Samstag 15. April 2006, 08:30 Uhr --
München (ddp). Die Verwertungsgesellschaft Gema rechnet durch die Fußball-Weltmeisterschaft mit zusätzlichen Einnahmen für die Rechteinhaber. «Etwa 500 000 Euro mehr könnten es schon werden», sagte Vorstandssprecher Jürgen Becker der Nachrichtenagentur ddp in München. Dadurch rechne die Gema auch mit einer verbesserten Gesamtbilanz für das gesamte Jahr.
Wer während der WM Fernseher oder Leinwände öffentlich aufstellt, muss Gema-Gebühren für die während der Sportübertragungen gespielten Lieder wie zum Beispiel die Nationalhymne zahlen. Auch die Kommentare der Reporter sind urheberrechtlich geschützt. Daher müssen die Anbieter von Sportübertragungen wie Gastwirte Lizenzen erwerben.
Diese kosten während der WM knapp 24 Euro für einen Fernseher und knapp 91 Euro für einen Großbildschirm. Im Vorfeld der WM informierte die Gema rund 230 000 Betriebe wie Kneipen und Diskotheken darüber. Becker sagte, er gehe davon aus, dass «die meisten zahlen». «Die Deutschen sind gesetzestreu», betonte er.
Während für die Fußballparty mit der Familie im Garten keine Lizenz fällig werde, ändere sich dies bereits, wenn mehrere Nachbarn mitschauten. Becker räumte ein, dass dies jedoch schwer zu überprüfen sei. Die Gema werde aber angekündigte Veranstaltungen kontrollieren und abgleichen, ob Lizenzen erworben wurden.
Die Gema ist die deutsche Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Als Treuhänderin verwaltet sie die Nutzungsrechte der Musikschaffenden. Gewinne macht die Gema nicht: Alle Einnahmen schüttet sie nach Abzug der Verwaltungskosten an die in- und ausländischen Urheber, deren Werke aufgeführt wurden, aus.