Charlie Watts

  • Charlie Watts - der stille Rolling Stone wurde 67
    Von Martin Scorseses Dokumentarfilm "Shine A Light", den die Rolling Stones auf der diesjährigen Berlinale vorstellten, hält Schlagzeuger Charlie Watts nicht viel. "Ich habe es gehasst, es zu drehen", sagte er und sich selbst mochte er schon gar nicht auf der Leinwand sehen. Das waren schon viele Worte für den zurückhaltenden Drummer, der am 2. Juni 67 Jahre alt wurde


    Sein Name wird in der Regel immer als letzter genannt, wenn es um die Rolling Stones geht, den die Fans aber besonders lieben und bei Konzerten in der Regel mit minutenlangen Ovationen feiern. Das ist Charlie Watts dann immer ein wenig peinlich. Manchmal passiert es ihm immer noch, dass er im Hotel für jemand ganz anders gehalten wird. Des Öfteren für einen Geschäftsmann, manchmal für einen Schriftsteller, seltener für einen Orchestermusiker. Aber an solche Verwechslungen hat sich der Schlagzeuger der bekanntesten Rock-'n'-Roll-Band der Welt in mehr als vier Jahrzehnten gewöhnt. Der längst ergraute Engländer ist der Untypischste der Rolling Stones, der Stillste, der Bürgerlichste - und der Älteste.
    Aber mit dem Jugendwahn der Kollegen konnte Charles Robert Watts, geboren am 2. Juni 1941 im Londoner Stadtteil Islington, ohnehin noch nie etwas anfangen. Niemals würde er sich wie Mick Jagger in hautenge Jeans zwängen, wie sie ansonsten nur noch spindeldürre Models tragen. Oder mit einem Mascara-Stift die Augen schwarz umranden, wie dies Keith Richards so gerne tut. Nein, Watts ist heute ein englischer Gentleman der alten Schule. Seit 1964 mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine 38-jährige Tochter hat; und einen Landsitz in der Grafschaft Devon, wo er Hunde und Pferde züchtet. Ein Snob, der sich in englischem Silber genauso auskennt wie in Schusswaffen aus dem amerikanischen Sezessionskrieg und dessen Vorliebe für perfekt sitzende Anzüge so weit geht, dass er vom "Daily Telegraph" zu einem der bestgekleideten Männer überhaupt gekürt wurde.
    Bei den Stones gibt Watts seit 1963 den Mann im Hintergrund - ein Schicksal, das er mit vielen anderen Schlagzeugern teilt. Aber Frontmann Mick Jagger sagt über ihn: "Er ist die Seele der Band - persönlich und musikalisch." Als sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten, trug Watts maßgeblich dazu bei, dass die Band zusammenhielt.
    Aber auch Watts hat schwere Zeiten hinter sich. Zwar wurden seine Exzesse nie so beachtet wie die der Kollegen: Aber Watts trank sich zum Alkoholiker, er war heroinabhängig, und als ehemals starker Raucher hat er auch eine Kehlkopfkrebs-Erkrankung hinter sich. "Heute ist Kaffee meine stärkste Droge", sagt er. Ansonsten gibt er in Interviews immer noch den großen Schweiger, der überhaupt nicht versteht, was der Wirbel soll. "Ich spiele eben gerne Schlagzeug, und dies bei den Stones."
    Oder manchmal auch anderswo. Acht Solo-Platten hat Watts bereits veröffentlicht, womit er seine alte Liebe zum Swing und zum Jazz pflegte. In den 80er Jahren ging er sogar mit einer 32-köpfigen Big Band auf Tour. Später machte er als Kopf des Charlie Watts Quintetts mit einer Hommage an den schwarzen Namensvetter Charlie Parker ("From One Charlie") eine gute Figur. Aber, wenn der Gentleman-Drummer schon seinen Landsitz verlassen und auf Tour gehen muss, dann macht dies Watts immer noch am liebsten mit den alten Kumpels von den Stones.
    msn.

  • Wo bestätigte Charlie, dass er in den 80ern mit harten Drogen zu tun hatte? Ich finde es nicht mehr.


    Hmm.... weiss nicht mehr woher das war. Ist zwar jetzt allgemein bekannt.


    Es hat mich Jemand danach gefragt, und ich finde die Quelle (Interview) nicht mehr.

  • Happy Birthday, dear Charlie!

    You can`t always get what you want.16.08.90 GE; 20.06.95 K; 24.06.98 D; 13.06.03 OB; 23.07.06 K; 13.08.07 D; 29.11.12 L; 06.07.13 L; 19.06.14 D; 27.09.17 BCN; 30.06.18 S