• Saison 2007 - McLaren-Mercedes schuldig: WM-Punkte weg
    Eurosport - Do 13.Sep. 22:05:00 2007


    Der Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes ist vom World Council der FIA in der Spionage-Affäre schuldig gesprochen worden. Das britisch-deutsche Team wurde mit einer Geldstrafe von 100 Mio. US-Dollar belegt. Zudem werden den "Silberpfeilen" sämtliche Punkte in der Konstrukteurs-WM 2007 aberkannt.



    "Hexenjagd" gegen McLaren


    "McLaren verliert alle Punkte und kann in dieser Saison auch keine mehr holen", sagte FIA-Präsident Max Mosley wenige Minuten nach der Urteilsverkündung. Das Fahrer-Duo werde aufgrund "außergewöhnlicher Umstände" nicht bestraft, meinte der gelernte Jurist und erläuterte: "Sie haben mit uns zusammengearbeitet und wertvolle Informationen gegeben. Deshalb dürfen sie ihre Punkte behalten." Lewis Hamilton führt somit die Fahrer-Wertung weiter vor Teamkollege Fernando Alonso an.


    In der Team-Wertung sieht nun alles nach dem ersten Ferrari-Titel seit 2004 aus. Die Scuderia führt vier Rennen vor dem Ende der Saison mit 143 Punkten vor BMW-Sauber (86). "Ein so gewonnener zweiter Platz macht natürlich nicht so Spaß wie ein zweiter Platz, der auf der Strecke herausgefahren wird", meinte BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld. Allerdings ist die Platzierung mit dem Team auch mit hohen Geldprämien verbunden sowie einer Rangordnung in der Boxengasse. McLaren befindet sich im kommenden Jahr mit seinem prachtvollen Motorhome dann in ungewohnter Nachbarschaft von Super Aguri oder Spyker am Ende der Boxengasse.


    Haug: "Kämpfen jetzt erst recht"


    "Dieses Urteil ist ein Schock für alle im Team und, wie Reaktionen bei Medien und Formel-1-Publikum zeigen, auch für weite Teile draußen", kommentierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die heftige Sanktion. "Wir kämpfen jetzt erst recht mit aller Entschiedenheit weiter, um auf der Rennstrecke Antworten zu geben, wie zuletzt in Monza, und neben der Rennstrecke vor Gericht Gerechtigkeit zu finden", betonte Haug. Ein Einspruch seitens des Renstalls gegen das Urteil ist möglich.


    Auch Teamchef Ron Dennis machte deutlich, dass das Kämpferherz des Teams durch die Entscheidung geweckt wurde. "Ich habe nicht die Absicht zurückzutreten. Das Wichtigste ist, dass wir an diesem Wochenende wieder Rennen fahren, den Rest der Saison und jede Saison. Wir haben die besten Fahrer und das beste Auto und wir haben die Absicht, die WM zu gewinnen."

  • Jawoll, das ist mal ein Arschtritt gegen die Arroganz von Mc Laren und Mercedes, wer sich Vorteile durch Technolgien anderer verschafft muß bestraft werden, nur gerecht das Urteil!


    Ich seh da keine Hexenjagd, ist ja bewiesen das Unterlagen überbracht wurden und schon komisch das Mc Laren aus der Gurke vom letzten Jahr "plötzlich" 'nen WM fähiges und zuverlässiges Auto gebaut hat!

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


    Einmal editiert, zuletzt von LittleQueenie ()

  • das urteil ist zwar hart, aber jetzt wird so getan, als hätten die fahrer ihr auto (das je "gedopt" war) gar nicht genutzt um auf platz 1 und 2 der fahrerwertung zu fahren. und DIE zählt ja in den augen der öffentlichkeit - und für sponsoren! hätten sie alonso und hamilton jeweils die hälfte der punkte abgeozgen, DANN wär das urteil gerecht! so ist es eine nach außen harte, aber eigentlich weiche entscheidung

  • Lt. RTL geistert momentan das Gerücht herum, dass Alonso versucht hat, sein Team zu erpressen.


    Alonso soll beim GP in Ungarn für den Rest der Saison den Nummer-1-Status im Team gefordert haben, ansonsten würde er eine umfassende Aussage über den Email- und SMS-Verkehr machen...

  • Letztendlich geht es gar nicht darum, dass sie etwas gewusst oder spioniert oder verwendet haben.
    Der Punkt ist, dass die Führung es wusste und zuliess bzw. nichts dagegen unternommen hatte.
    In der freien Wirtschaft nennt man so etwas Corporate Governance.
    Wer dagegen verstösst muss eins auf den Deckel bekommen.
    Ob 100 Mio. richtig sind oder nicht ist eine andere Frage.

  • GP Brasilien - Bringt Benzin-Affäre den WM-Titel?


    Eurosport - Di 23.Okt. 08:57:00 2007


    Wechselt die WM-Krone der Formel 1 wegen der Benzin-Affäre noch von Ferrari zu McLaren? Der Regelverstoß von BMW-Sauber und Williams könnte gravierende Folgen haben, dementsprechend erhitzt der kühle Sprit die Gemüter.


    Drei Stunden lang berieten die Renn-Kommissare nach dem GP von Brasilien über die zu niedrigen Temperaturen des Benzins der Boliden von Nico Rosberg, Robert Kubica und Nick Heidfeld. Jo Bauer, technischer Delegierter des Weltverbandes FIA, hatte als Ergebnis der Kontrollmessungen bei den insgesamt sieben Boxenstopps des Trios Abweichungen zwischen 12 und 14 Grad von der Außentemperatur veröffentlicht.


    Erlaubt sind zehn Grad, doch wegen möglicher Ungenauigkeiten sah man von Bestrafung oder gar Disqualifikation ab - diese hätte Lewis Hamilton von Platz sieben auf Rang vier gebracht und ihn zum Weltmeister gemacht.


    Mit dieser Entscheidung waren die Verantwortlichen bei McLaren-Mercedes nicht einverstanden und kündigten einen Einspruch an. Dessen schriftliche Form muss binnen einer Woche bei der FIA hinterlegt werden.



    Unterstützung erhielt das Team von Ex-Weltmeister Damon Hill, der eine Ungleichbehandlung beklagt: "Ferrari hat das erste Saisonrennen mit einem nicht zugelassenen Unterboden gewonnen, den die FIA danach verboten hat. Das Ergebnis aber wurde nicht verändert. Es ist schwer zu erkennen, wo da das konsequente Handeln bleibt. Natürlich ist ein solcher Einspruch keine schöne Sache, aber es steht zu viel auf dem Spiel und die FIA muss irgendwie einheitlich vorgehen", zitiert die BBC den Engländer.


    Anders sieht man dies natürlich bei Ferrari: Das sei ein "unnötiger Stress", erklärte Luca di Montezemolo, der lieber den Finger in die Wunde der silbernen Konkurrenten legte: "Der Unterschied zwischen uns ist, dass wir ein Team sind, in dem sich die Piloten verstehen und wo diese Einigkeit in schwierigen Momenten zur Stärke wird."


    Diese Sicht der Dinge bestätigte Fernando Alonso umgehend: "Wenn der Titel wegen einer Beschwerde an Hamilton geht, würde ich das als Schande empfinden, es wäre ein Mangel an Respekt", so der Spanier, der seinem Rennstall nur noch in tiefster Abneigung verbunden ist.


    "Bis zu 10 PS stärker"


    Der tatsächliche Vorteil des kühleren Treibstoffs dürfte das Ergebnis in Sao Paulo angesichts des am Ende großen Rückstands von Hamilton auf die drei Konkurrennten vor ihm kaum beeinflusst haben. Experten beziffern den Zeitgewinn auf wahrscheinlich nicht mehr als eine Sekunde, bezogen auf die gesamte Renndauer.


    Je niedriger die Temperatur des Benzins, desto schneller kann ein Auto beim Boxenstopp betankt werden bzw. umso mehr Sprit kann in selber Zeit zugeführt werden. Außerdem ist die Leistungsausbeute für etwa drei Runden erhöht - bis die Umgebungstemperatur wieder erreicht ist. "Das bringt einen Leistungszuwachs von fünf bis zehn PS", sagte Eddie Jordan der BBC. "Eine solche merkliche Größenordnung sollte ausreichen, um ein Auto zu disqualifizieren - aber ich bin mir nicht sicher, wie dies jetzt noch bewiesen werden soll", so der einstige Rennstallbesitzer.


    Andreas Schulz / Eurosport

  • Da zeigt sich mal wieder, dass die PISA-Studie doch recht hatte - das finnische Schulsystem ist besser als das deutsche. Wir haben mehr als zehn Mal so viel Einwohner und nur Schumi die Ausnahmeerscheinung herausgebracht. Die paar Finnen haben dank ihres Schulsystems Häkkinen und Räikkönen...

  • Zitat

    JJHMick schrieb am 23.10.2007 20:10
    Da zeigt sich mal wieder, dass die PISA-Studie doch recht hatte - das finnische Schulsystem ist besser als das deutsche. Wir haben mehr als zehn Mal so viel Einwohner und nur Schumi die Ausnahmeerscheinung herausgebracht. Die paar Finnen haben dank ihres Schulsystems Häkkinen und Räikkönen...


    Du hast Keke Rosberg vergessen. Der war schon vorher Weltmeister.


    PIB

  • Nach meinem PISA-Kommentar mal ernsthaft (noch wilder) spekuliert zu diesem Saisonenende.
    1. Vorab: Die meisten Rennställe können Ferrari nicht ausstehen, während FIA/Ecclestone die Roten lieben.
    2. Vorab: Kaltes Benzin sorgt für etliche PS mehr Leistung insbesondere in der PS-raubenden Höhenluft von Sao Paulo!!!
    3. Vorab: Das Abkühlen des Benzins ist ein an sich uralter Trick - das ist so wie Doping mit einem Mittel aus den 70ern.
    Fragen: Warum wird dieser Trick ausgerechnet beim Saisonfinale aus der Mottenkiste geholt?
    Ernsthafte Frage aus der Vorfrage: Wann ist das zu kalte Benzin eingefüllt worden? Direkt vor dem Start war/wäre üblich, noch dazu wo es in der ersten Fahrphase darum geht die entscheidenden Plätze gut zu machen für einen strategisch günstigen Boxenstopp.
    Bringt aber nichts mehr, da die Autos am Vortag nach dem Qualifying in Renntrim bereit gestellt werden.
    Also beim Nachtanken im Rennen - auf Grund des Entdeckungsrisikos aber sehr riskant.
    Nun denn, BMW und Williams haben offenbar doch kalt nachgetankt. Muss es ihnen peinlich sein?: Nein, spätestens im Rennverlauf waren beider Marken- und Fahrerplätze fix.
    Ron Dennis und Frank Williams mögen sich nicht, aber sie haben ein gemeinsames Feindbild...
    Wie gut können BMW und Mercedes miteinander, würde mich da mehr interessieren.
    Das Ergebnis: FIA/Eccestone schmettern den zweifelsfrei berechtigten Protest ab.

  • Zitat

    Paint it Black schrieb am 23.10.2007 20:26


    Du hast Keke Rosberg vergessen. Der war schon vorher Weltmeister.


    PIB


    Natürlich! Vor Schmi stand nur Graf Berghe von Trips an - und der ist noch zur Schule gegangen, als mit dem Stock auf die Finger gekloppt wurde...
    Apropos. PISA: Habs irgendwann mal nachgeschlagen, der letzte finnische Nobelpreisträger war 1946; Deutschland kriegt laufend welche und keiner von denen ist in Bayern zur Schule gegangen...