11.September 2001 - Wir sollten es nicht vergessen

  • Ja, es ist schon so, dieser Tag hat die Welt verändert, danach war nichts mehr wie vorher. Jeder weiss noch genau, wo sie/er war, als die Türme einstürzten.


    Allerdings, es sterben in anderen Leuten auch sehr viele Menschen (Afrika) und nirgends wird in dieser Form getrauert...

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Eben, LQ, der ganze Rummel um den 11. September nervt mich jedes Jahr. Wer trauert um die Toten, die. die Amerikaner jeden Tag in den so genannten Krisengebieten erschiessen? Natürlich treffen sie ja nur die Bösen und nicht Kinder, Frauen, oder andere Zivilisten. Wer trauert um die Indianer, die fast ausgerottet worden sind, von den Amerikanern. Wann ist denn deren Todestag? Warum werden Diktaturen erst gewaltig von allen unterstützt und nachher massiv bekämpft, mit vielen tausenden Toten? Wie viele Opfer sind zu beklagen, nur für das Öl? Natürlich geht es nur um die arme unterdrückte Bevölkerung, denen geholfen werden muss und das Öl ist nur der gerechte Lohn dafür. Von Vergeltung wollen die Amerikaner nichts wissen. Sie sind ja die Weltpolizei, sie dürfen morden, vergewaltigen, zerstören, enteignen und alle Bodenschätze plündern. Ist das alles O.K. ? Ne Leute, das verstehe ich nicht mehr. Da hungern ganze Völker und die EU schüttet alle Überschüsse auf den Müll. Getreide wird zu Biokraftstoff weiter verarbeitet. Soll man an den Tankstellen bei jedem tanken darüber trauern, denn das Getreide hätte Menschenleben retten können. Und so wird die Liste immer länger, um die wir trauern müssten. :sad

  • Seit Tagen sind wieder Berichte in den Medien und auch 10 Jahre danach kann man es kaum fassen. Ich hatte heute früh eine Bild am Sonntag und mir haben sich beim Lesen die Nackenhaare aufgestellt.
    Wahrscheinlich werde ich nie begreifen, wieso Menschen zu solchen unbeschreiblich grausamen Taten fähig sind.

  • Lisa, stellen sich bei dir auch die Nackenhaare auf, wenn du die Raketeneinschläge und die Bombadierungen, von seitens der Amerikaner, auf andere Völker täglich im Fernsehen siehst? Das perverse daran ist. Da stellen sich die Generäle im Fernsehen hin und geben noch damit an, wie toll ihre hoch modernen Raketen hunderte oder tausende Menschen vernichtet haben. Was suchen diese Amerikaner miltärisch in anderen Ländern? Was mischen die sich in andere Angelegenheiten ein? Ich sage es. Es geht nur um Bodenschätze, die sich die Amerikaner und deren Verbündeten unter dem Nagel reissen wollen. Die Menschen sind denen völlig egal. Nur einstecken können sie nicht. Ich sage, der 11. September ist für mich ein Tag wie jeder andere. Ich müsste jeden Tag heulen und trauern, wenn ich nur den Fernseher anschalte. Denn täglich werden Menschen erschossen oder zu Tode gequält, mal mehr, mal weniger.

  • Ach Ronny, mal sehen ob ich da rauskomme, ohne politisch zu werden. Ich habe das Problem, dass ich, sobald ich mich damit beschäftige, die Denkzentrale nicht mehr ausgeschaltet kriege. Außerdem bin ich extremst ausgelastet und bin auch leider nicht mächtig genug, um diese Zustände zu ändern. Und ich sehe das nicht von dem politischen Standpunkt her, die Amis haben oder sonstwer hat und deshalb.... Die Betroffenen sind fast immer in der zivilen Bevölkerung, deshalb kann ich und will ich eigentlich auch diese Vergleiche nicht, was welches Land wem angetan hat und was der deshalb und so weiter. Bei mir ist es schon so weit, dass ich Nachrichten fast nur noch im Radio höre, weil ich die Bilder aus dem TV mitnehme und schwer vergessen kann. Fakt ist, dass jeder Mensch, der grausam umgebracht wird, einer zuviel ist.
    Aber ich glaube, der Punkt ist, dass in einem hochentwickelten Land, in dem noch dazu kein Krieg herrscht, so viele Menschenleben auf einmal durch grausame Gewalt zerstört wurden. Menschen, die sich sicher gefühlt haben in ihrem Urlaub, bei ihrer Arbeit usw.. Viele Menschen hier hatten Kollegen und Bekannte, Verwandte, Freunde dort. Dadurch wird es anders empfunden. Ich glaube, viele fühlen sich einfach seitdem nicht mehr so sicher wie früher. Ich denke, du weißt schon, was ich meine. Ich finde einfach nicht die richtigen Worte. Ich kann mich jedenfalls noch genau erinnern, dass mein Sohn gerade 3 Monate alt war und ich bei diesen Bildern gedacht habe, dass ich kein Kind in diese Welt gesetzt hätte, wenn das vorher passiert wäre.


    (Ich weiß, dass politische Diskussionen hier auf eigene Gefahr sind, wollte aber nicht so unhöflich sein, dir nicht zu antworten. Aber ich denke, wir kriegen uns deshalb nicht in die Haare.)


    @ Stonestreff-Team: Im Zweifelsfalle bitte löschen und sorry.

  • Nein nein Lisa. Ich verstehe dich. Es ist alles in Ordnung. Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass es nicht nur die "guten" Amerikaner gibt. Es ist halt nicht alles in Ordnung, was die mächtigste Streitkraft der Welt so treibt. Man sollte schon die ganze Sache aus mehren Perspektiven sehen. Motive für Krieg gibt es viele. Für mich ist jeder Krieg schrecklich, da gibt es nur Verlierer. Ich mag die Verherrlichung der Amerikaner nicht. Sie sind immer die Grössten, in allem. Das meinen die nur.

  • Es ist schon so, es gibt da nur Verlierer. Eine kleine Schicht von entweder Mächtigen oder Reichen oder Spinnern (es können auch alle 3 Punkte zutreffen), denen andere Leute folgen, verursachen das alles.


    Machmal wurmt es mich, wenn man hört, dass in Pakistan mal eben wieder 30 Leute in die Luft gejagt wurden, oder die nicht gezählten Toten bei Anschlägen nach der Invasion im Irak. Und irgendwie kümmert das kaum so wie die WTC Anschläge, wo es zig Dokus drüber gibt. Eigentlich kümmerts praktisch Niemanden so wirklich. Aber ich verstehe auch Lisa. Es fühlt sich schrecklicher an, wenn das in einem Land passiert, wo man sich sonst immer sicher fühlt. Nur werden z.B. die Anschläge in Spanien kaum erwähnt. Das waren da die ganz ganz normalen Leute, die Pendler. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass Menschen, die im WTC gearbeitet haben, keine normalen Leute sind. Aber das in Madrid fand ich noch niederträchtiger... Vorortszüge. Wie auch auf einem Markt in Pakistan, wo die Leute nur was einkaufen wollen. Denn dort gabs nicht immer so viele Anschläge wie heute, das ist auch eine Folge von allem was passierte in den letzten 10 Jahren. Das ist einfach schlimm.


    In dem Sinne gedenke ich heute allen möglichen Anschlagsopfern, egal wo.

  • Mich macht die Sache auch noch sehr betroffen. Am 14.10.1997, einen Tag nach meinem Geburtstag und zwei Tage vor dem Stones-Konzert in New Jersey, war ich auf einem der Türme.


    Jedes Mal, wenn ich den Anschlag im Fernsehen sehe, muß ich daran denken. Einfach nur schrecklich der Anschlag. Am 10. Jahrestag kann man, muß man sogar trauern. Fast 3000 Tote. Ich frage mich, warum.





  • Meiner Meinung nach sollten wir nicht in einen Wettstreit des Grausamen-Sterbens verfallen. Welcher Anschlag ist hinterhältiger, welcher grausamer, welcher unberechtigter? Alle sind es.


    Was ich ekelig finde, ist dieses fast schon feierliche mit dem gewisse Medien (ich möchte die "Bild" jetzt nicht nennen) sich an dem "10. Geburtstag" an den Ereignissen aufgeilen. Trauer ist allemal berechtigt, aber wir sollten es nicht zu Entertainment werden lassen.
    Ich habe selbst miterlebt wie tief die Trauer und die Erschütterung unter den Amerikanern auch heute noch ist und es wird für mich immer ein besonderer Moment bleiben, als ich am 11.9.2009 die Amerikanische Nationalhymne mitspielen durfte. Ich mag die Hymne, und mir gefiel der Chor bei der Trauerfeier sehr. Man kann mir Argumente ohne Ende liefern, aber meine Meinung werde ich nicht ändern: Ich liebe Amerika.


    Fakt ist, dass jeder Mensch, der grausam umgebracht wird, einer zuviel ist.


    Ich denke, das können wir so stehen lassen.