• Ein kicker-Kommentar über Fußball, Doping und Neururer:


    Doping: Sommerloch-Füller
    Neururers alte Story bringt nichts


    Franz Beckenbauer sagte im Mai 1977: "In der Bundesliga wird geschluckt und gespritzt." Der frühere Bremer Profi Per Roentved schrieb 1979 in seinem Buch "Die Kehrseite": "Ich weiß, dass einige Spieler von Werder Bremen sich permanent dopen."


    Toni Schumacher erklärte schon im Juli 1981: "Um nicht hinterherzulaufen, um überhaupt einen Platz in der Mannschaft zu bekommen, greifen Spieler zu Dopingmitteln." Paul Breitner meinte im Februar 1982: "Jeder, der ehrlich ist, kann nicht daran vorbeigehen, dass es Doping gibt."


    Toni Schumacher, Torwart und Kapitän der Nationalelf, kostete es 1987 seine Länderspielkarriere in der Nationalelf nach 76 Einsätzen, nachdem er sein Buch "Anpfiff. Enthüllungen über den deutschen Fußball" vorgestellt hatte. Der Kölner sprach offen über Doping.


    Der kicker befragte im Februar 1987 alle Bundesligaprofis, 216 antworteten, 31 sagten aus, dass in der Bundesliga gedopt werde. "Natürlich wird gedopt, Captagon genommen", sagte Hans-Günter Neues, der frühere Kapitän des 1. FC Kaiserslautern. Sein Mannschaftskollege Erhard Hofeditz erklärte: "Ich habe mehrere Spieler erlebt, die sich ab und zu durch einen Schub geholfen haben."


    20 Jahre später hat Trainer Peter Neururer, der inzwischen eine mündliche Stellungnahme beim DFB abgegeben hat - eine schriftliche soll folgen -, die alte Story aufgewärmt, aber gleich eingeschränkt, dass mit Beginn seiner Tätigkeit bei Schalke 04 im Jahr 1988 "die Sache längst vorbei" gewesen sei. Trotzdem hat Neururer großes Echo gefunden, Trainer Benno Möhlmann und sein ehemaliger Münsteraner Spielerkollege Hans-Werner Moors sowie andere wussten um das Aufputschmittel.


    Seit 1988 führt der DFB Dopingkontrollen durch, 984 Proben wurden in der vergangenen Saison genommen. Niemand schließt aus, dass weiter im Fußball gedopt wird. Paul Breitner meint heute, "dass wir seit Einführung der Dopingkontrollen im Profibereich nur mehr von Einzelfällen reden - aber ich würde jetzt nicht mit dem Finger auf die Radfahrer zeigen." Allein: Mit Neururers "Enthüllungen" von anno dazumal wird nur ein "Fußball-Sommerloch" gefüllt.


    Rainer Franzke (18.06.2007)

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

  • nun liest man "jeden" Artikel mit anderen Augen!


    heute:


    Europameister Jan Fitschen hat seine letzte Chance zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Osaka bravourös genutzt. "Ich war im Ziel so happy, ich hätte die ganze Welt umarmen können", jubelte der 30-jährige Wattenscheider nach seinem furiosen 5000-Meter-Lauf am Samstagabend beim EAA-Meeting im belgischen Heusden. In 13:14,85 Minuten jagte er Arne Gabius das WM-Ticket noch ab, lief persönliche Bestzeit und verbesserte sich mit der schnellsten Zeit eines Deutschen über diese Distanz seit fünf Jahren auf Rang drei der europäischen Jahresbestenliste.

  • Es geht weiter...........


    Astana suspendiert Kaschetschkin


    Astana-Fahrer Andrej Kaschetschkin
    Nächster Dopingfall beim kasachischen Team Astana, für das auch der deutsche Radprofi Andreas Klöden fährt: Andrej Kaschetschkin ist bei einer unangemeldeten Trainingskontrolle am 1. August im türkischen Belek positiv auf Blutdoping getestet worden. Nach dem "schweren Schlag für das Team", so Astana in einer Pressemitteilung, wurde der Fahrer mit sofortiger Wirkung vom Rennstall suspendiert. Auf das Ergebnis der B-Probe wird noch gewartet.

  • Sponsor T-Mobile hält an Radsport-Engagement fest


    (dpa) - Sponsor T-Mobile hält bis 2010 an seinem Engagement im von Doping-Skandalen erschütterten Profi-Radsport fest. Das teilte das Unternehmen in Saarbrücken mit.


    Nach dem positiven Doping-Test bei T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz und weiteren Dopingfällen bei der Tour de France hatte das Bonner Telekommunikations-Unternehmen sein Sponsoring auf den Prüfstand gestellt.


    T-Mobile behalte sich allerdings vor, bei weiteren Doping-Fällen im Team sein Engagement «umgehend» zu beenden, sagte Frommert. Zudem sollten die Fahrer der Mannschaft auch finanziell zum Anti-Doping-Kampf beitragen. Dies solle vertraglich geregelt werden. Darüber hinaus würden sich alle Profis zusätzlichen Doping-Tests unterziehen.


    Die Telekom war 1991 ins Radsport-Sponsoring eingestiegen, zunächst mit dem Team Telekom, seit 2004 dann mit dem Team T-Mobile. Das Unternehmen habe sich die Entscheidung zur Fortsetzung seines Engagements nicht leicht gemacht. Frommert sagte jedoch, wer verändern wolle, dürfe nicht weglaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Street Fighting Man ()

  • Zitat

    Street Fighting Man schrieb am 09.08.2007 15:07
    Sponsor T-Mobile hält an Radsport-Engagement fest


    (dpa) - Sponsor T-Mobile hält bis 2010 an seinem Engagement im von Doping-Skandalen erschütterten Profi-Radsport fest. Das teilte das Unternehmen in Saarbrücken mit.


    Was wollen die sonst mit ihren Epo-Vorräten machen???

  • War eine interessante Sendung gestern Abend in der ARD ("Blut und Spiele"). Da ging es vor allem um die Leichtathletik von den Achtzigern bis heute. Am nächsten Mittwoch endet dann der Zweiteiler mit Radsport, Baseball, Skilanglauf und Juventus Turin.

    Les Trois Tetons in Oberhausen - ich war dabei

  • Zitat

    GNILLOR schrieb am 09.08.2007 19:13
    Nieder mit dieser Scheinmoral, jeder sollte nehmen können was er will und sein Körper aushält.



    ... nur wissen das die wenigsten. Dopingmittel sind gefährlich und können zu Körperverletzung führen.
    Deswegen dürfen diese niemals freigegeben werden.

  • Arme Martina Hingis - ist anscheinend mit Kokain-Doping erwischt worden.


    Finde ich komisch - Kokain hat keine leistungsfördernde Wirkung, höchstens schmerzstillende. Von daher gehört Kokain für mich eigentlich nicht auf die Dopingliste.


    Arme Martina.