2003 - New York 18.01.2003 (HBO-Konzert)

  • Madison Square Garden, New York (USA)
    live am 18. Januar 2003


    Eines meiner Lieblingskonzerte, auch wenn ich nicht dabei war.


    Street Fighting Man
    Starkes Opening. Wie immer spielen die Stones am Anfang eines Konzertes ziemlich kompakt, ohne ausladene Soli oder indiviudelle Ausreißer. Keith tonangebend, Ronnie mit exotischer Gitarre.


    Start Me Up
    Die vielleichte beste Version des Liedes, die ich kenne. Die Puzzlestücke der einzelnen Instrumente passen perfekt, dazu wächst Keith über sich hinaus. Sein Part ist zwar simpel und wiederholt sich ständig; doch sein einzigartiges Rhythmusgefühl ist atemberaubend.


    If You Can't Rock Me
    Je kleiner die Zuschaueranzahl (hier: 19.000) desto mehr seltene Stücke. If You Can't Rock Me kommt vom 74er It's Only Rock 'n' Roll-Album und wird erstmals seit 27 Jahren gespielt. Es klang nie besser. Vital, treibend (Dank Charlie), schwungvoll, kraftvoll, mit schönem baßlastigem Mittelteil und Ronnies Wah-Wah.


    Don't Stop
    "Der neue Song". Eingentlich nicht weiter aufregend. Besonders erwähnenswert ist die Kamera auf Ronnies Gitarrenhals.


    Monkey Man
    Ganz ganz geiles Stück! Faszinierend ist schon die Studioversion von 1969. Das prinkelnd-spannende Flair haben sie nun wiedergefunden (zuvor nur auf der Voodoo Lounge-Tour gespielt). Mick mit enormer Gesangsleistung, die sogar Keith zu einem strahlenden Lächeln hinreißt.


    Angie
    Die allseits bekannte Feuerzeug-Ballade mit akustischen Gitarren. Schöne, aber unspektakuläre Version.


    Let It Bleed - Tribut an das Let It Bleed-Album
    Beim ersten Hören dachte ich, 'na, das haste doch schon mal besser gehört', aber es gefällt mir mit jedem Mal besser. Was Keith auf seiner alten Gitarre da anstellt, ist Wahnsinn. Das ist sein urtypischer Stil-Mix aus Blues und Rock.


    Midnight Rambler - Tribut an das Let It Bleed-Album
    Der glatte Wahnsinn. Man ziehe sich diese Viertelstunde rein und genieße - spule zurück und genieße nochmal. Da stimmt alles. Rhythmuswechsel, treibender Beat, Gitarrenfeuerwerk, Mick der Frontmann, die mitjubelnde Menge, es ist einfach herrlich.


    Tumbling Dice
    Zu oft gehört. Gut gespielt.


    Thru And Thru - Keith Richards singt
    Keith holt durch seine Kippe einmal tief Luft und singt das erste von seinen beiden Liedern. Erst durch diese Liveversion habe ich den Song vom 94er Voodoo Lounge-Album schätzen gelernt. Inzwischen gefällt er mir richtig gut, und ich war sehr glücklich, daß Keith ihn auch in Oberhausen gebracht hat.


    Happy - Keith Richards singt
    Über seinen Gesang zu philosophieren, bringt natürlich nichts. Trotz der ehemaligen Quäkestimme und der heutigen Whisky- und Raucherlunge hat es Happy zu so einer Art Hymne gebracht. Wird immer wieder gerne gehört. Ronnie mit exotischem Zupfinstrument auf den Knien.


    Gimme Shelter
    Mick kommt neu eingekleidet und frisch gefönt zurück. Obligatorisches Duett mit Lisa Fisher, die immer gerne gehört (und gesehen) wird. Gute Version wie so oft. Die für mich beste Version findet sich als B-Seite von der 95er-Singleauskopplung Wild Horses (siehe auch Stripped TV-Special).


    You Got Me Rocking
    Standardrocker aus der jüngeren Zeit, Keith in seinem Element. Kurzes, aber starkes Solo von ihm. Unmittelbar nach diesem Lied bringt Mick die wichtigste Ansage zum Thema Karriereende überhaupt: "Ich habe heute in der Zeitung gelesen, daß dies wahrscheinlich das letzte Mal sein wird, daß die Stones im Madison Square Garden spielen werden. Ich glaube das nicht!"


    Can't You Hear Me Knocking
    Anschnallen und das Rauchen einstellen. Wer diesen psychodelischen Song kennt, darf sich Fan nennen. 1971 veröffentlicht, bei dieser Tour erstmals gespielt! Was für ein Lied, was für eine Fassung mit langem Saxophonsolo von Bobby Keyes und Mundharmonikasolo von Mick. Und niemand hatte anschliend Ronnie ein solches Gitarrensolo zugetraut. Einfach großartig, alle zusammen. Das x-te Ausrufezeichen dieses Abends und die endgültige Gewißheit: Die Stones können alles spielen.


    Honky Tonk Women
    Jetzt wieder was für alle, jetzt wieder ein großer Hit. Duett mit Sheryl Crow, besonders von Keith geschätzte Sängerin. Ansonsten solider Standard eines geilen Liedchens, auch wenn Keith Teile seines Solos verhaut.


    (I Can't Get No) Satisfaction
    Immer wieder gleich, immer wieder anders. Bei der letzten Tournee gleich zu Beginn gespielt, sonst oft auch als Zugabe. Eigentlich scheint alles wie immer zu laufen, doch irgendwie entwickelt sich der Song zum Schluß zu so einer Art Rockability oder so. Auf jeden Fall singen Mick und die Backgroundsänger Lisa Fisher & Bernhard Fowler nicht so wie sonst. Nicht direkt auf Keiths Gitarre schauen, denn bei diesem Farbton (pink!) kann man erblinden ;-)


    It's Only Rock 'n' Roll (But I Like It) - B-Stage
    Hallo auf der kleinen Bühne. Typischer Rocker nach Art von Chuck Berry, Keiths Vorbild. Eine der vielen Stoneshymnen.


    When The Whip Comes Down - B-Stage
    1978 kam er fast schon als Punksong rüber, diesmal bestimmt Keith mehr die Richtung und die geht wieder zu Chuck Berry, zu klassischem Rhythm & Blues. Zuerst dachte ich, die Version wäre ein bißchen zu langsam. Habe sie mit 1978 und 1981-Livefassungen verglichen und kann sagen: Das Tempo ist exakt das gleiche. Hut ab, Charlie! Auch Ronnie geht zeitweilig ab wie Schmidts Katze.


    Brown Sugar - B-Stage
    In Oberhausen war dies der erste Song, ansonsten wird er zum Ende eines Abends gespielt. Der Song ist einfach riesig und die Mitsing-Gelegenheit ist es genauso. Micks Stimme läßt vielleicht ein wenig nach. Macht ja nix, kann man ja selber korrigieren, indem man selbst lauter grölt.


    Sympathy For The Devil
    Nettes Jäckchen von Mick. Nettes Solo von Keith. Gutes Zusammenspiel der beiden Gitarren. Gegen Ende springt Mick sogar nochmal in die Falsetto-Tonlage. Besonders passend ist sein genialer Übergang zu


    Jumpin' Jack Flash
    Einer der geilsten Rocksongs überhaupt. Dieses Riff, diese Gitarren, dieser Refrain, dieser Beat. Wahnsinn, bloß nicht aufhören. Gegen Ende nimmt Keith seine gelb-schwarze Gitarre hockend und breit grinsend in den Arm als wäre es sein Baby. Von diesem Song gibt es keine schlechte Version. Das Lied wird auch in dreißig Jahren noch mitreißen.

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

  • Tolles Review PH!


    Ergänzend dazu ein paar Infos zu Videoaufzeichnungen dieses Konzertes; Madison Square Garden - 18. Januar 2003 - HBO Live


    Pokalheld


    wusstest Du eigentlich, das es bereits am 16. Januar 2003 ein Konzert im Square Garden gab? Und wusstest Du, das auch dieses Konzert professionell aufgezeichnet, nur nicht gesendet wurde?


    Mehr dazu hier; New York, MSG.-16./18. Januar 2003 - DVD

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Ich sach mal so: Damals wußte ich das noch ;)


    Ah, Anno Dazumal? :D


    Musste grad lachen bei Deinem Review zu Tumbling Dice:


    Zitat

    Tumbling Dice
    Zu oft gehört. Gut gespielt


    Harrharrr , wie diplomatisch :P


    Du wirst immer besser bei den Reviews, da kann bald der schmutzige Arbeiter nicht mehr mithalten...


    MEHR davon, echt erheiternd in dieser TrostStoneslosen Zeit :thumbup:

    MICK69.JPGmetallica.ico

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