Alles zu Exile on main st" - Die Story dahinter, die Aufnahmestudios, die Legenden aus Frankreich

  • Auf Rollingstone.com gibt es eine Bilderreihe mit dem Titel:
    Torn and Frayed in the South of France: Photographs From the Making of 'Exile on Main Street' and Rolling Stones' 1972 Tour. Auf Bild Nr.12 von 18 Stück steht Mick and Keith auf der 1972 Us-Tour usw, dass ist aber eindeutig ein Bild der 69er Tour, dass ist nicht schwer zu erkennen, hätte nicht gedacht, dass dem Rollingstone, so etwas passiert, dass ist peinlich.

  • Klasse Artikel:


    Exile on Main Street» von den Rolling Stones, ein Epizentrum der Rockmusik, erscheint neu gemastered und mit Zusatzstücken. Eine Hommage inklusive Hörproben.



    Vielversprechende Demos


    Das neue Mastering macht die Wucht von «Exile on Main Street» fast körperlich spürbar. Auf einer zweiten CD bieten die Stones zehn weitere Stücke an, die noch nie offiziell zu hören waren. Zum einen ein paar frühe Fassungen bekannter Songs aus dem Album, dazu Unveröffentlichtes.


    Trotz der grossen Mühe, die sich die Stones mit diesem Zusatzmaterial gegeben haben, muss man sagen: Man versteht, warum sie diese Stücke oder Fragmente entweder weitertrieben oder aufgaben. Immerhin klingt Mick Jagger auf «Following the River», das ein bisschen an «Soul Survivor» erinnert, als weisser Soulsänger absolut glaubwürdig. Auch «I'm Not Signifying», ein schleppender Blues mit einem langen Intro am Klavier, hat etwas von einem vielversprechenden Demo, an dem die Band hätte weiterarbeiten können. Anderes überzeugt weniger, weil Jagger die Musik zu wenig ernst nimmt und in der Selbstparodie verharrt.


    «Stones in Exile» heisst ein einstündiger Dokumentarfilm über die Entstehung von «Exile on Main Street», der jetzt in Cannes erstmals gezeigt wird und der Ausschnitte aus der berüchtigten Doku «Cocksucker Blues» zeigt. Der Film von Stephen Kijak erscheint am 18. Juni auf DVD (Phonag). Im Herbst erscheint noch mehr Material zu den Stones jener Ära: Zum ersten Mal auf DVD gibt es dann den Tourfilm «Ladies and Gentlemen ... The Rolling Stones» von 1972. Der Auftritt der Rolling Stones im Rahmen der «T.A.M.I.»-Show im Jahr 1964 ist nun ebenfalls greifbar: Die vollständige Show unter anderen mit James Brown, den Supremes und Chuck Berry – ist seit der Kinopremiere von 1964 erstmals offiziell erschienen (DVD bei Shout Factory!). (jmb/cf)



    The Rolling Stones: Exile on Main Street (Universal) – als Einzel-CD, Doppel-CD mit Zusatzstücken oder Deluxe-Ausgabe inklusive DVD-Dokumentation.
    Mick Jagger mag das Album nicht besonders, weil seine Stimme darauf zu wenig klar zu hören ist. Keith Richards mag das Album sehr, kann sich aber schlecht daran erinnern, weil er bei den Aufnahmen Heroin spritzte und dauernd über seiner Gitarre einschlief. Mick Taylor wiederum, der damalige Leadgitarrist, wurde von den beiden andern dauernd geplagt, nichts war ihnen gut genug. Bill Wyman und Charlie Watts schliesslich, die Rhythmusgruppe: Sie konnten das ewige Warten nicht ertragen und tauchten manchmal gar nicht erst auf, als man endlich hätte aufnehmen können.


    Aber nicht in einem Studio. Sondern im feuchten, finsteren Keller der Villa Nellcôte bei Nizza. Dorthin waren die Rolling Stones 1971 vor den britischen Steuerbehörden geflüchtet. Und dort arbeiteten sie weiter an ihrem neuen Album – mit allem, was damals dazugehörte: ungebetene Gäste, rauschhafte Feste, Dealer und Polizisten, Kokain und Champagner, Sex in allen Lagen, Streit und Suff. Und etwas Musik.


    Zurückhaltende Kritik


    Als «Exile on Main Street» 1972 erschien, nach zwei schleppenden Jahren mit Aufnahmen in London, Nellcôte und Los Angeles, reagierten die Kritiker zurückhaltend. Die grösste Rock 'n' Roll-Band der Welt, wie sie sich gern nannte, hatte kein Rock-Album aufgenommen, sondern ihre Musik mit Blues, Honkytonk, Hillbilly und Country, Rockabilly, Soul und Gospel legiert. Die Musik klang so düster, wie das Plattencover von Robert Frank aussah, dem Schweizer Fotografen. Ein Cover ganz in Schwarz und Weiss, genau wie die Musik.


    Heute gehört «Exile on Main Street» zu den besten Rockplatten überhaupt. Um zu verstehen, warum das ausgerechnet den fünf bleichen Briten gelang, muss man zu den Anfängen der Band zurückgehen, konkret: zu ihrem Auftritt im Santa Monica Civic Auditorium von Los Angeles 1964, als die Stones eben begonnen hatten, in Amerika bekannt zu werden. Damals waren sie für die «T.A.M.I.»-Show gebucht worden, sie sollten mit vielen andern Bands auftreten, schwarzen und weissen.


    Zu ihrem Schrecken realisierten sie, dass die Produzenten sie als Hauptgruppe gebucht hatten, was bedeutete, dass sie nach James Brown mit seiner explodierenden Funk-Musik auftreten sollten, seinen brünstigen Schreien und Tanzeinlagen. Die Stones protestierten heftig, aber vergeblich. James Brown liess ihnen ausrichten, er werde sie von der Bühne fegen. Er kam, sang, schrie, tanzte – und fegte alle weg, die vor ihm aufgetreten waren. Dann kamen die Stones, sangen, spielten – und überzeugten alle, sogar ihre schwarzen Kollegen. Nach dem Konzert kam Brown in ihre Garderobe und gratulierte.


    Bastard der Kulturen


    Die Anekdote macht klar, was die Rolling Stones anderen weissen Gruppen voraus hatten: Sie hatten nie vergessen, wem sie ihre Inspiration verdankten, machten daraus aber etwas Eigenes: eine Kombination aus Keith Richards' Rock-'n'-Roll-Gitarre und Mick Jaggers ironisch-erotischem Gesang. In ihren besten Stücken kontrastiert Hitze mit Kühle, Schwarz mit Weiss, Kraft mit Eleganz. Auf «Exile on Main Street» brachten sie diese Gegensätze ein letztes Mal zur Kollision, dann kam sich Richards mit seinen Drogen abhanden, Jagger übernahm das Kommando und steuerte die Band Richtung Jetset, Perrier und Sponsoren.


    Das Album feiert seine eigene Geschichte, indem es alle Stile verwendet, aus denen sich der Rock 'n' Roll, dieser multikulturelle Bastard, zusammensetzt. Zum einen führen die Stones hier mehrere ihrer schweren, mittelschnellen Rocknummern auf, die ihre Einflüsse ohne Rückstände verschmelzen. Und die keine Band besser spielen kann als sie, Stücke wie «Rocks Off», «Casino Boogie», das swingende «Ventilator Blues» oder «Tumbling Dice», das die Band bis heute an den Konzerten spielt.


    Zerbrechliche Balladen


    Der Rest des Doppelalbums erinnert an die musikalische Geschichte der amerikanischen Populärkultur, schwarz, weiss und arm. Demonstrativ covert die Band zwei sehnige Bluesnummern, Slim Harpos «Hip Shake» und «Stop Breaking Down» von Robert Johnson, und sie spielt sie als sexuelle Verlockung. Überdeutlich wird auf dem Album auch die Countrymusik zitiert, die Richards über alles liebt und die Jagger so oft zur Parodie verkommen liess. Nur hier nicht, wie sein zärtlicher, melancholischer Gesang auf den akustisch arrangierten Stücken «Sweet Virginia» oder «Sweet Black Angel» vormacht. Keith Richards' Freund Gram Parsons war bei den Aufnahmen dabei, bis man ihn wegschickte, weil er mit den Drogen nicht klarkam. Von Parsons hat Richards alles über die rebellischen Countrysänger von Bakersfield gelernt, «und obwohl Mick nie dergleichen tat», wie er sich erinnerte, «hörte er genau zu, als Gram und ich zusammen spielten.»


    Nach diesen zerbrechlichen Balladen verdunkelt sich die Musik gegen Ende der Platte wieder, Shuffles und schnelle Rocknummern wechseln sich ab. Gegen Ende singt Jagger die Gospelnummer «Shine A Light» ohne einen Hauch von Ironie. Sie handelt von Brian Jones, dem ehemaligen Gitarristen der Band, der 1969 ertrank. Wenig später würde auch Gram Parsons an einer Überdosis Drogen sterben. «You only leave the Rolling Stones in a box», hat Richards einmal über die vielen Leichen gesagt, die um ihn herum liegen blieben. Die musikalische Atmosphäre auf diesem Album wird vor allem ihm zugeschrieben, seiner Liebe zu den Vorbildern. Genau genommen hat auch Mick Jagger, sein Freund und Partner, nie mehr so roh, so verletzlich und so verzweifelt gesungen wie hier.

  • mich gruselt es immer, wenn ich solche Gitarren-Teile sehe, wurde die auch auf der Bühne gespielt, kann mich nicht erinnern?

  • Wurde die, über das Fragezeichen ist, nicht öfter mal live von Mick gespielt?


    Mir gruselte es viel mehr vor den transparenten Gitarren, die Bill und Keith eine zeitlang spielten.

  • Die Flying V und die Gibson "Les Paul SG" klingen aber x-mal besser als die Fender Telecasters die er laufend spielt. Das einem vor der Form der Flying V grault, kann ich ja noch nachvollziehen aber die SG - Les Paul nicht, das ist eine absolut geile Gitarre, fragt Angus Young oder auch Jimmy Page - Stairway To Heaven wird auch mit einer (zwei) SGs gespielt.


    Keine Ahnung, warum Sie nach Mick Taylors Abgang auf ausschliesslich Fender umgesattelt haben....


    Grauenvoll ist dieses Hohner Teil, das ist die zweite von rechts auf Logos Bild 8|


    Deswegen empfinden auch viele die Zeit mit Mick Taylor als besser, weil auch die Les paul eine Humbucker Gitarre ist und die Pickups viel höhere Ausgangsleistung haben, somit viel dreckiger klingen.
    Midnight Rambler z.B. wird von Ronnie mit einer Les paul Costum und von Keith mit einer Les Paul Junior gespielt, letztere hat allerdings Gibson P90 Singlecoil Pickups aber auch die klingen viel dreckiger als die Fender Pickups.


    Ich habe übrigens selber eine alte Epiphone Flying V hier stehen (kein Witz) :thumbsup:


    Beide Gitarren wurden übrigens im Hyde Park 1969 gespielt:



    Mick Taylor und Mick Jagger mit einer Gibson SG:



    Die Flying V mit dem braunen Body ist übrigens sehr wertvoll!


    Eine Gibson SG von Mick Taylor mit dem Bigsby Tremolo wurde wohl in Nelcote gestohlen damals, meine da was gelesen zu haben.


    Eine spielt er heute noch:



    Guter Threads bei IORR zum Thema Rolling Stones Gitarren:
    :arrowright: http://www.iorr.org/talk/read.php?1,871195,871195#msg-871195

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Ich habe übrigens selber eine alte Epiphone Flying V hier stehen (kein Witz) :thumbsup:



    mit sowas macht man keine Witze! :thumbsup: Damit kannst du im Schnee ne Loipe spuren!!! :thumbsup:


    -klasse Info über die Gitarren, dank euch--