1976 - 04 / April - Black And Blue

  • BLACK AND BLUE



    Deutschland 15. April 1976


    Rolling Stones Records WEA COC 59106


    Aufgeklapptes Aussen-Cover


    Side 1


    Hot Stuff 5:21


    Hand Of Fate 4:25


    Cherry Oh Baby 3:53


    Memory Motel 7:08



    Side 2


    Hey Negrita 4:59


    Melody 5:47


    Fool To Cry 5:03


    Crazy Mama 4:33

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  • BLACK AND BLUE


    Mir ist eigentlich nicht ganz klar, warum diese Platte zunächst bei Käufern und Kritikern keinen allzu positiven Eindruck hinterlassen hat. Die Stones erweitern hier ihren musikalischen Horizont, die Suche nach neuen Sounds führte sie zu tanzbarem schwarzen Funk und Reggae. Die Experimente mit stones-untypischen Stilen führen mit Ausnahme von CHERRY OH BABY zu durchaus gelungenen Resultaten.


    Auf Fans, die gewohnt sind, alles an EXILE ON MAIN STREET zu messen, macht BLACK AND BLUE sicher teilweise einen ungewohnten Eindruck, dennoch ist BLACK AND BLUE eine sehr gute Stones-Platte geworden, die man keinesfalls unterschätzen sollte. Gäste wie Harvey Mandel, Wayne Perkins und Billy Preston haben maßgeblichen Einfluß auf den Sound und bringen ordentlich Farbe in die Bude. Auf der nächsten Platte sollte Ronnie Wood bereits reguläres Mitglied sein, hier spielt er nur auf zwei Nummern (Hey Negritea und Cherry Oh Baby). Sein Beitrag fällt dabei allerdings eher unauffällig aus, die besten und prägnantesten Gitarren-Parts des Albums werden von Mandel und Perkins geliefert.


    HOT STUFF
    ist ein sehr druckvoller Rhythmus-Track, der in die Beine fährt. Hier zählt vor allem der harte Funk-Rhythmus, der Text ist daher eher nebensächlich. Die richtige Würze kommt nicht zuletzt durch Harvey Mandels dreckige Gitarrenarbeit.


    HAND OF FATE
    Damit können die Stones ihre alte Anhängerschaft sicher zufriedenstellen. Gewohnt kerniger Riff-Rock, Mick präsentiert sich als flüchtiger Totschläger. Für die hervorstechenden Gitarren-Soli ist hier Wayne Perkins zuständig. Tolle Nummer.


    CHERRY OH BABY
    Die Stones versuchen sich am Reggae und scheitern leider. In diesem Stil wirkt Mick ziemlich unglaubwürdig, später sollten Keith weit überzeugendere Reggae-Nummern gelingen. Für mich hört sich der Song ziemlich dilletantisch an. Größter Schwachpunkt der Platte.


    MEMORY MOTEL
    Nach dem Reggae-Fiasko von CHERRY OH BABY können die Stones mit dieser Ballade wieder die volle Punktezahl abräumen. Wirklich eine der ganz, ganz großen Stones-Balladen, ein wunderschön instrumentiertes, ausuferndes musikalisches Road-Movie, Jagger schwelgt in Erinnerungen an eine Liebe auf Reisen und Keith gibt der Sache mit seiner brüchigen Stimme noch einen zusätzlichen melancholischen Touch.


    HEY NEGRITA
    Noch ein Höhepunkt dieses Albums. Ungeheuer intensiv und energiegeladen, Mick läuft in seiner Doppelrolle als Straßenmädchen und feilschendem Freier zur Höchstform auf. Ein starkes Gebräu aus messerscharfen Gitarren und wuchtigen Drums – genial!


    MELODY
    Für mich nach HEY NEGRITA der vielleicht beste Song der Platte. Zugleich natürlich auch der ungewohnteste. Eine starke Mischung aus jazzigen, souligen und bluesigen Zutaten. Vermutlich vorher bis ins Detail ausgetüftelt, hört sich die Nummer jedenfalls sehr spontan und improvisiert an. Genial, wie Mick und Billy Preston sich stellenweise wie liebeskranke Hinterhof-Kater anjaulen.


    FOOL TO CRY
    Eher substanzlose Ballde, die zu tief in den Schmalztopf langt. Gegen Ende und leider zu spät kommt sogar noch so etwas wie Drive in den Song. Songs dieser Art sind wohl Geschmacksache, für mich ist die Nummer der zweite Schwachpunkt des Albums.


    CRAZY MAMA
    Schwere Power-Riffs, fauchender Jagger-Gesang – die Stones wieder ganz in ihrem Element.
    Neben HAND OF FATE die einzige Nummer auf BLACK AND BLUE, die dem bewährten Stones-Strickmuster folgt.

    Everybody MUST get *STONED*

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  • BLACK AND BLUE


    Kannste mal sehen, ich lerne nie aus, das Ronnie nur auf 2 Tracks vertreten ist, wusste ich schlichtweg bis heute nicht


    20th April: THE ROLLING STONES.
    LP ‘Black And Blue’ (Rolling Stones Records COC 59106). Producers: The
    Glimmer Twins.
    A: - Hot Stuff (MJ/KR)
    - Hand Of Fate (MJ/KR)
    - Cherry Oh Baby (Eric Donaldson)
    - Memory Motel (MJ/KR)
    B: - Hey Negrita (MJ/KR)
    - Melody (MJ/KR)
    - Fool To Cry (MJ/KR)
    - Crazy Mama (MJ/KR)
    Line-up ‘Hot Stuff’: MJ (voc, perc)/KR (gtr, bvoc)/RW (bvoc)/BW (bass,
    perc)/CW (dr, perc)/STU (perc)/Billy Preston (p, bvoc)/Ollie Brown
    (perc)/Harvey Mandel (gtr)
    Line-up ‘Hand Of Fate’: MJ (voc)/KR (gtr, bvoc)/RW (bvoc)/BW (bass)/
    CW (dr)/Billy Preston (p)/Ollie Brown (perc)/Wayne Perkins (gtr)
    Line-up ‘Cherry Oh Baby’: MJ (voc)/KR (gtr, bvoc)/RW (gtr)/BW (bass)/CW
    (dr)/Nicky Hopkins (org)
    Line-up ‘Memory Motel’: MJ (voc, p)/KR (el p, bvoc)/RW (bvoc)/BW
    (bass)/CW (dr)/Billy Preston (string synth, bvoc)/Harvey Mandel
    (gtr)/Wayne Perkins (gtr)
    Line-up ‘Hey Negrita’: MJ (voc)/KR (gtr, bvoc)/RW (gtr, bvoc)/BW (bass)/
    CW (dr)/Billy Preston (p, org, bvoc)/Ollie Brown (perc)
    Line-up ‘Melody’: MJ (voc, perc)/KR (gtr)/BW (bass)/CW (dr)/Billy Preston
    (p, org, bvoc)/Ollie Brown (perc)/Arif Mardin (horn arranger)
    Line-up ‘Fool To Cry’: MJ (voc, el p)/KR (gtr)/BW (bass)/CW (dr)/Wayne
    Perkins (gtr)/Nicky Hopkins (p, string synth)
    Line-up ‘Crazy Mama’: MJ (voc, gtr)/KR (gtr, bass, bvoc)/RW (gtr, bvoc)/CW (dr)/
    Billy Preston (p, bvoc)/Ollie Brown (perc)



    Auszug Nico Zentgraf!

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


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  • BLACK AND BLUE


    Man glaubt es kaum, aber auch die Stones waren einmal jung.


    Black and Blue ist insgesammt o.k.


    Ich liebe den Piano lastigen Sound und den schweren Rythmus.
    Gesamt eine gute Platte, bei 10 zu vergebenden Punkten würde ich 8 Punkte geben.
    Gehört in jede Stones Fan Sammlung. si si

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  • BLACK AND BLUE



    Presseinfo von WEA zu Black and Blue


    Hot Stuff


    aufgenommen am 30.03.75 in München, eine funky Soul-Nummer auf der unter anderem Harvey Mandel als Gas-Gitarrist zu hören ist.


    Hand Of Fate


    ein Titel, der an die Produktionen von "Beggars Banquet" und "Let it Bleed" erinnert. Produziert wurde er am 25.03.75 in Munich.


    Cherry Oh Baby


    eine echte Reggae Nummer, 1774 von Eric Donaldson geschrieben, aufgenommen 15.12.74 in München


    Memory Motel


    sehr langsamer Song, den "Rolling Stone" als besonders hitverdächtig hervorgehoben hat. 31.03.75 München


    Hey Negbrita


    von Ron Wood stammte die Idee zu diesem Titel, er erinnert an den New Orleans Sound südlicher Voodoo-Messen.


    Melody


    Billy Preston hatten den musikalischen Einfall, Mick und Keith setzen ihn um. Ein swingende jazzige nummer, auf der Billy Preston Piano spielt. Aufgenommen in Rotterdam


    Fool to Cry


    Langsam und tragend, mit eindeutigen Angie-Qualitäten


    Crazy Mama


    das ist der Sound der alten Stones, ein "back to the roots"-Titel, 29.04.75 Munich

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  • BLACK AND BLUE


    "Black And Blue" ist einer Umbruchsphase entstanden und das merkt man der Platte auch deutlich an. Die Stones waren auf der Suche nach einem passenden neuen Partner für Keith Richards und die Kandidaten Harvey Mandel und Wayne Perkins sind auf fünf Liedern zu hören. Kurz bevor Mandel den Job sicher zu haben schien wurde Ronnie Wood von den Small Faces frei und nahm Mick Taylors Stelle ein.


    Das Album ist ziemlich experimentell geworden und enthält Einflüsse aus der Welt des Funk, Disco ("Hot Stuff"), Reggae ("Cherry Oh Baby"), und Jazz ("Melody"). Lediglich "Hand Of Fate" und "Crazy Mama" klingen wie die Stones, sind aber nicht so prägnant wie ihre Vorgänger aus den letzten Jahren. Die schnulzige Ballade "Fool To Cry" spaltete wieder die Anhängerschaft; ich finde sie nicht so gut, obwohl sie "Angie" zweifellos ähnelt. Besser gelungen ist "Memory Motel", das vielleicht etwas zu lang geraten ist.


    Die Gitarren klingen hier so dreckig wie nie in 24 Studioalben und Keith war aufgrund seines gestiegenen Heroinkonsums nicht in Höchstform. Ich höre mir das Album ab und zu ganz gerne an, doch ist es sicher kein Highlight, sondern eher Geschmackssache.

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

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  • BLACK AND BLUE


    Mal ne Frage an den Spezialisten :


    was hat es denn mit der hier auf sich:



    Ist die selten bzw "Sammler"-wertvoll


    ...handelt sich um die holländische COC 59106 (blaues Vinyl)

    ~ Words are not enough to say how thankful I am, Keith! ~

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  • BLACK AND BLUE


    Ich habe diese Ausgabe noch nicht gesehen, zumindest nicht bewußt. Ich glaube aber nicht, daß sie außergewöhnlich wertvoll ist.


    Vielleicht weiß jemand anderes mehr.


    Es gab mal von den DECCA-Platten auch eine holländische Serie mit farbigen Vinyl.


    Siehe z. B. unter "Through The Past Darly" grünes Vinyl.


    Diese Ausgaben dürften so um die 20 EURO liegen.

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