Rolling Stones Deutschland/Österreich/Schweiz 2014 - Ein teures Vergnügen

  • Wenn die Dienstälteste Rockband auf Erden beschließt weltweit einige Konzerte zu geben, dann sorgt das erwartungsgemäß für Rummel und Ansturm auf die im Internet ansässigen Ticketanbieter. Stand man früher nächtelang vor den Vorverkaufsstellen an um eines der begehrten Tickets zu erhalten, so verbringt man heutzutage seine Nächte daheim vor dem PC um per Mausklick eines der (mittlerweile) sündhaft teuren Tickets zu ergattern. Vor Ort geht heutzutage gar nichts mehr, wie im ROLLING STONE Online zu lesen war, waren heute morgen etwa 50 Fans vor der Theaterkasse Schlange gestanden um Tickets für Berlin zu kaufen. Doch durch den massiven Ansturm im Internet gelangten gar keine Tickets in den freien Verkauf. Für mein erstes Stones-Konzert im Jahre 1990 habe ich DM 79.- bezahlt und mir die Karten in München direkt vor Ort gekauft. Das habe ich auch noch in den Jahren 1995 und 1998 so gemacht. 1999 habe ich das erste Mal per Internet Tickets geordert und in den Jahren 2003 und 2006 habe ich meine Tickets in Augsburg beim örtlichen Konzertbüro geholt. Meine letzten Konzerte waren 2006 München und Stuttgart, da kosteten die FOS-Tickets bereits 150 Euro. Das war zwar schon viel Geld, aber noch im vertretbaren Rahmen. Als ich die Ticketpreise in den USA und England 2012 mitbekommen habe, schwante mir im Falle von Konzerten in Deutschland schon übles. Leider hat die Entwicklung der wohl teuersten Stones-Konzerte aller Zeiten nun auch Deutschland erreicht. Es war für mich ein Traum, die Band die mich nun schon mehr als 30 Jahre durch mein Leben begleitet und mir in schwierigen Situationen mit ihrer Musik Freude und Trost gespendet hat, noch einmal zu sehen, bevor sie von den Bühnen der Welt abtritt und in den verdienten Ruhestand geht, falls das bei Vollblutmusikern wie den Stones überhaupt möglich ist. Doch dieser Traum ist nun ausgeträumt, da meine Bereitschaft zwischen 295 und fast 400 Euro zu bezahlen nicht besteht.
    Ich frage mich nur, ob die Fans zu DM-Zeiten auch die Bereitschaft gehabt hätten DM 800 für ein Konzertticket zu bezahlen? Ich gönne es jedem der es sich leisten kann und will die teuerste Band auf Erden noch einmal live zu sehen, doch für mich ist die Schmerzgrenze mit diesen Ticketpreisen absolut überschritten. Ich bin der Ansicht das kein Showact auf der Welt diese Ticketpreise wert ist, schon gar nicht für ein Stadionkonzert. Als ich 2003 glücklicherweise an ein Ticket für den Circus Krone in München kam (150 Euro) war ich froh, so "preiswert" reingekommen zu sein, mein damaliges Maximum wären 300 Euro gewesen. Ich verstehe all diejenigen die sich noch immer über Auftritte der Band freuen (auch ich freue mich darüber) und bereit sind die horrenden Preise zu bezahlen, um einige schöne Stunden mit Fans und Freunden mit der Lieblingsband zu verbringen (würde ich auch gerne). Ich wünsche allen viel Spass auf den Konzerten und ich freue mich darauf hier im Forum die Berichte zu lesen!

    Fremde sind Freunde, die man nur noch nicht kennengelernt hat! :stonestongue

  • Kann vieles davon nachvollziehen, man muß aber auch sagen das das Geld insgesamt eine andere Wertigkeit hatte. Den Preis eines heutigen Tix in DM umzurechnen haut nicht recht hin. Das ist die "schleichende" Inflation die dieses Land erfasst. Heute bekommst Du für 50 € viel weniger als damals für 100 DM.


    Für ein Stadionkonzert würde ich auch keine 400 Euro hinblättern (zum Glück kann ich zu dem Termin in D'dorf eh nicht) Für Berlin finde ich die Preise (mein Stehplatz-Tix kostet knapp 230 Euro) noch gerade so angemessen. Ich hatte für diese Kategorie mit viel mehr gerechnet und weiß bis heut nicht ob ich das dann bezahlt hätte oder nicht.
    Ich freu mich riesig auf den Berlin-Gig und das noch "preiswertere" Pinkpop (knapp 100€) :thumbup:


    Ich wünsch Dir das es für dich nochmal irgendwie passt.


    STONES FOREVER Nankering

    STONES FOREVER nankering_hsv_avatar.pngNankering


    B 13/08/90 - B 17/08/95 - HH 30/08/98 - HH 24/07/03 - HH 15/08/07 - Hyde Park 06/07/13 - Pinkpop 07/06/14 - B 10/06/14 - HH 09/09/17 - Amsterdam 30/09/17 - Stockholm 12/10/17 - Edinburgh 09/06/18 - B 22/06/18 - M 05/06/22 - Mailand 21/06/22 - B 03/08/22

  • Mir gefallen die Preise auch nicht. Schon gar nicht die fuer London/New York 2012.


    Mir schwante auch Boeses. Teilweise ist es auch so gekommen. Berlin ist bisher am Teuersten. Doch fuer Pinkpop zahl ich EUR 90. Und ein Werchter FOS ist EUR 155 Da geh ich zwar nicht hin. Duesseldorf mit EUR 175 ist schon oberste Grenze. Metallica FOS ist in Hamburg EUR 135. Was mit Zuerich Stones wird, weiss ich nicht.


    Es gibt bei der Tour doch eine gewisse Wahlmoeglichkeit, die ich 2012 gar nicht sah. Und dort hat mich gestoert, dass das Jubilaeum so gefeiert wurde, dass die Fans das versuessen mussten. Am meisten hat mich gestoert, dass das noch verteidigt wurde.


    Hier verteidige ich das nicht, es ist teuer. Zwischen 300-400 hab ich bisher keine Preise fuer regulaere Tickets gesehen. Aber ueber 200. Die zahle ich nicht. Bloss muss ein preiswerteres Konzert wie Pinkpop auch noch in der Naehe sein.

  • Auch wenn es dir kein Trost ist: Die Preise sind bis jetzt in Europa wesentlich, aber wirklich wesentlich günstiger als in Australien, USA und 2012 vor allem. Der Zwiespalt zwischen teuer und nicht mehr bezahlbar oder nicht mehr bereit zu sein ist für mich bei allen nachvollziehbar. Mrs M und ich haben darüber schon zig Emails ausgetauscht. Was hier schon angesprochen wurde, ist die Wertigkeit des Geldes und die Bereitschaft es auch auszugeben. Auch wenn Deutschland Exportweltmeister ist, hat das Gross der Bevölkerung überhaupt nichts davon. Im Gegenteil. Viele Dinge wurden in Deutschland zwar günstiger, aber die Lohnspirale nach unten drückt wesentlich mehr auf's Portemonnaie als der günstige Preis, der niemand mehr zahlen kann.
    Es kommt dazu dass bei der jetzigen Konzerttournee, auch wenn Mick immer wieder was anderes sagte, die Idee wohl zu sein scheint, dass man EINMAL geht so eine Art Event of a Lifetime bevor man geht (ist vielleicht in dieser jetzigen Zeit etwas doof ausgedrückt).
    Ich wusste schon im 2007, wenn sie wieder kommen, wird es richtig teuer. Niemand wusste im 2012 wie das im O2 dann sein wird und ob sie überhaupt nochmals eine gute Performance machen können. Was wir bekamen ist bei all dem viel zu vielen Geld, dass ich seit 2012 verbraten habe, einfach gigantisch. Mein Rolling Stones Sparbuch hat jetzt GROSSE Löcher, die nur durch die Absage in Australien wieder etwas gestopft wurden. Ich glaube wirklich, dieses mal: This will be the Last Time

  • Ihr habt alle irgendwo recht.


    Die Preise sind allesamt nicht wirklich "günstig", im Vergleich zu 2012 zwar günstiger aber Sie greifen dennoch in die vollen! Mein Einkommen ist heute nicht um den Prozentsatz höher, als dass dieser Preis gerechtfertigt ist.


    Was ich 2012 aber noch viel schlimmer fand, dass die Stones lieber mit Freunden aus dem Establishment und reichen Eventfans (natürlich waren auch Fans darunter) Ihr 50 jähriges Jubiläum gefeiert haben, deswegen habe ich persönlich Hyde Park 2013 boykottiert.
    Mein einst bester Freund hat mich von seiner Hochzeit ausgeladen, ich habe bis heute nie wieder ein Wort mit Ihm gesprochen, nur so als Vergleich.


    Jetzt war das Fieber aber zu gross, wir konnten nicht mehr anders...

    MICK69.JPGmetallica.ico

    Sweet Cousin Cocaine, lay your cool cool hand on my head...


  • Es war für mich ein Traum, die Band die mich nun schon mehr als 30 Jahre durch mein Leben begleitet und mir in schwierigen Situationen mit ihrer Musik Freude und Trost gespendet hat, noch einmal zu sehen, bevor sie von den Bühnen der Welt abtritt und in den verdienten Ruhestand geht, falls das bei Vollblutmusikern wie den Stones überhaupt möglich ist. Doch dieser Traum ist nun ausgeträumt, da meine Bereitschaft zwischen 295 und fast 400 Euro zu bezahlen nicht besteht.

    Ich habe letzten Sommer 95 Pfund für die Stones im Hyde Park bezahlt, das sind ca. €110. Und da ich rechtzeitig da war, stand ich auch links Front of Stage. Es war ein großartiges Erlebnis.


    Jetzt habe ich für Berlin €109,50 bezahlt, also im Grund genausoviel wie letztes Jahr. Dafür befinden sich die Plätze zwar im Oberring der Waldbühne, aber die Location ist ganz anders zu bewerten als ein Freifeld-Konzert mit 65.000 Besuchern in London.


    Ich kann deinen Unmut über die Ticketpreise verstehen, aber es ist auch 2013/2014 möglich für nen Hunderter zu den Stones zu gehen.
    Was die Inflation angeht, da wurde hier ja schon drauf hingewiesen. Man kann die Preise von früher nicht mit heute vergleichen, denn das Geld hat einen ganz anderen Wert.

  • Ja um diese Möglichkeit gings/gehts mir. Darum habe ich hier im Treff die Hyde Park Konzerte kräftig mitunterstützt mit Infos.


    Aber 2012 gabs das nicht. Jetzt 2014 gibt es sie wieder. Hatte Schiss es käme ganz anders, dann wäre ich echt ratlos gewesen.

  • Ich tue mich schwer, von "günstig" zu sprechen, allgemein bei Live Konzerten, Inflation hin oder her, die Rate ist sicher nicht so hoch wie bei den Ticketpreisen, ohne es jetzt wirklich zu wissen, die liegt aber sicher nicht bei 500% (oder mehr) zu den Neunziger Jahren.
    Andere Bands sind auch deutlich darunter.


    Es gibt da wahrscheinlich auch kein schwarz oder weiß, die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Man kann es jetzt damit rechtfertigen, dass durch das Internet und die Musikdownloads für die Bands sich die Einkommensquellen verschoben haben und Sie durch vermehrtes und teureres Touren jetzt Ihr Einkommen sichern müssen. ALLERDINGS, realistisch und ohne Ikonenbonus, wir sprechen hier von stinkreichen Leuten, die noch reicher werden dadurch!


    Im Vergleich zur ABB Tour muss man jetzt auch bedenken, sie kommen mit weniger Aufwand, meiner Meinung nach ist das eine etwas gepimpte Standard Bühne, die sicher keine grössere Logistik benötigt, wie schon bei der Licks Tour, viele Festivals etc.


    Ich liebe die Stones aber Faire Preise sind schon was anderes. Natürlich machen WIR das mit, was natürlich auch wieder eine Grosse Rolle spielt, ich würde auch mitnehmen was geht an Ihrer Stelle, dass meine ich mit nicht schwarz oder weiß!


    Was mich bei den Stones speziell stört sind diese Tickets für früheren Eintritt und sowas...

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  • Früher lebten die Künstler vor allem von Tonträgerverkäufen. Um diese anzukurbeln, ging es auf Tournee.
    Heute hat sich das komplett gewandelt. Gerade die alten Recken bessern sich durch Wiedervereinigungen oder zeitweiliges Verlassen des betreuten Wohnens die Kasse auf. Und die meisten machen es wirklich sehr gut! Ich habe in den Achtzigern und Neunzigern viele Konzerte und Festivals besucht. Auch damals schon ein teures Vergnügen (als Schüler/Zivi/Student). Dann kamen die Kinder und bis auf David Bowie, Clapton und zweimal die Stones war ich nicht mehr raus.
    Seit einigen Jahren neben ich nunmehr fast jeden "Altstar" mit. Und was soll ich sagen, es lohnt sich. An Neujahr eröffne ich immer feierlich eine Konzertkasse, in die ich wirklich jeden rumliegenden Cent reinschmeiße. Vor allem Flaschen- und Kistenpfand wandert da immer konsequent rein (ein bißchen bekloppt, ich weiß).
    Dennoch sprengen die Stones natürlich jede Dimension. Werchter habe ich noch recht günstig geschossen (aber da kommen noch die Hotelkosten zu), Düsseldorf war schon grenzwertig. Zumal ich vorher noch Neil Young, Plant und Aerosmith finanziert habe. Mein Fazit: Mehr Wassertrinken für die Konzertkasse. :-)