Warum die Stones?

  • Ach, sind das alles schöne Geschichten. Eines wird mir dadurch wiedermal klar: Ich bin eindeutig zu spät auf die Welt gekommen. Gerne hätte ich die frühen Jahre der Stones miterlebt (Bravo-Poster gesammelt usw). Zum Glück hat mein Vater ab der ersten Platte alles gekauft, als hätte er damals schon geahnt, dass ICH die Sachen haben will. :D
    Als ich mit 18 zu Hause ausgezogen bin, bekam ich zum Abschied sämtliche original LPs und 45er, die ich bis heute (und auch weiterhin) hüte wie einen Schatz. Mir bedeuten diese Platten mehr als einfach nur Musik, sie sind eine musikalische Mixtur sämtlicher Gefühle von tiefster Traurigkeit bis hin zur ausgelassenen Party-Stimmung. Außerdem finde ich Mick Jagger einfach anbetungswürdig. Als echter Hardcore-Fan habe ich mir sogar seinen Namen auf den Unterarm tätowieren lassen. Das wird zwar öfters mal von Leuten belächelt, aber da steh ich natürlich drüber! :smoke
    Trotzdem beneide ich all diejenigen, die in den 60ern so nebenbei im Radio etwas ganz neuartiges hörten und dann immer mehr davon wollten. Muss ne tolle Zeit gewesen sein. Ich meine: Was hat uns denn die Welt für eine Kindheit und Jugend in den 80ern und 90ern geboten? Mikrowellengerichte, Atarispiele und Modern Talking :wuerg
    Da wäre ich lieber auch mit Satisfaction im Radio in ner Badeanstalt gewesen!!!


    Ich danke euch für die netten Geschichten.


    Ich habe auch zwei Tattoos,Mick und die rote Zunge.

  • ... und Glückwunsch für die Idee zu diesem Thread! Es ist wirklich toll die Ur-Knall - Geschichten von Fans zu lesen, von denen man schon so einige Beiträge aufgesogen hat. Aber wie fing es bei ihnen an, eine simple aber interessante Frage. Die Geschichte von Pretty Chuck mit "Satisfaction" bei Radio Luxemburg via Telefon (- eh man das ist Rock'nRoll!) hätte man sonst nie erfahren. Zumal ich als Zoni auch auf diverse Jugend-Erinnerungen mit diesem Sender verweisen kann. Oder die Story von Stones Angie bis hin zu den Gigs in Berlin - Weißensee ...usw. usw.


    Nun zu meiner Story. Kaum westliche Musik hier im Arbeiter- und Bauern- Plattengeschäft. Das ist nichts Neues - kalter Kaffee. Aus einer kleinen Musikquelle sprudelte ab und zu etwas Musik auf mein Tonband. Erst Kasette, später Spulentonband. Die reichhaltigste Quelle lieferte Beatles - Alben. Also ist man den Fab - Four geneigt! Wobei sich das Fan-Sein in überschaubaren Grenzen hielt.

    Ansonsten gab es bei uns entweder Schlager, Volks- oder sogar Marschmusik.

    Das kommt mir auch sehr bekannt vor...


    Und dann soll Mick Jagger in einem Interview geäußert haben:"Die Beatles- wer war das doch gleich?". :cursing: Mit heutigem Wissen lache ich (sofern er wirklich gemacht wurde) über so einen Spruch. Damals in der DDR hatte er und somit auch die Stones bei mir (als Beatles - "Fan") verschissen!! Die Konzerte in Weißensee interessierten mich aus dem Grund auch nicht.
    Heute beneide ich Stones Angie, Nankering und jeden der bei diesen historischen Konzerten dabei war!!!
    :dandepatsch Aber die Zeit läßt sich nun mal nicht zurück drehen! Als "Ersatz" und Mahnung, daß verpaßte Chancen nie wieder kommen, habe ich heute lediglich das Veranstlaltungsplakat vom 13.August 1990 im Besitz.
    Dann folgt die Ankündigung zur Voodoo - Lounge -Tour, bei der die Steine zum ersten mal nach Leipzig kommen würden. Wie schon in den letzten zwanzig Jahren geht wieder der Spruch von der wahrscheinlich letzten Tour der Rolling Stones rum. Okay, wenn sie schon vor der Haustür spielen, dann nimm die Gelegenheit wahr, schau sie dir an, damit du deinen Enkeln mal sagen kannst : "Ich habe die Stones mal live gesehen". Das war zu dem Zeitpunkt echt meine Einstellung! Mit dem Ticket in der Tasche und zunehmender Zeit wuchs die Vorfreude auf den Gig.
    Mick hat dieses Mysterium in einem Interview mal mit Eis - ESSEN verglichen. (Kein schlechtes Beispiel: Vorfreude- Genuß- und dann ist alles vorbei und nur die Erinnerung bleibt)
    Diese Mystik erlebte ich im August 1995 zum ersten mal (... und dieses eigenartige Gefühl hat sich seit dem immer wieder eingestellt.)
    Die Bühne, das Konzert, das Charisma von MJ, die Präsenz der Band die wirklich begeisterten Menschenmassen - es war überwältigend!!! So etwas hatte ich bisher noch nicht erlebt.

    Es war als ob jemand einen Schalter betätigt, plötzlich, mit einem Schlag war alles anders - so etwas wie A Bigger Bang. Von Stunde an war alles , was mit der Band zusammen hing, interessant. Die Zahl der CDs, Patten und Bücher wuchs ständig, Infos wurden aufgesogen... das geht bis dahin, daß man sich irgendwann "in so einem Forum" anmeldet...

    "How long can we go on? Forever. We`ll let you know when we keel over." KR

  • ... und Glückwunsch für die Idee zu diesem Thread!


    Ja, dem schliesse ich mich an, eine schöne und eigentlich simple Idee!


    Hätte nicht gedacht, dass so rege teilgenommen wird, es findet hier im Moment wohl ein Generationswechsel der Mitglieder statt, viele neue Mitglieder die sich auch trauen zu schreiben, dass war in der Vergangenheit eben oft das Problem.
    Und gleich so ein Thema zu eröffnen ist für Sandra 78 ein klasse Einstand! R.E.S.P.E.K.T :!:

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Kaum westliche Musik hier im Arbeiter- und Bauern- Plattengeschäft

    Schön Deinen Bericht zu lesen Voodoo L.E. :thumbsup:


    Man fühlt sich gleich wieder zurückversetzt in jene Zeit, da wir "Zonis" auch
    mal zu Stones-Konzerte fahren konnten.
    War schon etwas komisch mit dem Wartburg 1990 nach Berlin-Weissensee
    aufzubrechen, nur mit dem Wichtigsten; den STEEL-WHEELS Tickets im
    Gepäck für 39 DM.
    ;)
    Einfach dabei sein nach all den Jahren der Entbehrung. Bin froh, dass ich
    das miterlebt habe.
    Toll hier im Forum von anderen die Erlebnisse noch mal zu lesen.
    Bleibt zu hoffen, dass das Forum noch eine lange Zeit für uns bleibt!
    :stonestongue

  • aus älteren Treads zusammen gesucht:
    von Pokalheld:


    Ich habe als Kind noch ein bißchen NDW gehört. Und Klaus und Klaus. Deutsche Texte sind für Kinderohren besonders geeignet, sage ich mal. Dann versteht man auch mal 'ne Zeile. Auch wenn ich keinen Plan davon hatte, daß in 99 Luftballons der Kalte Krieg eine Rolle spielte. Später waren dann Michael Jackson und David Hasselhoff die Stars auf dem Schulhof.


    Als am 4.4.94 um 4 Uhr nachmittags der Jugendsender N-Joy an den Start ging, war ich mit dabei. Captain Kipp Dotter war die Comedyreihe, die ich beim Frequenzenstöbern zufällig gefunden hatte. Und da jeder N-Joy hörte, habe ich das halt auch gemacht. Die spielten selten mal Rock 'n' Roll wie Knockin' On Heaven's Door von Guns 'n' Roses. Viel öfter irgendso ein junges Zeugs wie Blümchen, Stefan Raab ("Hier-hier-hier kommt die Maus"), Cotton Eye von Rednex. Das gefiel mir eigentlich nicht so. Aber Musik spielte damals keine große Rolle. Es dudelte nur so im Hintergrund. Ich kannte viele Songs vom Hören, wußte aber die Titel oder die Interpreten nicht. Ich war einfach nicht festgelegt.


    Daher war mein erstes Konzert ein echter Wendepunkt. Danach war ich festgelegt: Ich mag vor allem Blues- und Hardrock. Am liebsten die Stones.


    Im Plattenschrank meiner Eltern habe ich Rolled Gold gefunden. Mein absolutes Highlight auf dieser Doppel-LP war Sympathy For The Devil mit diesem treibenden Beat, dem sachte beginnenden Gesang, der immer intensiver wurde und in einem Duell zwischen Geschrei und rasiermesserscharfer E-Gitarre mündet. Ich habe diesen Song tausend Mal gehört und es war so ziemlich das erste Mal, das ich einen Text dann auswendig gelernt habe.


    Meine erste MC könnte von Klaus und Klaus gewesen sein. Weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur noch, daß ich die Kassette im Autoradio meines Opas vergessen habe. Und kurze Zeit später hatte er das Auto verkauft, und die MC war futsch. Meine erste Single müßte Black or White von Michael Jackson gewesen sein. Dazu dann noch eine MC von Hasselhoff sowie ein Sampler von den Scorpions (mit Wind of Change auf englisch und russisch sowie Can't Explain und The Zoo). Meine erste Stonesplatte könnte Stripped gewesen sein. Spätsommer 1996 bei Brinkmann gekauft für 27 Mark. In den Folgejahren gab es fast den gesamten Stoneskatalog bei Zweitausendeins für jeweils 13 Mark.


    Ansonsten stehe ich auf Bands wie AC/DC, Led Zeppelin, Guns 'n' Roses, Aerosmith, Deep Purple, The Doors, Hendrix... die üblichen Größen halt. Auch auf deutsche Interpreten wie die Hosen, Ärzte, Götz Widmann, Grönemeyer (aber nicht das neue Zeug), Helge Schneider. Oder neue Bands wie Wolfmother, Ana Popovic, The Hives, Tetons. Dank Lastfm habe ich auch noch andere Stilrichtungen entdeckt, die mir gefallen. Downtempo lounge ambient irgendwas oder Triphop oder Flamenco oder Afrikanisches. Aber das läuft nur manchmal nebenher. Ich bin und bleibe beim Blues- und Hardrock mit Schwerpunkt Stones. Das ist nicht so simpel wie Punk, nicht so kompliziert wie Yes, nicht so aggressiv wie Metal, nicht so brav wie Pop.


    Die Stones nehmen einerseits viele Einflüsse von anderen auf und sind andererseits unverwechselbar. Sie haben um die 400 Songs aufgenommen, so daß für jeden Moment eigentlich immer was Passendes vorhanden ist. Leise, laut, langsam, schnell, funkig, punkig, poppig, folkig, mit Soul, mit Systhezisern, mit Slide, mit Powerakkorden, mit Saxophon, mit Klavier, mit Chor... es ist alles da. Ich muß nur noch auswählen. AC/DC ist auch eine harte Bluesband. Aber die variieren nie was. Entweder ist man in AC/DC-Stimmung oder nicht. Und beim Nachspielen der Songs fällt noch ein großer Unterschied auf: AC/DC lebt von präzisem Spiel. Die Stones leben von einer gewissen Schlampigkeit. Weiß der Geier, wie die ihre Dynamik kreieren. Keiths Rhythmusgefühl ist einzigartig. Jaggers Ausstrahlung als Frontmann unübertroffen. Seit ein oder zwei Tourneen bin ich in Charlies Schlagzeugspiel verliebt. Ich spiele kein Schlagzeug, ich verstehe das Instrument nicht, aber das Gefühl ist eben so. Der Baß ist auch noch ein Geheimnis, das ich zu lüften habe. Faszinierend.
    ------------------------------------------
    von Street fighting man:
    Ich habe es glaube ich schon einmal irgendwann und wo geschrieben.


    So Ende 64 oder Anfang 65 kam bei mir die Frage auf, Beatles oder Rolling Stones. Ich war damals fleißiger Bravo-Leser mit meinen 13 Lenzen. Durch meinen Freund Jürgen (jetzt wohnhaft in der Nähe von Schwerin), den ich schon seit dem Sandkastenalter kenne, bin ich dann zu den Stones gestoßen. Auch mein jetziger Freund Werner (bei uns angemeldet und PinballFreddie) war damals eher den Stones und den Who zugeneigt.


    Mir gefiel aber auch die Musik der Stones einfach besser, wie die der Beatles. Es kam dann so, wie es kommen mußte. Die Stones kündigen die erste Deutschland-Tour an unter dem Motto "BRAVO-Blitz-Tournee". Nach langem hin und her, meine Mutter wollte unbedingt verhindern, dass ich zu dieser Hottentotten-Musik hingehe, durfte ich mir dann doch eine Karte kaufen.


    Ich war dann mir Jürgen und Werner am 12. September 1965 beim Stones-Konzert in der Essener Gruga-Halle und dieser Tag hat mein Leben bis heute geprägt. Ich war ab diesem Tag endgültig ein Stones-Hardcore-Fan und dass jetzt schon seit 43 Jahren. Unglaublich, dass hätte ich 1965 auch nicht gedacht.


    Meine erste Stones-Single war "The Last Time" und meine erste LP "Out Of Our Heads". Mühsam vom Taschengeld gekauft.


    Ich hoffe, dass ich die Stones noch lange erleben darf. Es war eine wunderschöne Zeit bis heute.
    --------------------------------------------------------------


    von Cinema:



    1964. Die Beatles habe ich manchmal im Radio gehört, ihre Songs sogar in einem richtigen Circus. Ich kannte größere Jungs, die kannten Lieder von den Stones. Ich habe damals schon vermutet, dass ich die richtigen Lieder gar nicht kannte. Und dann waren es meine Eltern, die ungewollt meinen Musikgeschmack unwideruflich beeinflußt haben, indem sie eine im Fernsehgeschäft geschenkte Werbe-Schallplatte namens "Klingende Post" auf den Schallplatten-Stapel unserer "Fernsehtruhe" (Möbel mit Fernsehteil, damals nur ein Programm (!), Radio mit Senderskala und Plattenspieler) legten.


    Grausige deutsche Schlager wurden dort angespielt und anmoderiert von einem fröhlichen Paar. Und dann kam!: Zack. Bumm. Krach (*)!: "Demnächst veröffentlichen die Rolling Stones eine neue Platte mit dem Titel Little Red Rooster, wir stellen Ihnen hier kurz die Rückseite Off The Hook vor." 40 Sekunden, mehr gabs nicht, haben gereicht.


    Telefon hatten wir nicht, englisch konnte ich auch noch nicht, aber trotzdem war dieses "Off The Hook" das größte und beste, was ich bis dahin gehört habe. Nach diesem ersten Mal hatten die Jungs mit den pilzigen Frisuren mein Interesse verloren. "Off The Hook" höre ich immer noch gerne. Darum!




    * Zack. Bumm. Krach. (Erich Kästner)


    .......................


    nochmal Cinema


    Watt sind de Stones für mich?
    Für mich paßt keine der Kategorien oder mehrere.


    Von hier aus meine erste Erinnerung an die Stones geht ins Jahr 1964, als meine Eltern von ihrem Elektrohändler, der übrigens damals eine kleine Zeitschrift mit dem gesamten Monatsprogamm des Fernsehens (es gab ja nur einen Sender, der gelegentlich übertrug) mit seinem Namen verteilt hat, eine 33er-Schallplatte "Klingende Post" geschenkt bekommen hatten. Neben all möglichem Klangmüll konnte man da anderthalb Minuten "Off The Hook", die Rückseite der Single "Little Red Rooster" hören. Mir war da schon klar, dass sowas die Musik war, die ich mein ganzes Leben hören wollte (es gab da auch schon viele andere Prämissen, die mein Leben prägen sollten...). Ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass ich vorher schon etwas von den Stones gehört hatte, denn ich wußte damals, dass die sowas wie Konkurrenten hatten, die "Beatles" hießen.


    Jahre später wurde im WDR 2 in einer "Hitparade" (das war bei jedem Sender ne angesagte Sendezeit, um zu hören (oder auch nicht), was man nicht kaufen konnte) "The 19th Nervous Breakdown" angekündigt als die neue Single der Stones, und wenn man das hören würde, könnte man auch verstehen, warum der Titel verdientermaßen so hieße. Den Moderator habe ich fortan gehaßt, aber die Stones umso mehr geliebt.


    "JJF" (und natürlich sowas wie "GS" und "SFM") war seitdem das Medikament gegen meine Jugend-Depressionen, Musik vom einem anderen Stern. Da war ich hoffnungslos infiziert. Seitdem denke ich bei Musik zuerst an die Rolling Stones.


    Am 05.07.1982 wurde ich endgültig süchtig (nach RS), in Kölle bei meinem ersten Konzert.


    Es gibt auch Placebo: (nein, die eher weniger, das ist Musik meiner Töchter), Patricia Schmidt und Laurie Anderson und Kate Bush und natürlich Björk, Zimmerman's Robert höre ich natürlich gerne, und die "Zepps“.


    Aber spätestens jetzt merke ich, dass ich auch riesengroßer ein Fan der klassischen Musik bin. Ja, Bach, Beethoven, Rachmaninov, auch Wagner und all die anderen, Grieg, Sibelius und Skrjabin, ach, jetzt kann ich fast gar nicht mehr aufhören.


    Ich denke, ja, dass auch die "Stones" Kunst sind! Das meine ich wirklich ehrlich!


    Wenn ich in einer Stones-Show bin, hab ich in meinem Körper "vibs", ähnlich wie bei den o. g. "alten Säcken"!


    Anderseits ist Musik auch nur ein Teil meines Lebens. Ich habe Augen!


    Vielleicht rechteckig, ich weiß nicht.


    -----------------------------------------
    Dandelion:


    Boa... ich weiss gar net was ich da antworten soll.... :answer


    Ich bin ja nicht ganz so "GAGA" (und das ist ausgesprochen liebevoll gemeint) wie einige von euch ...oder mich hat die Realität nur einfach über die Jahre eingeholt und ich betrachte die Stones ...man wie soll ich das sagen...klar gehören die unweigerlich zu mir und zu meinem Leben...und ich möchte kein Konzert oder Tournee Erlebnis missen...aber ich denke ich käme nach einer gewissen Trauerzeit auch ganz gut ohne sie aus... *denk ich mal...( Sprich die Zeit in der sie dann nicht mehr touren werden etc.)


    In den Neunzigern war das weit aus schwieriger für mich...da verging fast keinen Tag ohne dass ich mir die Musik von ihnen anhören musste...oder ich hab mir jeden Tag Fetzten an Videos oder Dokumentationen in meiner Freizeit reingezogen ...auch wenn die Tourneen dann schon wieder lange vorbei waren... z.B. im Film 25x5 hab ich alle Texte und Interviewpassagen auswendig aufsagen können...und wenn ich dann unverhofft irgendwo einen Song gehört habe...hat mich das von jetzt auf gleich in eine ausgesprochene Euphorie katapultiert...das ist heute schon recht gelassener...klar freut es mich immer noch wenn ich im Radio oder sonst wo ...ganz unverhofft ...einen Stonessong höre... aber ich nerve dann schon nicht mehr meine unmittelbare Umgebung damit...oder texte dann die unmittelbar betroffenen Leutz, die das dann auch hören, mit Wissen über die Stones zu... :lol


    Ich glaube meinen Freunden und Bekannten bin ich in den Neunzigern damit schon öfters mal tierisch auf den Senkel gegangen... *lach...


    Heute vergehen durchaus schonmal ganze Wochen ohne dass ich mir auch nur einen Song von Ihnen gezielt reinziehe oder übersetze... aber dann packts mich mal wieder und ich gugg oder höre mir einen ganzen Tag lang nur Stones an... :zwinker


    Ich denke auch, dass mir das Internet ... schon eine ganze Menge an Informationen täglich bietet...so dass mein HEISS Hunger dann eigentlich schon immer gestillt ist... bzw. nicht mehr so hochkommt...oder irgendwie... :think


    Ich bin mir auch nicht sicher...ob ich ohne die Stones nicht genau so glücklich und zufrieden durchs Leben tigern würde wie mit den Stones... Ich brauchte sie auch nicht zwingend als Therapie...oder als Kick zum täglichen Überleben... mir gefiel / gefällt einfach die Musik...und ich interessierte mich für die Menschen die die Band letztendlich ausmachen ... auch was und wie sie die Musikwelt verändert und weiterentwickelt haben ... wie sie über die Jahre zu den Persönlichkeiten geworden sind die sie nun mal sind...und dass sie überlebt haben...


    Heidernei... es ist doch ganz schön schwierig seine eigenen Ansichten so zu Wort zu bringen... WARUM man diese Band mag und was sie einem bedeutet...


    Aber letztendlich lebt ja jeder sein eigenes Leben und muss seinen Alltag meistern... und da nützen mir die Songs der Stones halt net so viel...oder das Wissen über die Band...


    So gesehen ist das alles für mich dann doch nur ein nüchternes Hobby ...vielleicht bin ich auch nur zu Bodenständig und Scheinwelten oder Tagträumereien haben da wenig Platz.
    ---------------------------------------
    MrsM:


    Ich kann mich Dande gut anschliessen. Hin und wieder. Sehe das im Moment auch gelassener. Es gibt oder gab aber immer Zeiten wo es "schlimmer" war. Extrem genervt hab ich meine Eltern als ich ganz jung war, vor und während der Teenagerzeit, so ab 12 Jahre. Bis so 17. Da war ich total fixiert. Denke hatte mit Pubertät zu tun. Hab mich immer im Zimmer eingeschlossen (wirklich abgeschlossen mit Schlüssel), wollte nur Stones, speziell Keith, um mich haben. War schon sehr sehr krass. War kaum draussen. Da haben sich meine Eltern echt Sorgen gemacht. Ich war kalkweiss, weil nie draussen.. und so. Irgendwann ging ich dann raus. Hab die Stones "mitgetragen" draussen, in der Punk und Skin--Zeit. Aber immer war das Fieber da. Einfach anders als mit über 40. Keith war mein Traummann. Ist es heute nicht mehr, da mich da die gleichaltrigen alten Jungs schon mehr interessieren. Damals... nöööö was sollte ich mit Denen? Also war ich sozusagen so ein richtiger Teenager-Fan. Kreischend.. etc. Die Some Girls Zeit war wohl der Höhepunkt, ging dann weiter bis Tattoo You, jedoch begleitet von meiner Liebe zu Punk, Ska und so.. was sich für mich nie gegenseitig ausgeschlossen hatte.. Keith ist der grösste Punk.. harrr..und weiter.. bis Dirty Work. Da machten sie mich total sauer. Diese Streitereien.Vor allem Keith, der sich öffentlich geäussert hat. Urplötzlich war es weg. Wirklich weg. Bin erschrocken. Hab alles andere ab da lieber gemocht. Verschiedene Sachen, Prince, House und früher Techno, Rap, GNR, Nirvana.. etc.. und 1990 mit dem Basel Konzert gings langsam wieder aufwärts. Aber wirklch langsam. Nicht mehr diese heissblütige Liebe, sondern so gewachsene Liebe. Sie kam dann gottlob wieder. Ich ging jedoch nur an die Konzerte hier in der Schweiz. Ohne Internet. Und leider mit viel Angst vor Massen. Diese Angst vor Massen hab ich immer mehr abgebaut. Dann kam auch das Internet (sehr sehr spät 2003), dann gings wieder los. Fast schon wieder wie mit 13.. hi hi hi.. Ist ein geles Feeling. Man kann Verknalltheit nicht erzwingen. Nur ist verknallt auch irgendwie wie krank sein. Wobei ich jetzt schon Ruhephasen habe. Bei der Bigger Bang Tour z.B. wollte ich 2007 weniger Konzerte sehen, und es wurden doch wieder viel. Eigentlich zu viel. Irgendwann konnte ich das nicht mehr aufnehmen, war einfach nur müde. Aber es war eine Sucht. Ich liebte und hasste es. Habe mir in der Zwischenzeit ein 2. Standbein zugetan. John Frusciante von RHCP. Seine Solo-Sachen. Passen irgendwie vom Alter und allem viel mehr zu mir momentan. Aber durch den Treff, bin ich so oder so täglich bei den Stones. Bin jedoch nicht mehr verliebt. Es ist eine alte Liebe, die wohl andauern wird. Mit mal Wahn und dann wieder Ruhe.
    ---------------------------------


    logo:



    Die Stones sind einfach Bestandteil von mir seit dem ersten Ton (1963), den ich von ihnen gehört habe.
    Die sind in mir drinnen, Familie, Freunde, Arbeitgeber mussten mich mit den Jungs nehmen.
    Untrennbar.
    Ich hab mir nie Gedanken gemacht, wie ein Leben ohne Stones aussieht.
    Auch ohne aktive Stones sind die Stones bei mir. Das ist doch ein Gefühl!
    Aber wir werden zusammen noch viele Jahre haben (hoffentlich).
    -------------------------------

    Iris:


    .... und noch ein anderer Aspekt, die Stones haben mein bisheriges Leben seit Beginn der 70er sozusagen musikalisch begleitet, zu den meisten wichtigen Erinnerungen habe ich sofort einen Stones Titel im Kopf, viele persönliche, sagen wir mal, Entwicklungen und Weiterentwicklungen sind eng mit Platten und einzelnen Songs verbunden (nicht wirklich natürlich, aber es kam mir eben jeweils so vor und ich habe mich da gefunden, ob in der Musik oder den Lyrics). Prägend und wichtig ist somit in allererster Linie die Musik, ob nun zuhause am Player oder im Konzert irgendwo möglichst vorn (und das hoffentlich noch ganz oft...).


    Die Stones selber sind auf andere Art bedeutsam: Ich kann sie sie ja nicht wirklich kennen, also "benutze" ich sie (oder doch eher das Bild, das ich mir von ihnen gemacht habe) ein bisschen für meine eigenen Bedürfnisse (und auch Erinnerungen), je nach "Gemütslage". Die ganzen Stories (die wahren und die imaginären), die Sammelei drumherum, der Nervenkitzel und die Vorfreude bei der Organisation der eigenen Tour - all das macht dann eher das Hobby aus...


    Und wichtig ist dann eben auch das "Stones-Universum" im Internet, Gaga-mäßig natürlich, da bin ich auch anfällig, aber vor allem auf der eigentlich gar nicht so virtuellen Ebene, denn, wie und wo hätte ich Euch wohl sonst kennenlernen sollen.....


    --------------------

  • I know it's only Rock'n Roll but I like it ... :heart


    Wie sollte man es wohl besser erklären? Gar nicht. Weil sie schon so lange da sind. Weil dieses Gefühl sofort wieder da ist, sobald man sie hört.
    Ich lächle immer, wenn ich sie unverhofft im Fernsehen sehe oder sie zufällig im Radio laufen. Weil sie Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ron Wood sind.
    Bei all den vielen wahren und erfundenen Geschichten dreht es sich letztlich um Musiker, deren Musik mein Leben begleitet und bereichert.
    Die Musik ist einfach unvergänglich. Mit so vielen Masterpieces, die man gar nicht alle aufzählen kann. Die Stones live ... immer wieder unvergeßlich. Für mich unerreicht.
    Eine Faszination, die sie wohl selbst nicht erklären können. Und auch nicht wollen.
    Warum auch ... diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.

  • Logo hat jetzt schon zwei von meinen alten postings rausgekramt. Hier habe ich noch einen Geburtstagsgruß aus dem Stonestreff von 2008 an meinen Lieblingsgitarristen, auch der triffts:



    Stonestreff.com: Donnerstag, 18. Dezember 2008, 21:57



    Hallo Keith,
    Keith be happy!
    Danke für die allergrößten Songs meiner Jugendzeit: SFM, GS, JJF, die Sternstunden, die mich aufgeheitert haben in schwierigen Zeiten. Deine Liebe zu reinen Akkorden in open-Stimmung hat mich ebenso erreicht wie dein Sound, der nie perfekt sein durfte, weil Perfektion langweilig ist. Danke für deinen Gitarrenklänge beim 1973er Konzert in Brüssel!
    Danke für jede Tour, jede Platte/CD/DVD, für jede Show, die ich mit dir sehen durfte seit 1982. Play it again; mach weiter, ich will ich dich noch mal sehen! Egal, ob Vinos oder Stones. Aber, bitte keine Termine mehr verschieben!

  • Selber habe ich die Stones nur 2007 in Frankfurt gesehen und dieses Gefühl vergess ich niemals. Die ersten Klänge von "Start me up", Mick erscheint auf der Bühne - in diesem Moment ereilten mich geschätzte tausend Herzinfarkte auf einmal. Unfassbar, völlig hysterische Aufregung jenseits von Gut und Böse! Und was an diesem Konzert auch interessant war: Links neben mir ein Mann, schätzungsweise 30 Jahre älter als ich; vor mir ein kleiner Junge, der mein Sohn hätte sein können. Und alle schwimmen auf der gleichen Beigeisterungswelle. So etwas schafft nunmal keine Lady Gaga und kein Justin Bieber...
    Klar, stimmt schon dass jede Dekade so ihren guten und schlechten Seiten hatte. Aber rückblickend muss man doch sagen, dass die guten Dinge immer weniger werden. Die Platten meiner Eltern aus den 60ern, 70ern sind allesamt noch Musik mit Gefühl und Leben in jedem Akkord. Nicht nur die Stones, auch viele andere (Lynyrd Skynyrd, Simon&Garfunkel, Kinks, und natürlich auch unvergleichbar: Creedence Clearwater Revival). Diese Klänge begleitet vom Knistern im Vinyl machen immer wieder Gänsehaut.
    Nicht nur musikalisch bin ich eher Neuzeit-Feind. Die Welt wird doch immer seltsamer; man ist nur noch von piepsenden, blinkenden Displays umgeben, Fingerabdrücke im Personalausweis, Gesetze werden immer wunderlicher oder jetzt der gestrige Nachrichten-Knüller: Die Plastiktüte soll verboten werden!! Nun ja, da frag ich mich doch, ob die Politik nichts wichtigeres zu entscheiden hat.
    Ich für meinen Teil versuche musikalisch und auch sonst am "guten Alten" festzuhalten: Ich gehöre zur aussterbenden Rasse, die KEIN HANDY besitzt (doch, ich habe trotzdem Freunde, mit denen ich in Kontakt stehe); mein Auto ist ein alter Opel Baujahr 1967 ohne Navi, ohne Airbag, ohne Gurte (ja, ich komme trotzdem überall an und überlebe es).
    Gerade läuft im Radio "Drift away" von Uncle Cracker..... die Jugend denkt "Wow, da hat Uncle Cracker ja ein ganz tolles NEUES Lied geschrieben." - wir aber wissen besser, wo das Lied herkommt!! Ich habs auf der Through the vaults darkly 2010 LP :thumbup:

  • Links neben mir ein Mann, schätzungsweise 30 Jahre älter als ich; vor mir ein kleiner Junge, der mein Sohn hätte sein können. Und alle schwimmen auf der gleichen Beigeisterungswelle.

    Genau das trifft 's....!!! :heart :bäääää :klatsch :bang :blues :banana :guitar :cheers :cool :stonestongue

    Nijmegen 2007

    "How long can we go on? Forever. We`ll let you know when we keel over." KR

  • Toller Thread , habe ich gerade erst entdeckt.
    Also erzähle ich auch mal wie es bei mir war.Ich bin Jahrgang `57 , also absolut Kind der 70er !! Damals liefen die Stones für uns einfach immer mit, aber für mich und meine Freunde waren sie halt damals irgendwie zu alt.Wir haben halt mehr für die Boys geschwärmt die im Alter näher waren,z.b. Sweet ,T.Rex ,Slade.Stones waren zu meiner Schulzeit Oldies !!! Aber eben auch irgendwie cool,so ein bißchen verboten.Und die Songs wurden natürlich auf Feten gerne gespielt.
    `74 kam ich aus der Schule,stand zu der Zeit sehr auf Hardrock,Deep Purple,Uriah Heep,Led Zeppelin.Dann `76 hätte ich die Stones ja durchaus in der Westfallenhalle sehen können,aber da war meine Reggae Zeit , und ich habe nichts anderes gehört.Gott sei Dank war ich auch auf dem legendären Bob Marley Gig in der Westfallenhalle.
    Anfang der 80er habe ich dann ,ich glaube es war Beggars Banquet , in die Finger bekommen.Vorher kannte ich ja nur die Hits,die halt damals auch noch öfter im Radio liefen.
    Als ich das gehört habe, sind mir gleich die Ohren weggeflogen , und ich dachte, verdammt warum hast du dich für diese Band erst so spät angefangen zu interessieren?Das war so geil mit dem Blues (hatte ich vorher nie gehört) und diese Stimme von Mick :heart :heart !! Ich habe mir dann alles systemathisch besorgt,hatte auch noch viel Glück,weil man da ja noch viele Bootlegs ganz offiziell kaufen konnte.Aber ich war auch ein bisschen traurig,weil es war ja Streit zwischen Mick und Keith und nach Europa `82 ( die ich auch noch komplett verpasst habe ) war ja nichts mehr.Dann kam aber `89 der grosse Neuanfang,und am
    :stonestongue 30.05.1990 habe ich sie das erste Mal live gesehen.`93 habe ich mir die Zunge stechen lassen,und seitdem begleiten mich meine Jungs in jeder Lebenslage und sie sind ein Teil von mir geworden ,wie es nie eine andere Band oder ein Sänger geschafft haben.Durch die Stones habe ich so viele andere Musikrichtungen kennengelernt,das ist unglaublich.Ich behaupte mal ,das viele Stonesfans vielseitiger in ihrem Musikgeschmack sind als Fans von anderen Bands.Einfach weil unsere Jungs jede Musikrichtung spielen können!!! Sie haben sich immer wieder erneuert,sind nie stehengeblieben,schaffen es ihre eigene Songs immer mal wieder anders zuspielen,nehmen sich selbst nicht so wichtig,haben Humor und sind ganz einfach immer noch ,, Die Jungs ,, geblieben!!!!

    I´m a kingbee baby , buzzing around your hive !!!