Das Konzert fand am Donnerstag, den 3. August 2006 statt. Veranstaltungsort war das Gottlieb Daimler-Stadion in Stuttgart für knapp 50.000 Zuschauer. Diesmal habe ich alles im Vorfeld geplant, d.h. ich hatte die Eintritts- und die Fahrkarten schon vorher besorgt.
Mit diesem sicheren Gefühl um 6:45 Uhr aufgestanden und den Zug um 8:38 Uhr genommen. Kaum verspätet erreiche ich Stuttgart etwa um zwanzig nach zwei. Meinen Rucksack in ein Schließfach verstaut und den Schloßpark gesucht, wo der Treffpunkt einiger Forumsmitglieder liegt. Endlich ist damit der Zeitpunkt gekommen, den ein oder anderen Nickname erstmals zu sehen. Draußen vor dem Café treffen sich erst einmal Little Queenie, Mrs. M., Neandi, Street Fighting Man, rs11fan und Anita, KeithundAnita, Lisa, Voodookeef, Big Lebowski, Yap Yap und Frau, Labisauger, Marquee, Jumpin' Jack und - habe ich diesmal alle aufgezählt? Die zweieinhalb Stunden Klönschnack waren schön, vergingen aber zu schnell. An einem richtigen Forumstreffen führt eben doch kein Weg vorbei
So gegen vier trennen sich erst einmal die Wege. Die einen wollen noch zurück zum Hotel und etwas besorgen, die anderen zum Parkhaus, und da zum Kofferraum. Mit Seelenruhe noch eine Freßbude angesteuert und mit der Straßenbahn zum Stadion gegondelt. Die ist zwar voll, fährt aber unbeirrt durch - kleine Lehrstunde für das Pendant aus Hannover. Obwohl schon mehrere hundert Besucher vor den Eingängen stehen, geht der Einlaß sehr schnell und unkompliziert; die Sicherheitskontrollen sind auch längst nicht so streng und zeitaufwendig wie anderswo. Noch einen Blick in den Merchandisingstand geworfen und dann den Eingang für die FOS-Plätze gesucht. Das war die schwierigste Aufgabe des ganzen Tages, weil die Ordner uns von einem Tor zum nächsten schicken. Egal, so gegen Viertel nach sechs oder halb sieben stehen wir im vordersten Bereich und schauen gebannt auf diese riesige Bühne, die so ein bißchen aussieht wie ein Parkhaus von außen. Das wird mein erstes FOS-Konzert. Bis zum Beginn des Konzerts treffen wir noch weitere Gesichter aus dem Forum, nämlich Child-of-the-moon, Beast of Burden, Bluesman und Begleitung, Mr. Jimmy, Guitarsolo, Randy, Wenzelchen und die meisten von heute Nachmittag. Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, auch die Vorband zu sehen, denn mit den Simple Minds hatten sie eine sehr bekannte Gruppe engagiert, die auch eine gute Liveshow drauf haben sollten. Doch irgendwie wird es schnell wichtiger, noch ein bißchen untereinander zu schnacken. Von den Simple Minds kommen mir dann auch nur ein oder zwei Stücke bekannt vor (Don't You und ?). Artigen Applaus bekommt diese Band natürlich trotzdem.
Eine Kleinigkeit früher als gewöhnlich fängt dann ungefähr um zehn vor neun die Stonesshow an. Das Intro wird abgespielt, das Rauchen eingestellt und mit einem Knall beginnt Keith das Riff von Jumpin' Jack Flash. Es rockt von der ersten Minute an. Über die Versionen am Anfang eines Konzertes braucht man eigentlich nicht allzu viel zu sagen; die ersten Lieder sind immer die gleichen und variieren tun die Jungs da auch noch nicht, um Sicherheit für sich und die Umgebung zu bekommen. Denn normal kann es nicht sein, auf einer grell erleuchteten Bühne zu stehen und sich von Zehntausenden feiern zu lassen. Immer wenn der Refrain zu Ende geht, sägt Keith seine fünf Saiten runter und schickt damit eine wahnsinnige Schallwelle durchs Rund. Wir stehen sehr weit vorne auf Ronnies Seite, was sehr gut ist. Denn insgesamt kommen Mick und Keith öfters hier vorbei als auf der anderen Seite und Ronnie steht ja auch noch da. Während Jumpin' Jack Flash ausrollt, schickt er uns eine Kußhand zu und wirft bereits sein zweites Plek zu den Zuschauern. It's Only Rock 'n' Roll ist der zweite Song des Abends und funktioniert ebenso gut. Mick ist wie selbstverständlich in Topform, gestikuliert hin und her, tanzt für sich und uns alle, ist ständig auf Achse. Keith gibt musikalisch den Ton an, spielt seine Licks runter, während Ronnie die Akkorde spielt. Und wer da genau hinsieht, wundert sich, wie weit er beiläufig den kleinen Finger dabei abspreizt. Oh No Not You Again ist an der Reihe und kommt wieder gut. Ronnie ist offenbar mächtig sauer und deutet nach hinten zu den Mitarbeitern an, daß sie den Ton hochdrehen sollen. Keith scheint zu diesem Lied immer wieder ein anderes Solo zu spielen; doch passen tut es immer wie eine Eins.