“ beendeten es mit einer einzigen Zugabe und einem pyrotechnischen Wunderwerk. Im Vorfeld des Auftritts waren vier Jugendliche beim Hantieren mit einer Gasflasche schwer verletzt worden.


    Kritik wurde an organisatorischen Mängeln der Veranstaltung laut. Wie schon beim Kölner Auftritt fühlten sich viele Fans angesichts überhöhter Getränkepreise (20 DM für eine Flasche Wasser) ausgenommen. Außerdem sei An- und Abfahrt des Publikums chaotisch organisiert worden.


    Der Preis für ein Ticket betrug übrigens 85,00 DM und das Hotelzimmer für zwei Nächte 320,00 DM.


    Schlussanmerkung von Chris: Echt geiles Wochenende, bei der nächsten Tour komme ich wieder mit.


    Diesen Wunsch haben wir natürlich Chris gerne erfüllt und sind 1997 für 8 Tage nach New York geflogen um auch das Stones-Konzert im Giants Stadium in New Jersey zu sehen.


    Auch von diesem Trip und Konzert wird es wieder einen ausführlichen Bericht geben.


    It´s Only Rock´n Roll


    but we like it!

  • Vielen Dank ,Erhard!


    Das du uns dieses wohl (Organisatorisch schlechteste Stoneskonzert)aller Zeiten
    ,noch mal ins Gedächniss rufst,das ging runter wie Butter diese
    Details,klasse!Zu diesem Konzert sind wir mit dem Fahrrad hingefahren,in
    "The Middle Of Nowhere",du kennst ja die gegend.Auch wir haben
    zwischen den Absperrungen gestanden und versucht unseren letzten Getränken zu
    erledigen,denn es durfte ja nichts mit reingenommen werden,Wurfgeschosse oder
    so oder war es Profitgier?!!Drinne dann haben sie Dosenbier verkauft (wenn man
    bedient wurde)weil diese Stümper mit dem Zapfen nicht
    nachkammen,Fanta,Cola,Sprite (einfacherhalber in 1,5 l Flaschen) 23,00 DM + 5
    DM Pfand was nicht mehr zurückerstattet wurde,katastrophal 30 Dixies für 80000
    Leute die dann auch dementsprechend randvoll waren.


    Hier noch ein par Zeitungsausschnitte von der Tubantia Enschede!



    Das war bis dahin wohl das letzte Open Air in Schüttorf,bis
    91 warmes auf der Vechtewiese in Schüttorf Special David Bowie,da waren mehr
    Fans in der Stadt als Einwohner die Stones hat man dann schon ausgelagert auf
    das Feld Gut Ritgerink,die ganze Infastruktur ist zusammen gebrochen
    Verkehrsstaus von Schüttorf bis an die Holländische Grenze!



    Dieses Jahr wollten sie ja ein Comeback starten mit ACDC,
    ist aber wohl nichts draus geworden, finde se persönlich ganz gut, denn solche
    Stümper haben es nicht verdient.









    Please Allow Me To Introduce Myself
    Im A Man Of Wealth And Taste

  • Noch heute kann man im Netz lesen, dass zB Willy de Ville und andere tolle Kapellen dort aufgetreten sind, am 12 August 1995, ich hatte keinerlei dieser Bands dort gesehen, wohl eine Ente, kann man über all noch heute nachlesen.