Stevens neuer Schalke-Coach
Nach der Absage des HSV heuert der Holländer wieder in Gelsenkirchen an. "Er war unser Wunschkandidat", sagt Boss Tönnies SPORT1.
Von Martin Volkmar und Reinhard Franke
München/Gelsenkirchen - Huub Stevens kehrt zurück: Der Niederländer ist neuer Trainer von Schalke 04.
Der 57-Jährige hat bei den Knappen einen Zwei-Jahres-Vertrag bis 2013 unterschrieben, wie er gegenüber SPORT1 bestätigte.
Wenig später folgte die offizielle Mitteilung der Gelsenkirchener.
"Es ist nicht wichtig, was in der Vergangenheit gewesen ist, sondern was heute und morgen ist. Deshalb freue ich mich auf die Herausforderung, Trainer des FC Schalke zu sein", sagte er bei seiner Vorstellung.
"Ich möchte, dass sich die Fans wohlfühlen und identifizieren können mit dem Fußball, den wir spielen. Trotzdem: Es ist immer wichtiger, hinten die Null zu halten als vorn zu treffen."
Vertrag bis 2013
Stevens erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013 und absolvierte bereits am Dienstagmorgen vor rund 1000 Schaulustigen sein erstes Training.
Um kurz nach 9 Uhr war er der Mannschaft als neuer Chefcoach vorgestellt worden.
"Er war unser Wunschkandidat"
"Huub Stevens war unser Wunschkandidat. Er war auf Schalke, hat viel Erfolg hier gehabt und ich bin überzeugt, dass wir mit ihm weiterkommen", sagte Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies SPORT1.
"Er kennt den Verein und wird die Truppe erfolgreich weiterführen."
Stevens ist Nachfolger des am vergangenen Donnerstag wegen eines Erschöpfungssyndroms zurückgetretenen Ralf Rangnick.
Absage vom HSV
Zuletzt hatte Stevens auch mit dem Hamburger SV verhandelt, doch die Hanseaten hatten ihm wegen der gleichzeitigen Kontaktaufnahme zu Schalke am Sonntagabend abgesagt.
"Der Huub ist richtig heiß auf Schalke. Er hat bewusst mit Hamburg nicht zu Ende verhandelt und gehofft, dass wir uns melden. Er hat wirklich Lust auf Schalke", erklärte Tönnies.
Schon am Montag bestand Einigung mit Sportdirektor Horst Heldt, der erstmals am Samstag Kontakt aufgenommen hatte
Zum zweiten Mal auf Schalke
Stevens, derzeit SPORT1-Kolumnist und LIGA TOTAL-Experte, übernimmt damit zum zweiten Mal das Kommando bei den Königsblauen.
In seiner ersten Amtszeit gewannen die so genannten "Eurofighter" 1997 gegen Inter Mailand den UEFA-Cup und holten 2001 und in seinem letzten Spiel 2002 den DFB-Pokal.
Zudem wurde das Team 2001 "Meister der Herzen", als es in letzter Sekunde noch an Bayern München die schon sicher geglaubte Meisterschaft verlor.
Nach fünf Jahren und neun Monaten - der längsten Amtszeit der Vereinsgeschichte - wechselte Stevens im Sommer 2002 zu Hertha BSC.
"Er ist damals erhobenen Hauptes weggegangen"
"Stevens ist damals erhobenen Hauptes hier weggegangen, weil seine Zeit zu Ende war", sagte Tönnies.
"Das ist jetzt keine zweite Chance und auch kein Neuanfang, sondern der Huub setzt die Arbeit von Ralf Rangnick erfolgreich fort."
Befürchtungen, dass Stevens als eher "traditioneller Trainer" den eingeschlagenen Kurs von Rangnick nicht fortsetzen könnte, hat Tönnies nicht:
"Was soll er ändern? Er wird Fußball spielen lassen, erfolgreich und fertig."
Trainer der Schalker Jahrhundertelf
Von der Mehrheit der Fans wird Stevens in jedem Fall mit Begeisterung empfangen werden
1999 wählten die Anhänger den "Knurrer von Kerkrade" zum Trainer der Schalker Jahrhundertelf.
Nach seiner Zeit bei Hertha BSC (2002-2003) trainierte er danach den 1. FC Köln (2004-2005), Roda Kerkrade (2005-2007), den Hamburger SV (2007-2008) und den PSV Eindhoven (2008-2009).
Zuletzt betreute von 2009 bis zu seinem Rauswurf im Frühjahr diesen Jahres RB Salzburg, wo er 2010 österreichischer Meister wurde.
Als Profi wurde der 18-malige niederländische Nationalspieler mit Eindhoven dreimal Landesmeister und 1978 UEFA-Pokal-Sieger.
Quelle : Sport1.de