Ich habe das Buch inzwischen gelesen
Es sehr gut geschrieben und der Titelzusatz: Eine Rock-Legende ist absolut gerechtfertigt! Nicky Hopkins hat mit so vielen Bands und Einzelkünstlern zusammen gearbeitet, das hat mich doch erstaunt. Ich hatte mich vorher nie damit beschaftigt, kannte ihn nur dem Namen nach. Man merkt, dass der Autor Nicky persönlich kannte und wohl auch sehr mochte. Trotzdem beschreibt er auch negative Situationen und Eigenschaften des Künstlers. Die meisten Personen, die von dem Autor befragt wurden, sagten, Nicky Hopkins sei ein sehr bescheidener Mensch gewesen. Es sei eine reine Freude gewesen, mir ihm zu arbeiten.
Das Buch ist keine Auflistung von Daten, das stimmt, aber wenn man etwas vor und zurück blättert, bekommt man viele nützliche Informationen. Natürlich wird auch die Zeit in der Villa Nellcote beschrieben und deckt sich ziemlich mit den Berichten, die ich schon kannte.
Gut gefällt mir, dass immer ausführlich geschrieben wird, bei welchem Song Nicky Hopkins mitgewirkt hat, sodass man es anhand der CD's auch hören kann.
Leider war sein gesundheitlicher Zustand Zeit seines Lebens nicht gut, und er war (deswegen?) auch wenig live zu erleben. Wer weiß, sonst wäre er sicher ein fester Teil einer großen Band geworden. So hat er als Session - Musiker unglaublich viele Songs bereichert.
Erstaunlicherweise hat Nicky erst sehr spät angefangen Alkohol und Drogen zu sich zu nehmen. Er wurde später zum Glück auch wieder clean. Interessant ist vor allem, dass seine Musik kaum unter dem Konsum gelitten haben soll, das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Ich habe einige Stones Songs jetzt mit dem Buch in der Hand gehört und bin schwer beeindruckt! Normalerweise höre ich die Songs folgendermaßen:
1. das Gesamtbild / Feeling
2. die Gitarre(n)
3. Gesang / Text
da habe ich nie so richtig auf die anderen Instrumente geachtet.
Am Besten gefällt mir der Beitrag von Nicky bei: She's A Rainbow, We Love You und Rocks Off. Den Titel Loving Cup habe ich durch "querhören" verglichen: Das ist ja schon im Intro ein riesen Unterschied. Die Version auf Exile, bei der Nicky Hopkins mitspielt, wirkt wesentlich eleganter. Anschließend habe ich mir Following The River angehört und bin mir ziemlich sicher, dass da auch Nicky Hopkins zu hören ist.
Sein Klavier oder Keyboard drängt sich bei keinem der Titel, die ich gehört habe, in den Vordergrund. Es gibt zwar Soli, aber sie passen genau "in" den Song und er verwebt sich mit den anderen Instrumenten und unterstützt sie. Vielleicht ist er mir deshalb nie besonders aufgefallen, weil sein Spiel oft ein Teil des Gesamtbildes ist.
Fazit: Das Buch ist nicht nur für Stones-Fans absolut empfehlenswert! JulianDawson schreibt nicht nur über den Musiker und Menschen Nicky Hopkins, sondern auch über die Zeit, in der er lebte.
P.S. Was mir noch aufgefallen ist: in dem Buch wird der Gesang von Keith Richards als anrührend und emotional beschrieben.