16 m £ & Counting Tour - TH€ RO££ING $TON€$


  • Ein lesenswerter Bericht alles in allem und so nochmal das Wichtigste auf den Punkt gebracht, finde ich.
    :)


    Vor allem der Satz von Keith: " Wir machen das alles nicht bloß für vier Konzerte"; freut mich zu lesen.


    Das motiviert sicher alle Stonesfans.
    Danke LQ nochmals für diese Ausführungen. ;)

  • [quelle]http://www.spiegel.de/kultur/m…uxusartikel-a-863543.html[/quelle]


    Rolling Stones in Paris


    It's only capitalism, but I like it


    Von Sebastian Hammelehle


    Erst ein Überraschungskonzert, dann der Auftritt
    für einen Investmentfonds: Bei ihrem Gastspiel in Paris zeigen die
    Rolling Stones so deutlich wie nie zuvor, dass sie die Logik des
    Kapitalismus perfekt beherrschen - ihr Publikum wird zur Staffage eines
    Marketing-Gags.




    Im Juli 2012 schrieb Edouard Carmignac einen offenen Brief an den
    französischen Staatspräsidenten Francois Hollande, groß platziert im
    Rahmen einer internationalen Anzeigenkampagne in Tageszeitungen in
    Frankreich, Deutschland und Italien. Von "einer Anhäufung von
    verhängnisvollen Drohungen" war dort die Rede. Anlass: die Fiskalpolitik
    des im Mai vereidigten Sozialisten. Die verurteilte Carmignac als
    "enteignendes Steuerwesen", das die Unternehmen aus dem Land treibe.
    Hollande hatte angekündigt, Einkommen über einer Million Euro im Jahr
    mit 75 Prozent zu besteuern und den Verdienst über 150.000 Euro mit 45
    Prozent.




    Carmignac wäre davon wohl persönlich betroffen. Über sein
    Investment-Unternehmen Carmignac Gestion schrieb das "Handelsblatt"
    kürzlich: "Selten war ein Fondshaus so erfolgreich. In wenigen Jahren
    sammelten Gründer Edouard Carmignac und sein Team über 50 Milliarden
    Euro ein."



    Nun macht Carmignac Gestion auf andere Art Schlagzeilen. Wie das
    französische Nachrichtenmagazin "Le Point" mitteilte, veranstaltet der
    Vermögensverwalter Ende Oktober in Paris "the biggest secret event of
    the year" - es dauerte nicht lange, bis die Presseagentur AFP meldete,
    um was es sich handelt: ein Privatkonzert der Rolling Stones.




    Zynischer Gag




    Es wäre wohl naiv, daran zu erinnern, dass die Band, irgendwann mal,
    vor über vierzig Jahren ein Album aufgenommen hat, das "Beggars Banquet"
    (Bankett der Bettler) hieß, dass darauf ein Song mit dem Titel "Street
    Fighting Man" zu hören war - und dass die Straßenkämpfer damals, auch in
    Paris, nicht gegen zu hohe Steuersätze protestiert hatten. Wir alle
    werden schließlich älter, arrangieren uns mit dem System und nicht jeder
    Rockstar entdeckt mit fortschreitenden Jahren die Segnungen des
    Postmaterialismus. Rockmusik ist längst ein globaler Marken-, wenn nicht
    Luxusartikel, bei dem es nicht um Rebellion geht, sondern darum,
    welcher Auftraggeber am besten zahlt.




    Im Fall von Beyoncé Knowles war dies 2008 ein Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi,
    der für einen Auftritt der R'n'B-Königin zwei Millionen Dollar zahlte.
    Auch Mariah Carey, Nelly Furtado oder der Rapper 50 Cent traten vor dem
    Gaddafi-Clan auf. Der Schwiegersohn des kasachischen Autokraten
    Nursultan Nasarbajew beauftragte Elton John. Michael Jackson ließ sich
    vom Sohn des Königs von Bahrain aushalten. Was ist dagegen ein
    Investmentfonds in einem demokratischen Land?



    Zynisch ist das Gastspiel der Rolling Stones in Paris nicht, weil die
    Band damit vollends mit dem Rebellengestus der Rock- und Gegenkultur
    der Sechziger bricht. Der mag sie weltberühmt gemacht haben.
    Wahrscheinlich aber hat sie niemals daran geglaubt.



    Zynisch ist das Gastspiel, weil die Band mit einem anderen als "Überraschungskonzert" inszenierten Auftritt am Donnerstagabend
    deutlich gemacht hat, welche Rolle dem weniger zahlungskräftigen
    Publikum im weltweiten Rock'n'Roll-Zirkus 2012 überhaupt noch bleibt:
    die der Staffage eines klug orchestrierten Marketing-Gags.




    Markenpflege




    Eine Karte für das Clubkonzert am Donnerstag kostete zwar nur 15
    Euro, dafür aber waren den Rolling Stones die Schlagzeilen, auch der
    internationalen Presse, sicher - der herrschende Tenor war dabei denkbar
    arglos: Als hätten die vier sich aus bloßer Rock'n'Roll-Romantik zu
    diesem Auftritt hinreißen lassen.



    Die Kalkulation hinter dem Konzert dürfte deutlich kühler sein: Bei
    den regulären Konzerte im Herbst, mit denen die Band sich, wie Gitarrist
    Keith Richards im Gespräch mit dem US-amerikanischen Musikblatt
    "Rolling Stone" andeutete, für eine größere Tour warmspielt, kosten die
    besseren Plätze in den USA über 800 Dollar.




    Was die Rolling Stones mit ihrem Clubkonzert in Paris betrieben haben,
    nennt man Markenpflege: Mit einer spontan und unkommerziell wirkenden
    Aktion wird für die nötige Street Credibility gesorgt, mit der sich das
    Produkt dann um so besser und teurer verkaufen lässt - schließlich
    zehren die Rolling Stones vor allem von ihrem Ruf. Auch wenn die
    Superstars der Popkultur als Markennamen mindestens ebenso wertvoll sind
    wie die im Interbrand-Luxusartikler-Ranking derzeit vorn liegenden
    Louis Vuitton, Gucci und Hermès - den Ruf, eine Band für
    Investmentbanker zu sein, können sich selbst die Rolling Stones nicht
    leisten.



    Vieles hat sich geändert seit den sechziger Jahren, zu Rockkonzerten
    aber geht man zumindest als Stones-Fan noch immer, weil man sich jung,
    wild und rebellisch fühlen möchte. Vor vier Jahrzehnten war dieses
    Gefühl fast umsonst zu haben. Heute ist es nahezu unbezahlbar - wenn man
    denn nicht in den äußerst seltenen Genuss eines 15-Euro-Auftritts
    kommt.



    Für alle anderen Stones-Fans gilt: Was sind schon ein paar hundert
    Euro für eine Eintrittskarte, wenn man dafür endlich mal vom harten
    Alltag abschalten kann, und sei es von dem als Investmentbanker.
    Vielleicht vergisst man dabei sogar die Steuerpolitik der Sozialisten.

  • WOW, Danke für diesen Artikel cinema!!!! Der bringt es mal richtig auf den Punkt, besonders der sarkastische Unterton gefällt mir!


    Gibts den auch als Printausgabe? Das wäre der Deckel auf meine Sammlung!


    Bankett der Bettler, jaja...


    Dem Gegenüber steht der Artikel bei rollingstones.com: http://www.rollingstones.com/2…ay-surprise-gig-in-paris/

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Offenbar haben sich die Ticket Reseller verrechnet.


    Laut Gazza (auf IORR gepostet) hat alleine Viagogo für jede der 4 Shows 2'500 Tickets auf dem Markt. Natürlich für extreme Preise. Das ist nur einer der Reseller.


    Es ist also gut möglich, dass man vor Ort an günstige Tickets kommt. Ich weiss aber nicht was diese Reseller wirklich machen, wenn sie drauf sitzen. Zuerst Preise runter, nur wie weit runter?


    Das würde dann aber auch heissen, dass da sehr viele Plätze frei wären beim Konzert. Wenn alleine Viagogo z.B. 2'000 nicht verkauft. Und da noch andere auf Tickets sitzen. 2'000 sind immerhin 10%.


    Ein weiterer Verkäufer hat für die beiden Shows in Newark je 2'700 noch im Verkauf. Für die Newark Shows wären also je 5'000 nicht verkauft. Bei einer Kapazität von 19'500 wäre das dann wirklich nicht gut. Wenn es noch mehr Reseller gibt, die da anbieten (was sicher der Fall ist), dann gehen entweder die Ticketpreise sehr sehr weit runter oder die Halle ist nur halb voll.


    Es ist schon krass wie die Reseller, die Tickets abgreiffen beim Verkauf.

  • So nach der Atlantic City vera..von 2006 und dem Beacon Theater von 2006 ist es entgültig aus mit den Stones und mir.Habe eine ganzes Zimmer voll mit Mitbringsel Bootlegs,Bildern,Bücher,CD`s die erstmal auf den Boden gehen.Ich könnte mir es bestimmt leisten nach London oder Newark zu fahren,haben gerade ein Haus verkauft,möchte jetzt nicht angeben.Wir werden unser Geld in Urlaub anlegen so lange es geht.Januar Thailand,im Sommer Balkan.Im Dezember 2013 feiern wir den 27?oder? Geburtstag meiner Frau mit unseren 2 Kids mit Anhang im Big Apple.Alleine weiter in die Karibik. So ist das Geld auch gut angelegt.


    Was will man mehr die Schmach von der Berlinale wo wir als Fans nocht nicht einmal eines Blickes gewürdigt wurden?Jetzt ist Feierabend.


    2005-2007 haben wir einen guten Kleinwagen verjuxt,was wir absolut nicht bereuen,war eine geile Zeit tolle Leute kennen gelernt,was sich auf solchen Fantreffen nochmals ergeben kann.


    Eigentlich hatte ich 2006 seit AC und Beacon schon mit den Stones gebrochen,aber auf dem Mississippi der wars die Mosel?Ist dank Jan und Adele das Feuer wieder entfacht.Jetzt sind aber weitere 5 Jahre vergangen,die Weltwirtschaftskrise hat um sich geschlagen,wer war schuld?Nein,nicht die Schweizer!!


    Die habgierigen Banker!!!Warscheinlich auf die Stones abgefärbt.


    Und wer baded den mist aus,wir alle,wir Arbeiter,Dumpinglöhne.Arbeitslosengeld 2(Das andere Wort was nach einem korrupten Manager benannt wird möchte ich nicht erwähnen)empfänger.Die genemigen sich ja heute auch noch ihre bonis,auch bei schlechten Zahlen.Ich habe die schnauze voll,werde meine Sammlung über kurz oder lang verkaufen damit mir nicht mehr alles vor den Füßen liegt.


    Die Beatles oder die Stones?


    Sorry,habe mich damals falsch entschieden.


    Möchte hiermit keine Bankarbeiter angreifen.

    Please Allow Me To Introduce Myself
    Im A Man Of Wealth And Taste

  • Schlimm das zu lesen, wieder ein Ex-Fan... ich verstehe das immer noch nicht so recht. Der Laib Brot kostet heute auch mehr als vor fünf Jahren, vom Glas Bier gar nicht zu reden, aber die Preise für Stones-Karten sollen sinken? Man kann doch von den Stones nicht erwarten, dass sie eine Gratis-Tournee spielen - sie verlangen nicht mehr als sie wert sind (eher weniger). Auch kann man realistischerweise von Megastars wie den Stones nicht erwarten, dass sie jeden einzelnen Fan umarmen, wenn sie irgendwo in der Öffentlichkeit unterwegs sind. Die Stones sind das größte Vermächtnis der Rock ´n´ Roll- Musik und deren einzig würdige und noch lebende Vertreter. Die Stones sind ein Weltwunder und mit normalen Maßstäben kommt man hier nicht weiter, da muß man einen anderen Maßstab anlegen. Etwas so Einzigartiges wie die Stones kann es nicht umsonst geben oder zum Preis einer Provinz-Kappelle...


    In Anbetracht all dessen ist Motzen über Kartenpreise (meiner Meinung nach) Fehl am Platz. Im Gegenteil, man sollte sich freuen, denn die Gelegenheit kommt (vielleicht) nie wieder. Manche hier reisten bei der letzten Tour den Stones noch von Land zu Land hinterher (was wohl teurer war als 500 Euro) und nun sind sie Ihnen plötzlich zu teuer, weil sie sich erlauben, das zu verlangen was sie wert sind und was ihnen ohne Frage zusteht. Die Karten sind nicht billig, aber leistbar, notfalls muß man sich halt Geld leihen, die Karre verkaufen oder den Patenonkel um Geld angehen. Jeder der wirklich will, kann den Schotter erübrigen, manche verzigaretten die 500 Euro in ein paar Monaten, ohne sich zu beschweren. Aber den Wert der Stones wollen sie nicht sehen oder begreifen, das kann ich nicht verstehen.