Mick's neue Solo Single DISKUSSION

  • Würds die nicht physisch geben, wär sie demnach nicht in der Discographie da es keine Disc gibt? In so nem Fall würd ich die trotzdem reinnehmen, eben mit nem Video.


    Habs jetzt gelöscht. Unsere Sammler werden dann sicher nochmals nen thread eröffnen.

  • Würds die nicht physisch geben, wär sie demnach nicht in der Discographie da es keine Disc gibt?

    Ich hab hier eh nix zu sagen :D aber ich würde es so verstehen das es mal so gedacht war.
    Es gibt z.B. auch einen Bereich innerhalb der Discografie der "Rolling Stones Download Alben Only" heißt dort könnte man als 2. Button "Solo Download Alben/Singles Only" hinzufügen und die neue Single da eingruppieren.


    Ist in diesem Fall dann vielleicht auch hinfällig da es eben doch physisches gibt/geben wird - hatte ich vorher noch nicht entdeckt - danke mal wieder flottmann ;)
    Single ist bestellt, allerdings nicht Vinyl sondern die CD-Maxi :fine


    Die scheinen voll aktiv zu sein. Und machen nicht lange rum. B&L hat wohl zu Denken gegeben. Paar Tage Studio und damit die Hitparade stürmen

    Stümmt, Mick hatte vielleicht auch noch was nachzuholen da ja Keith' letztes Solo-Album so gut eingeschlagen ist ;)

    STONES FOREVER nankering_hsv_avatar.pngNankering


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  • Single ist bestellt, allerdings nicht Vinyl sondern die CD-Maxi :fine

    ich habe mal beide, 12" Single Mick Jagger Gotta Get A Grip / England Lost (Limited-Edition) und Maxi-CD bestellt (Versand ist portofrei !)


    wenn schon, den schon, auf wieviel Einheiten die 12" Single limitiert ist konnte ich noch nicht entdecken


    ich hatte mich mal im Newsletter auf der Mick Jagger Seite angemeldet und auch von da eine Email mit Link auf die Seite mit Single und Maxi-CD bekommen
    http://www.mickjagger.com/

  • Mal ein Wort zum Video "England Lost (Original...). GENIAL. Erst dachte ich, was soll das werden, aber dann der Läufer, erkennbar als "England",aus der Wohlfühlsituation heraus, beeugt von den Europäern, mit all den Hindernissen, gefallen, überfahren, bis hin zum Selbstmord, aufgehalten durch die Europäer, zur Besinnung mahnend. Und und und. Gefällt mir.

    Eim Ingenieur is nix tu schwör:heilig, aber n´em Renter immer!!!

  • Ich finde das Video zu "England lost" ebenfalls genial gemacht. Der Song erinnerte mich sofort an "Anybody seen my Baby?" aus der Bridges to Babylon. Ja, gefällt mir wirklich gut.
    Die 12" Vinyl ist bestellt, die Maxi-CD wollte ich heute bei Satur... mitnehmen, war aber noch nicht ins Sytem eingepflegt und konnte daher nicht verkauft werden :thumbdown: .
    Naja, dann hoffentlich morgen.

  • Hier 3 Berichte/ Rezensionen aus der Süddeutschen Zeitung:


    Mick Jagger veröffentlicht zwei politische Songs
    Berlin (dpa) - Einen Tag nach seinem 74. Geburtstag hat Mick Jagger seine Fans mit zwei neuen, politisch gefärbten Solo-Songs überrascht: Sie heißen "Gotta Get A Grip" und "England Lost" und seien ab sofort als Download erhältlich, teilte Universal Music am Donnerstagabend mit. In den Liedern geht es etwa um Immigration, Terror, Fake News und andeutungsweise um den Ausstieg Großbritanniens aus der EU. "Die Songs sind das Ergebnis von Angst und der Unbegreiflichkeit der sich ändernden politischen Situation", zitierte die Plattenfirma den Frontmann der Rolling Stones ("You Can't Always Get What You Want") . Auf die Frage, wie er das aktuelle politische Klima beschreiben würde, sagte Jagger:. "Wir haben offensichtlich viele Probleme. Bin ich politisch optimistisch? Nein." Song "England Lost", bei dem auch der Rapper Skepta mitmachte, erklärte der Brite wie folgt: "Vordergründig geht es um ein verlorenes Fußballspiel der englischen Mannschaft, aber als ich den Titel schrieb, wusste ich, dass es um viel mehr gehen würde. Und zwar um das Gefühl, dass wir uns in einem schwierigen Moment unserer Geschichte befinden. Es geht um die Unbegreiflichkeit, an diesen Punkt gelangt zu sein, und die gefühlte Unsicherheit." "Gotta Get A Grip" sagte der 74-Jährige: "Ich denke, die Botschaft ist, dass du trotz all der Dinge, die gerade geschehen, dein Leben weiterleben und du selbst sein musst." geht mit seiner Band bald auf Europatour und kommt auch zu drei Konzerten nach Deutschland. Die "Stones - No Filter"-Tour beginnt am 9. September in Hamburg mit einem Auftritt im Stadtpark. Insgesamt sind 13 Konzerte in neun europäischen Ländern geplant. Zuletzt waren Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts vor drei Jahren in Deutschland auf der Bühne.


    Mick Jagger Mitgründer der "Rolling-Stones" gibt den Solokünstler mit politischer Botschaft. Julian Dörr
    Was würde wohl ein Paartherapeut dazu sagen? Zum alten Traumpaar des Rock, zu Mick Jagger und Keith Richards? So richtig zueinander finden sie wohl endgültig nicht mehr. Vor ein paar Tagen verplauderte sich Richards in einer Youtube-Fragestunde und verriet, dass es sehr, sehr bald ein neues Rolling-Stones-Studioalbum geben werde, mit neuen, selbstgeschriebenen Songs. Kaum war die Neuigkeit jedoch in der Welt, ließ Mick Jagger einen Tag nach seinem 74. Geburtstag völlig überraschend zwei neue Solo-Singles veröffentlichen. Zwei! Das gibt es eigentlich nicht. Es muss plötzlich pressiert haben. "England Lost" und "Gotta Get A Grip" heißen sie. Und sie sind - das muss man Jagger lassen - eine neue Art von Polit-Pop. Jagger hat nämlich offenbar den Brexit-Blues. Aber seine beiden neuen Solo-Songs sind nun so gewollt und unüberhörbar politisch, dass sie in ihrer klischeehaften Phrasendrescherei tatsächlich schon wieder vollkommen unpolitisch sind. In Musik und Text sind "England Lost" und "Gotta Get A Grip" beinahe austauschbar. Vom Sound her sind sie klassische Jagger-Solowerke - irgendwo zwischen den etwas ziellosen Rolling Stones der Neunziger und seinen eigenen Mittachtziger-Soloplatten. Die wurden damals zwar von der Kritik recht verhalten aufgenommen, kommerziell waren sie dennoch sehr erfolgreich. Jaggers Solodebüt "She's the Boss" aus dem Jahr 1985 erreichte in den USA Platin, in Großbritannien immerhin Silber. Der letzte Alleingang "Goddess in the Doorway" von 2001 liegt nun aber sogar schon länger zurück als das letzte Stones-Album mit eigenem Material. Auf "England Lost" rumpelt jetzt der Beat voran, in seiner dezenten Verschlepptheit ist er sogar angetäuscht zeitgenössisch, Gitarrenlicks und Mundharmonika-Hook erinnern allerdings stark an "Anybody Seen My Baby". Viel interessanter ist jedoch, was auf textlicher Ebene präsentiert wird. Eigentlich sei es bei "England Lost" zunächst nur um ein verlorenes Fußballspiel gegangen, sagt Mick Jagger. Aber dann habe er sich auf die Suche nach Antworten auf die Fragen unserer verwirrenden und frustrierenden Zeit begeben. Ein Ergebnis - geboren aus Angst und aus der Ungewissheit der sich verändernden politischen Situation - seien diese beiden Songs. Nun spielte Jagger mit den Rolling Stones früher aber meist genau dort auf, wo eben die politische Situation im Wandel war. Vietnamkrieg, Studentenprotest, Gegenkultur, Altamont. Angst und Ungewissheit sollten nichts Neues für ihn sein. Er hat daraus einst so wundervoll geisterhafte Zeitgeiststücke wie "Gimme Shelter" destilliert. Der Brexit vermag ihm heute aber nur noch leere Polittalk-Hülsen zu entlocken. An dieser Stelle einmal eine unvollständige Sammlung: "I'm tired of talking about immigration", "The man in the suits are taking all the glory", "The news is all fake", "Immigrants are pouring in, refugees under your skin", "Chaos, crisis, instability, Isis".
    Das Ergebnis nach zwei Songs und insgesamt knapp neun Minuten lautet also: England ist verloren, die Nachrichten lügen, die da oben auch, Flüchtlingskrise und irgendwas mit Isis, also der Terrormiliz Islamischer Staat. Unklar bleibt, in welche Rolle Jagger da eigentlich schlüpft. Wessen Standpunkt nimmt er ein? Sein eigener wird es kaum sein. Den des kleinen britischen Mannes? Den des von der großen Politik enttäuschten Stones-Hörers? Wen will er denn entlarven? Und wen ansprechen? Alles ist weniger ein politischer Kommentar zur Lage der Nation als ein Zeugnis für Jaggers auch mit 74 Jahren offenbar ungebremste Umtriebigkeit. In ihrer Skizzenhaftigkeit klingen "England Lost" und "Gotta Get A Grip" fast so, als wäre der Mann in jüngster Zeit einfach hin und wieder gern ins Studio geflohen. Sein achtes Kind brachte die amerikanische Ballett-Tänzerin Melanie Hamrick erst Ende 2016 zur Welt.


    28. Juli 2017, 12:28 Uhr
    Neue Songs von Mick Jagger
    Mick Jaggers unpolitischer Polit-Pop
    MICK JAGGER präsentiert zwei neue Songs + Videos England ist verloren. Deshalb hat Mick Jagger zwei neue Songs veröffentlicht. (Foto: obs) England ist verloren, die Nachrichten lügen, Flüchtlinge sind überall. Der Stones-Frontmann versucht sich in zwei neuen Songs an Zeitgeist-Analyse. Und scheitert.
    Von Julian Dörr
    Es ist ja so: Pop kann gar nicht unpolitisch sein. Niemals. Selbst wenn er es nicht direkt versucht, er ist es trotzdem. Manchmal trägt er seine Haltung ganz offen vor sich her. Wenn Kendrick Lamar in Ketten auf die Bühne der Grammys schlurft. Oder Beyoncé mit einer Black-Panther-Armee ins Super-Bowl-Stadion einmarschiert. Es geht natürlich auch ein wenig subtiler. Kurz vor der Brexit-Abstimmung im vergangenen Jahr veröffentlichten Portishead ein herrlich düsteres Cover des Abba-Hits "SOS" - Schwedenpop wird zum Horrortrip. Selbst Liebeslieder können zu Protestsongs werden. Jetzt gibt es noch diese beiden neuen Songs von Mick Jagger. Der Frontmann der Rolling Stones hat sie sich selbst zum 74. Geburtstag geschenkt: "England Lost" und "Gotta Get A Grip". Solo, ohne die Stones. Diese beiden Songs sind, vorsichtig gesprochen, eine ganz neue Güteklasse von Polit-Pop. Sie sind so gewollt und offensichtlich politisch, dass sie in ihrer klischeehaften Phrasendrescherei schon wieder gänzlich unpolitisch sind. Beide Songs sind sowohl musikalisch als auch inhaltlich beinahe austauschbar. Vom Sound her ist das ganz klassischer Jagger. Der Beat rumpelt voran, in seiner dezenten Verschlepptheit ist er sogar angetäuscht zeitgenössisch. Gitarrenlicks, Mundharmonika-Hook, zack: "Anybody Seen My Baby" 2017. Viel interessanter ist, was auf textlicher Ebene präsentiert wird. Eigentlich ginge es bei "England Lost" nur um ein verlorenes Fußballspiel, sagt Mick Jagger. Aber dann sei daraus irgendwie eine Antwort auf unsere verwirrenden und frustrierenden Zeiten geworden. Ein Ergebnis der Angst und Ungewissheit der sich verändernden politischen Situation. Mick Jagger macht jetzt also Polit-Pop. Und das nicht so subtil wie einst mit "Gimme Shelter". Ganz im Gegenteil. An dieser Stelle einmal eine unvollständige Sammlung von Jaggers leeren Polit-Talk-Hülsen: "I'm tired of talking about immigration", "The man in the suits are taking all the glory", "Everybody's stuffing their pockets", "The news is all fake", "Immigrants are pouring in, refugees under your skin", "Chaos, crisis, instability, ISIS". Das Ergebnis nach insgesamt knapp neun Minuten: England ist verloren, die Nachrichten lügen, die da oben auch, Flüchtlingskrise und irgendwas mit ISIS. Unklar bleibt, in welche Rolle Jagger da eigentlich schlüpft. Wessen Standpunkt nimmt er ein? Sein eigener wird es kaum sein. Den des kleinen britischen Mannes? Den des von der großen Politik enttäuschten Stones-Hörers? Wen will er denn entlarven? Und wen ansprechen? In seiner ausgestellten Politisierung verliert sich Jaggers Rundumschlag im Nichts. Das ist nun sicherlich ein bisschen gemein, aber zum Abschluss muss man sich nach diesen beiden Jagger-Songs unbedingt ein Video des deutschen Komikers Dieter Hallervorden anschauen. "Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit)" heißt es. Hallervorden hat es zu seinem 80. Geburtstag veröffentlicht und auch er war wohl verwirrt und verängstigt von diesen ungewissen Zeiten. Wie dieser alte Mann (Fans nennen ihn: unbequemen Systemkritiker) da gegen Griechenland, Großkapital, Rüstungsindustrie und Lügenpresse wettert, das hat im Duktus schon sehr verblüffende Ähnlichkeit mit Jaggers neuen Songs. Immerhin: Letzterer hat sich für "England Lost" den Mercury-Preisträger und Grime-Musiker Skepta als Gast ins Studio geholt. Ein Rapper, der in brodelnden Tracks Geschichten aus den dunklen Ritzen der britischen Gesellschaft zieht. Dass England, anders als Jagger sagt, noch nicht verloren ist, liegt heute weniger an ihm als an Typen wie Skepta.

    Musik is an incredible Power (Keith 2015).