Buchtipp: Julian Dawson "Nicky Hopkins - Eine Rocklegende" Elke Heidenreich Edition bei C.Bertelsmann

  • Ich habe das Buch inzwischen gelesen :)
    Es sehr gut geschrieben und der Titelzusatz: Eine Rock-Legende ist absolut gerechtfertigt! Nicky Hopkins hat mit so vielen Bands und Einzelkünstlern zusammen gearbeitet, das hat mich doch erstaunt. Ich hatte mich vorher nie damit beschaftigt, kannte ihn nur dem Namen nach. Man merkt, dass der Autor Nicky persönlich kannte und wohl auch sehr mochte. Trotzdem beschreibt er auch negative Situationen und Eigenschaften des Künstlers. Die meisten Personen, die von dem Autor befragt wurden, sagten, Nicky Hopkins sei ein sehr bescheidener Mensch gewesen. Es sei eine reine Freude gewesen, mir ihm zu arbeiten.
    Das Buch ist keine Auflistung von Daten, das stimmt, aber wenn man etwas vor und zurück blättert, bekommt man viele nützliche Informationen. Natürlich wird auch die Zeit in der Villa Nellcote beschrieben und deckt sich ziemlich mit den Berichten, die ich schon kannte.


    Gut gefällt mir, dass immer ausführlich geschrieben wird, bei welchem Song Nicky Hopkins mitgewirkt hat, sodass man es anhand der CD's auch hören kann.
    Leider war sein gesundheitlicher Zustand Zeit seines Lebens nicht gut, und er war (deswegen?) auch wenig live zu erleben. Wer weiß, sonst wäre er sicher ein fester Teil einer großen Band geworden. So hat er als Session - Musiker unglaublich viele Songs bereichert.
    Erstaunlicherweise hat Nicky erst sehr spät angefangen Alkohol und Drogen zu sich zu nehmen. Er wurde später zum Glück auch wieder clean. Interessant ist vor allem, dass seine Musik kaum unter dem Konsum gelitten haben soll, das kann ich mir gar nicht vorstellen.


    Ich habe einige Stones Songs jetzt mit dem Buch in der Hand gehört und bin schwer beeindruckt! Normalerweise höre ich die Songs folgendermaßen:
    1. das Gesamtbild / Feeling
    2. die Gitarre(n)
    3. Gesang / Text
    da habe ich nie so richtig auf die anderen Instrumente geachtet.
    Am Besten gefällt mir der Beitrag von Nicky bei: She's A Rainbow, We Love You und Rocks Off. Den Titel Loving Cup habe ich durch "querhören" verglichen: Das ist ja schon im Intro ein riesen Unterschied. Die Version auf Exile, bei der Nicky Hopkins mitspielt, wirkt wesentlich eleganter. Anschließend habe ich mir Following The River angehört und bin mir ziemlich sicher, dass da auch Nicky Hopkins zu hören ist.
    Sein Klavier oder Keyboard drängt sich bei keinem der Titel, die ich gehört habe, in den Vordergrund. Es gibt zwar Soli, aber sie passen genau "in" den Song und er verwebt sich mit den anderen Instrumenten und unterstützt sie. Vielleicht ist er mir deshalb nie besonders aufgefallen, weil sein Spiel oft ein Teil des Gesamtbildes ist.


    Fazit: Das Buch ist nicht nur für Stones-Fans absolut empfehlenswert! JulianDawson schreibt nicht nur über den Musiker und Menschen Nicky Hopkins, sondern auch über die Zeit, in der er lebte.


    P.S. Was mir noch aufgefallen ist: in dem Buch wird der Gesang von Keith Richards als anrührend und emotional beschrieben. :D


    You can`t always get what you want.16.08.90 GE; 20.06.95 K; 24.06.98 D; 13.06.03 OB; 23.07.06 K; 13.08.07 D; 29.11.12 L; 06.07.13 L; 19.06.14 D; 27.09.17 BCN; 30.06.18 S

  • Klasse Rezension Hase :thumbup: , liest sich gut was Du geschrieben hast, auch wenn ich für mich sagen muß das ich doch schon sehr auf die anderen Instrumente achte bei den Songs. Aber das mit dem nicht aufdrängen seines Keyboards stimmt, das ist mir beim lesen deines Postings eben klar geworden, schön beobachtet. :tumbup
    Ich freu mich schon drauf es auch bald zu lesen 8o


    STONES FOREVER Nankering

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  • so, dann mal meine Meinung zum Nicky Hopkins-Buch


    Nicky Hopkins???
    Studiomusiker in den 60gern und 70gern, na ja. Da gab´s ja viele!


    Wie.......bei den Beatles, Stones, Kinks, Who, Jeff Beck, Marc Bolan, Jefferson Airplane, John Lennon, The Move, George Harrison, Joe Cocker und und und…. hat der mitgespielt!
    Und noch Zeit für eigene Aufnahmen gehabt ?


    Das muss ja ein besonders guter Musiker gewesen sein, dem hier sein Freund Julian Dawson eine wunderbare Biografie nach seinem frühen Tod im Jahr 1994 vermacht hat.
    Nicky Hopkins wurde nur 50 Jahre alt—ein wenig wird „Sex & Drugs & Rock´n Roll " Mitschuld an seinem Tode haben.


    Klar, kenne ich als Stonesfan diesen Nicky Hopkins seit „Between the Buttons und „Jamming with Edward“( die Coverzeichnungen von Nicky blieben im Gedächtnis haften).


    Daher war es mehr als normal, dass dieser perfekte „Klavierspieler“ auch weiterhin bei den Produktionen der Stones dabei war, sogar Tourneen mitspielte.
    Mitgewirkt auf: Let It Bleed, Beggars Banquet, Their Satanic Majesties Request, Sticky Fingers, Exile on main st., IORR, Black & Blue, Emotional Rescue, Tattoo You...


    Wieso gehörte er (fast immer) zu den Stones?


    Keith Richards meinte über ihn: Es war so leicht, mit Nicky zu arbeiten...und er hatte Sitzfleisch!“


    Bobby Keyes-Saxofonist der Stones und Freund von Nicky: Er war sehr, sehr englisch!“


    Entscheidend wird überall gewesen sein:
    „Nicky wurde gerufen, nachdem andere an dem Stück gescheitert waren“.


    Diese Biografie quillt über mit Informationen über Musiker , Produzenten, Plattenlabels , mit Einblicken hinter die Kulissen der Musikindustrie in England und USA.


    Warum er (für mich ein musikalisches Wunderkind) bei (fast) allen Bands dabei war:
    „Nicky konnte alles spielen, was man ihm vorsetzte.“
    Was für ein Repertoire....von Chopin´s „Nocturne in Es-Dur!“ bis „Sympathy for the devil“!


    Ich werde mir noch öfters dieses Buch vornehmen, denn diese Daten-und Namensfülle muss gut verdaut werden.
    Hier hat der Autor tolle Recherchen betrieben. Wie gut, dass man sich zum Buch mal die passende Platte/CD auflegen oder passende Info´s aus dem Internet ziehen kann..


    Als Einstieg in sein musikaliches Vermächtnis sollte man sich „She´s a Rainbow“(Stones) und „ Jealous Guy (John Lennon) anhören, da hört man ihn natürlich besonders gut raus.


    Dass er Katzen und Modelleisenbahnen mochte, macht ihn mir noch sympathischer.


    Und weil er gesagt haben soll:
    „Ich habe im Leben nur mit einer wirklichen Rockband gespielt und das waren die Stones.“!


    ----Sorry, dass ich etwas stoneslastig geschrieben hatte, für alle anderen Musikfreaks gibt’s in diesem Buch auch viel zu entdecken. Ein Muss!


    PS:
    Erwähnt werden sollte der tolle Bucheinband. Da hat sich jemand auch mal Gedanken gemacht. Aber...seht selbst!


    --nochmals Dank für das tolle Buch, da muss ich noch oft reinlesen, um diese Zeit der Swinging Sixties und danach zu ordnen-- ;)

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  • Ich habs mir jetzt auch gekauft, das Buch über Nicky Hopkins. Kurz angelesen, aber sofort festgestellt, dass das ein Buch auch für mich ist:


    Wolfgang Niedecken schreibt im Nachwort:


    "Ich konnte erst später feststellen, dass die einzige Gemeinsamkeit zwischen meinen vier Lieblingsbands" ... (... vorher erwähnt: Rolling Stones und Beatles)... "(The Who und The Kinks kamen noch dazu) das geniale Klavierspiel war, das soviele bekannte Singles und LP's untermalte, manchmal sogar prägte. Was wir da hörten, war Nicky Hopkins' Piano."
    Beim Lesen der Discografie folgte nach fast jedem erwähnten Song ein dankbares Lächeln von mir.


    Er war's, Nicky Hopkins, der für mich früher aufspielte, nicht die Bands, die ihn angestellt hatten! Wolfgang Niedecken hat's auf den Punkt gebracht!

  • Hab das Buch heute auch (endlich) geschenkt bekommen :tumbup , macht einen guten Eindruck von außen, sogar paar schöne Bilder drin enthalten. Habs aber erstmal nur kurz durchgeblättert, also kann ich zum Inhalt noch nichts sagen, aber wenns nur halb so gut ist wie hier schon beschrieben werd ichs sicher bald durchhaben :thumbup:


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