Stuttgart 03.08.2006
Endlich kam der Termin für das Konzert näher, auf das wir uns alle schon so lange gefreut hatten – und plötzlich klappte nichts mehr – Umzug, kein Babysitter für 2 Nächte – und so wurden aus den 2 geplanten Tagen nur eine endlose Zugfahrt und einige Stunden – aber die wurden dann so gut, dass ich es nicht bereut habe und gerne fest in mein Langzeitgedächtnis einspeichern werde.
Ich habe mich also am 03.08. morgens um 7.00 Uhr in Magdeburg in den Zug gesetzt, voller Spannung, was mich wohl erwarten würde. Nach 10 Minuten Löcher in die Luft starren fiel mir die Bildzeitung im Gepäcknetz ins Auge – und ich habe tatsächlich die Blödheit besessen, reinzuschauen. Das bereute ich auch sofort, denn es sprang mich ein in üblicher Manier aufgeblasener Bericht über Attentate auf die Bahn mit Gasflaschen in Gepäckstücken an. Ohhhhhhhhhh! Kurzes Durchatmen und an Kind zu Hause, Stones in Stuttgart und alle Leute, die ich endlich dort treffen wollte denken und ich kam zu dem Schluss, dass nichts passieren DURFTE!
Nach zweimal Umsteigen kam ich um 12.08 Uhr auf dem Stuttgarter HBF an. Ich stieg in ein Taxi und nannte mein Ziel, das Hotel der Stones, in dem ich Mrs. M und LQ treffen wollte. Daraufhin knurrte mich der Taxifahrer kurz an und meinte: DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN! Obwohl sonst sehr friedlich, hinterfragte ich dann doch kurz, welches Problem es denn gäbe. Er meinte, er musste 1 Stunde in der Schlange stehen, um 5 Minuten zu fahren. Und ob ich etwa auch wegen DIESEN HEINZELMÄNNERN hier wäre. Ich heftete ihn in Gedanken unter der Kategorie „BESCHEUERT“ ab und konzentrierte mich lieber wieder auf das Wesentliche. Inzwischen war ich aufgeregt und neugierig auf das Treffen mit Mrs. M und LQ, was mich dann den Abschied von dem Taxifahrer leichter verschmerzen ließ – ich ließ ihn mit den Worten: Dann entschuldigen Sie, dass ich ihren Tag versaut habe. Stehen und hypnotisierte die Drehtür des Hotels.
Dort erschienen kurz darauf die Langersehnten und mussten sich von mir zerquetschen lassen – Yap Yap auch gleich mit – sein Pech, dass er mit runterkam.
Wir gingen dann rauf und hatten ein bisschen Zeit zum quatschen – zur Abwechslung mal live und nicht per PN oder Chat oder Posting – ein völlig neues Gefühl, an das man sich durchaus gewöhnen konnte. Dann ging es auf in Richtung Schlossplatz – schließlich wollten wir dort noch mehr Leute treffen – SFM, LOGO und ANITA, Neandi, Pokalheld, YY wieder, Jumpin´Jack, VDKF, Big Lebowski……………..es ging zu wie im Taubenschlag, was der Bedienung des Cafes Angst einzujagen schien. Auch hier verging die Zeit viel zu schnell, ich glaube, wir hätten es noch ein paar Stunden zusammen aushalten können. Doch es warteten ja die Stones auf uns – und die wollten wir nun wirklich nicht warten lassen.
Nach einem kleinen Umweg durch die City und ihre Parkhäuser (grins) rüsteten wir uns für das Konzert und brachen in Richtung Stadion auf. Dort angekommen genoss ich sofort die typische Atmosphäre – die vielen Leute in ihren Stones-Shirts, die Plakate, Merchandising-Stände, eben dieser immer wiederkehrende Ameisenhaufen in freudiger Erwartung. Ein bisschen shoppen, den richtigen Eingang suchen und ab in den FOS-Bereich auf Ronnies Seite. Trotz der bereits recht späten Zeit konnten wir richtig schön vorne an der Seite stehen und gleich einige Leute vom Nachmittag wiedertreffen. Ach ja, Labisauger, der auch nachmittags im Cafe gewesen war, konnte uns nun von ONSTAGE beobachten oder wir ihn dort oben.
Die Show war für mich vom ersten Moment an einzigartig- die Jungs waren gut drauf und gaben alles, vorneweg immer wieder Mick, der mich völlig in seinen Bann zog, aber auch ein grinsender Keith, der alle Gerüchte um angeblich noch vorhandene Beeinträchtigungen Lügen strafte. Sie spielten, als wollten sie nicht mehr aufhören und mittendrin ich, das erste Mal bei einem Konzert umgeben von Leuten, die ich mochte und nicht nur von lauter fremden Fans. Dazu kam noch, dass ich noch nie so hin- und hergelaufen bin bei einer Show, ich war bisher immer irgendwo eingekeilt und das stundenlang. Daraus ergab sich ein ganz anderes Gesamtgefühl – überall eine Stimmung, die ich wie ein Bild vor Augen habe, es war einfach GEIL, kann es nicht anders sagen. Ein nicht enden wollendes Satisfaction zum Schluss, bei dem selbst die Leute, die immer über den Song geschimpft hatten, mitgingen, gab mir dann echt das Gefühl, dass auch die Band gar nicht aufhören und uns etwas zurückgeben wollte. Leider war dann irgendwann doch Schluss und der einzige Genuss bestand im Moment darin, in die leuchtenden Augen der rausströmenden Massen zu sehen, die strahlenden Gesichter anzuschauen und immer wieder Wortfetzen wie MICK HAT…, Keith hat – und HAST DU GESEHEN…und DAS WAR GEIL… aufzuschnappen.
Nachdem uns die Ordner von allen möglichen Plätzen vertrieben hatten, weil z.B. die Bühne abgebaut oder dann auch das Stadion geschlossen werden sollte, fanden wir uns nach nochmaligem Shopping, sammeln und einem kleinen Fußmarsch in irgendeinem Polizeivereinsheim ein, wo wir auf Lothar und Anita warteten und diese eine Ecke weiter auf uns. Es fanden sich immer noch weitere Treff und Forum-Members ein, immer mehr Namen bekamen Gesichter. Leider mussten wir auch hier irgendwann Abschied nehmen – viel zu kurz war die Zeit.
Wir durften nun erfahren, dass der Nahverkehr in Stuttgart in den Genuss kommt, selbst bei Großveranstaltungen pünktlich Feierabend zu machen. Das bedeutete leichte Aufregung, weil einige von uns (ich auch, aber erst um 3.12 Uhr) noch mit Zügen weitermussten. Irgendwie kam aber dann doch ein Taxi vorbei und das Problem war gelöst. Ich hatte also noch Zeit, mit Mrs. M und LQ die Hotelbar zu besuchen! Ja, und was uns dort erwartete……..
Es war rappelvoll – kein Wunder, wenn sich Bobby, Bernhard und Blondie bei „Dienst an der Bar“ abwechseln. Wir trafen wieder auf Yap Yap und bessere Hälfte, der es sich nicht nehmen ließ, mit LQ eine kleine Autogrammtour zu veranstalten. Es war AUFREGEND – so hätte es weitergehen können. Aber leider war auch hier die Zeit begrenzt, wie gesagt, ich musste um 3.12 Uhr im Zug sitzen. Deshalb hieß es bald Abschied nehmen und rein ins Taxi zum Bahnhof – SCHMERZEN!
Der Zug war voll mit Stones-Fans, was mich aber nicht wirklich tröstete – wie immer nach Konzerten begann ich, in ein tiefes Loch zu fallen. Dieses: Ich will nicht, dass es zu Ende ist, es soll weitergehen und das Nicht-Wieder-In-Den-Alltag-Zurückwollen begann. Dazu kam noch, dass so viele liebe Leute nur im Schnelldurchlauf treffen konnte, was sofort das Gefühl hervorrief, dass die Zeit für einen TREFF-TREFF überreif ist. Oder die Stones müssen immer weitertouren, dass wir uns bei den Shows sehen können………… ODER BEIDES??????
I CAN´T GET NOOOOOOO SATISFACTION………………………………
